An den weltweiten Ölmärkten drehte sich zuletzt vieles um den Atom-Deal mit dem Iran. Allerdings dürfte dies bis auf weiteres nur einer von vielen wichtigen Impulsgebern für die Ölpreisentwicklung sein. Schließlich dürfte es auch noch eine ganze Weile dauern, bis das iranische Öl an den Weltmärkten für eine merkliche Angebotserhöhung sorgen kann.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie zu Beginn der Finanzkrise das Thema Gold in aller Munde war. Wer damals gegen drohende Inflation, einen mögliches Zerbrechen des Euro oder auch aus Angst vor einem großen Zusammenbruch der Banken Vorsorge treffen wollte, hatte sich Gold zugelegt. Und zwar physisch. Der Run auf das gelbe Metall war so stark gewesen, dass im September 2011 für eine Unze Gold rund 1.920 US-Dollar bezahlt wurden - das war das bisherige Allzeithoch.
Nicht nur die Ölkonzerne hatten in jüngster Zeit mit gesunkenen Preisen zu kämpfen. Auch bei den Bergbauunternehmen machten sich niedrigere Rohstoffnotierungen in den Gewinnen und Aktienkursen negativ bemerkbar. Allerdings ist es bei den ganz großen der Branche wie Glencore (WKN A1JAGV), BHP Billiton (WKN 908101) oder Rio Tinto (WKN 852147) wie so häufig an den Aktienmärkten, dass sich auf diese Wiese auch Einstiegsgelegenheiten ergeben.
Ähnlich wie in den Jahren zuvor hat der Goldpreis auch im bisherigen Jahresverlauf einige Erholungsversuche unternommen. Allerdings war bisher keine nachhaltige Erholung der Notierungen zu beobachten. Daher müssen sich Goldminenbetreiber wie Barrick Gold (WKN 870450) weiterhin auf Einsparungen, Anteilsverkäufe und Minenschließungen verlassen, um wieder imposantere Geschäftserfolge zu verzeichnen.
Im Frühjahr dieses Jahres haben sich die weltweiten Ölpreise merklich erholt, nachdem die Notierungen zuvor deutlich eingebrochen waren. Allerdings hat die Preiserholung kurzfristig an Schwung eingebüßt, so dass die Frage offen bleibt, ob die Erholungsrallye nur eine kleine Pause einlegt oder ob die Notierungen für längere Zeit unten bleiben.
Eine Einigung zwischen Griechenland und der Währungsunion scheint auf dem Weg zu sein - und allen Unkenrufen zum Trotz, glauben jetzt viele Marktteilnehmer, die Probleme seien fast gelöst, ein Grexit sei vom Tisch: Börsenkurse steigen - Gold (der legendäre und invers verlaufende Kaufkraftindikator) sinkt.
Die Aktien- und Anleihemärkte zeigten sich jüngst hoch volatil und schielen aktuell mit einem Auge nach Brüssel, wo die Verhandlungen über die Schuldenfrage mit Griechenland in ihre Endphase gehen. Im Gegensatz dazu zeigten sich die Rohstoffmärkte relativ unbeeindruckt von den Brüsseler Verhandlungen. Die X-perten äußern sich zu den Chancen bei den Edelmetallen rund um Gold, Platin und Palladium.
Täglich heben die Griechen zwischen 200 und 300 Millionen Euro von ihren Konten ab. Die Sorgen vor einer Staatspleite und die Angst, dass das Land zur Drachme zurückkehrt, wachsen im Land. Selbst IWF-Chefin Christine Lagarde hält den Austritt Griechenlands aus der Eurozone mittlerweile für eine reale Möglichkeit.
In den vergangenen Jahren hatten Goldpreis-Bullen nur wenig Freude an ihren Edelmetallinvestments. Allerdings konnte sich der Preis für die Feinunze Gold zu Beginn dieses Jahres nach einem langanhaltenden Abwärtstrend etwas stabilisieren. Trotzdem blieb ein Ausbruch nach oben erst einmal aus. Nun könnten die Chancen für einen solchen Ausbruch gestiegen sein.
Der Iran-Deal hat sich erneut preisdrückend auf den Ölpreis ausgewirkt. Doch der Iran ist nicht alles. Auch die Fracking-Industrie und die OPEC dominieren das Geschehen. Während Verbraucher von den Bewegungen nur wenig mitbekommen, ist das Auf und Ab an den Rohstoffmärkten deutlich spannender zu beobachten - und damit auch die Basis für Trading.
Die Edelmetallmärkte sorgen wieder für Gesprächsstoff, Stichwort China. Nach Wochen der Lethargie bewegten sich diese Woche auch die edelsten aller Metalle teilweise heftig. Während der Goldpreis lediglich in überschaubarem Rahmen nachgab, stürzten Silber, Platin und Palladium deutlicher ab - Mitte der Woche jeweils circa sechs Prozent in kurzer Zeit.
Vorbei sind die Zeiten, als der Liter Diesel kurzzeitig für 1 Euro je Liter zu haben war. Seither hat sich der Preis an der Zapfsäule um gut 20 Prozent in die Höhe geschraubt. Schuld hieran hat zwar auch der Euro-Dollar-Kurs, aber die Preisentwicklung bei Brent und WTI sind ebenfalls preisentscheidend. Die Frage, wie es beim Ölpreis weitergeht beschäftigt daher Anleger dies- und jenseits des Atlantiks.