Die Zeiten sind turbulent. Angesichts der weltweiten Schuldenkrise geraten vermeintlich stabile Währungen unter Druck. Der Schweizer Franken hat nun de facto seine Unabhängigkeit aufgegeben und sich an den Euro gekoppelt. Die Schweizerische Nationalbank strebt eine deutliche und dauerhafte Abschwächung des Frankens an. Sie toleriert am Devisenmarkt ab sofort keinen Euro-Franken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1,20.
Aufgrund der Euro-Krise hat die europäische Gemeinschaftswährung in den vergangenen Wochen und Monaten gegenüber anderen Währungen deutlich an Wert verloren. Dabei hat sich vor allem der US-Dollar als eine Art sicherer Hafen für die Anleger entwickelt. Jedoch konnten auch einige europäische Währungen, neben dem Schweizer Franken, wie die Schwedische Krone gegenüber dem Euro aufwerten.
Der Zusammenbruch des Cables auf breiter Front führte beim Euro gegenüber dem britischen Pfund zu einer gegensätzlichen Entwicklung und so zieht das Währungspaar seit gestern wieder an. Der erste Widerstandsbereich um 0,8000 GBP ist bereits in greifbarer Nähe und könnte folglich schon für einen neuerlichen Abwärtsmove sorgen.
Fragte man vor vier Wochen Anleger, mit welchen Assets sie den Begriff „sicherer Hafen“ verbinden, so hätte sicherlich die Quote bei Gold und Schweizer Franken nahezu bei 100% gelegen. Das hat wohl auch die Schweizer Nationalbank (SNB) registriert. Und sie hat dementsprechend reagiert. Mit einer Maßnahme, die am Markt so schnell keiner erwartet hätte. Sie legte den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro fest.
Der Euro zeigte sich in den vergangenen Wochen wieder volatil und in der Summe weiter abwärts gerichtet. Der Rückfall unter seine beiden gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 auf Tagesbasis verfehlte seine Wirkung nicht, nach Rückläufen von unten knickt EUR/USD jetzt weiter ein.
Der US-Dollar befindet gegenüber dem japanischen Yen unverändert in einer gewissen Lethargie und doch überzeugten während der letzten Tage die Bullen oberhalb des Unterstützungslevels bei 101,30 JPY. Die stete Nachfrage in diesem Bereich könnte darauf hinweisen, dass es nunmehr über 101,70 JPY erneut zu einem Aufwärtsswing bis 102,20 JPY und ggf. darüber hinaus bis zum Niveau von 103,05 JPY kommen könnte.
Die Nachrichtenlage in der Schweiz stand heute unter dem Einfluss der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Im Rahmen eines Mediengesprächs wurde noch einmal das Festhalten an dem Mindestkurs von 1,20 CHF pro Euro bekräftigt. Zudem wurde ein Staatsfonds abgelehnt und für die Großbanken mehr Eigenkapital gefordert. Die Reaktion am Züricher Markt waren teils verheerend. Die Aktie der Credit Suisse (WKN 876800) brach um über 10 Prozent ein. Bei der UBS (WKN UB0BL6) ging es um über 2 Prozent nach unten.
Die Aufwertung des AUD/JPY gewann auch heute weiter an Fahrt und so notiert das Devisenpaar an der Abwärtstrendlinie seit dem Aprilhoch. Das nächste Ziellevel bei 95,68 JPY ist überdies zum Greifen nah.
Es ist mittlerweile ein solider Abwärtstrend im mittelfristigen Chart des Euros gegenüber dem neuseeländischen Dollar entstanden und bislang deutet nichts auf eine Trendwende zu Gunsten der Gemeinschaftswährung.
In dieser Woche gibt es eine Reihe von interessanten Ereignissen. Morgen tagt die US-Notenbank und Janet Yellen wird sich voraussichtlich zu den im Juni erneut kräftig gestiegenen Verbraucherpreisen äußern. Am Donnerstag kommen die Verbraucherpreise für die Eurozone. Sollten sie unterschießen und die Erwartungen unterschreiten könnte die Debatte um ein QE-Programm der EZB erneut aufflammen, nachdem sie von Jens Weidmann, dem Bundesbankpräsidenten, und Ewald Nowotny, seinem Kollegen aus Österreich, vor gut zwei Wochen quasi abgewürgt wurde.