Derzeit treiben Börsianer hierzulande vor allem „Brexit“-Ängste um. Zu Jahresbeginn waren es dagegen ganz besonders die chinesischen Konjunktursorgen, die im Anlegerfokus standen. Dabei scheint es der zweitgrößten Volkswirtschaft überraschend gut zu gehen.
Lange Jahre galt China als Jungbrunnen der Weltwirtschaft. Doch zeigen sich mittlerweile Risse in der schönen Wirtschaftsfassade. Der Immobilienmarkt hat seinen Zenit überschritten und das Schicksal des Aktienmarkts erinnert an unseren Neuen Markt. Diese negativen Vermögenseffekte über Immobilien und Aktien bedrohen die Konsum- und Investitionsfreude in China. Bereits jetzt steht beim chinesischen Wachstum - nach westlichen Maßstäben - schon längst nicht mehr die Sieben, sondern eher die Vier vor dem Komma. Auch Chinas Anrainerstaaten bekommen die Nachfrageschwäche zu spüren.
Die abstürzenden Börsen in China haben in den letzten Wochen für erhebliche Unruhe gesorgt. Zwar blieben die Reaktionen an den westlichen Börsen überschaubar, dennoch besteht die Gefahr, dass das nicht so bleibt. Mit dem Ende der Berichtssaison fehlen schließlich die bestimmenden Themen und im Sommerloch werden neue Themen gerne aufgenommen. Für die Börsen könnte dies nichts gutes bedeuten.
Kommt uns dies nicht alles bekannt vor? Rasant nach oben schnellende Aktienkurse haben unbedarfte Privatanleger angelockt. Vom einfachen Bauarbeiter, über den Taxifahrer bis hin zur Putzfrau und dem Rentner wollten alle am Kursfeuerwerk mitverdienen. In diesem Umfeld reichte es oftmals schon, wenn sich Unternehmen innovativ klingende Namen gaben, um Käufer anzulocken.
Die erdrückende mediale Dominanz der griechischen Schuldenkrise verdeckt eine viel größere Gefahr für die globale Wirtschaft und die Finanzwelt. Es geht um die chinesischen Anlageblasen, konkret um die Gefahr ihres Platzens. Mittlerweile hat der chinesische Immobilienboom seinen Zenit längst überschritten. Im Trend fällt das chinesische Geschäftsklima im Immobiliensektor seit 2010, obwohl Chinas Leitzins bereits viermal binnen Jahresfrist gesenkt wurde. Für die sehr Altersvorsorge orientierten Chinesen ist damit ein Vermögensverlust entstanden, der gleichzeitig auf eine anhaltend hohe Hypothekenverschuldung trifft.
Die heute veröffentlichten Zahlen zur chinesischen Industrieproduktion reihen sich geradewegs in die Serie schwacher Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte ein. Auch diese Daten erhöhen bei der chinesischen Regierung den Handlungsdruck, mehr zu tun, um den Motor der einstigen Konjunkturlokomotive wieder in Fahrt zu bekommen.
Panik an den Börsen, Kurssturz, Crash - wieder einmal liefern die Publikumsmedien schrille Begleitmusik zum Geschehen an den Börsen. Gibt es tatsächlich Grund zur Panik? Was sagen die „Big Players“? „Wir erleben eine Korrektur, nicht den Start eines Bärenmarktes“, kommentiert der internationale Vermögensverwalter Fidelity, eine der größten Fondsgesellschaften. M&G Investments wiederum verweist auf Chancen, die sich in ausverkauften Märkten ergeben, deren Fundamentaldaten sich nach wie vor als stark erweisen.
Rätseln werden die China-Anleger, ob die Maßnahmen der Regierung wirksam sind: Staatsfonds dürfen Aktien kaufen, Neuemissionen werden gebremst, es kommt häufig zu Kursaussetzungen einzelner Werte, um den Abwärtstrend zu stoppen. Können solche Maßnahmen greifen? Ein Blick auf den langfristigen SSE Composite zeigt: besonderes außergewöhnlich ist die aktuelle Situation keineswegs.
Ob Grexit, Brexit oder Chinas Manipulierung des dortigen Aktienmarktes - wir Anleger leben in einer Welt voller Gefahren. Doch der Mensch strebt von seiner Natur her stets nach der Lösung und einem Ausweg. Fest steht, dass es eines Tages wieder zu einer Finanzkrise kommen muss. Alles - ob in der Natur oder an der Börse, kehrt irgendwann wieder zum Equilibrium zurück. Wie auch die Geburt und der Tot. Eines haben uns die letzten Wochen aber erneut gezeigt.
Die Unternehmenschefs von Apple (WKN 865985) und Samsung (WKN 888322) hatten sich bereits zwei Mal getroffen, um den langwierigen Patenstreit zwischen den beiden erfolgreichsten Smartphone-Herstellern beizulegen. Während frühere Gespräche keine Lösung brachten, sollen sich nun die Firmenchefs Tim Cook und Oh-Hyun Kwon auf Drängen eines kalifornischen Gerichts erneut zusammensetzen. Sollte es tatsächlich endlich eine Lösung geben, könnten beide Unternehmen profitieren. Immerhin werden enorme Ressourcen für den weltweit ausgefochtenen Streit aufgewendet, während die Konzerne zugleich auch Geschäftspartner sind.
Im Land der Mitte macht sich wirtschaftliche Angst breit. Auf Teufel komm raus will die KP in Peking dem Schicksal Japans entgehen, dass sich nach dem Platzen der Immobilienblase und dem Einbruch der Exporte zu Beginn der 90er-Jahre noch bis heute in der Rezession befindet.
Der Aktienmarkt musste zuletzt diverse Belastungen verdauen: Ukraine-Krise, Griechenland-Krise und jetzt die China-Krise. Doch bisher haben diese Krisen die Aktienkurse nicht entscheidend zurückgeworfen. Noch vor einigen Jahren hätten Börsianer die Frage gestellt: Was geht es mich an, wenn in China ein Sack Reis umfällt? Doch heute sieht es ganz anders aus.
Die Konjunktursorgen in China halten sich. So setzen die chinesischen Gewinne ihren Schrumpfungskurs aus dem Winterhalbjahr nach einer kurzen Verschnaufpause fort. Und der Einbruch des vom Wirtschaftsdatenanbieters Markit veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe lässt auf keine schnelle Besserung hoffen.
Egal wie faul so mancher Deal oder wie ungesund so manches Elixir auch sein mag, dass Schlangen-Öl fließt wieder und ein Happy End wird in Aussicht gestellt. Griechenland will endlich gerettet werden. China befriedigt die Gier des Kapitalismus. In den USA fällt wiederum die Quartalssaison weniger schlecht als befürchtet aus.
Für Apple (WKN 865985) läuft es zurzeit wieder so richtig rund. Noch bevor das lukrative Weihnachtsgeschäft, für das das Apfelunternehmen eine aufgefrischte Produktpalette präsentierte, so richtig in Schwung gekommen ist, hat die Apple-Aktie ein neues Jahreshoch verzeichnet. Nun folgte sogar die Nachricht, wonach sich Apple und der weltgrößte Mobilfunkanbieter China Mobile (WKN 909622) endlich auf einen Deal geeinigt hätten.