BRIC oder BRICS, MIST und die NEXT ELEVEN (N-11). Auch wenn Anleger bei der Vielzahl an Bezeichnungen und Einteilungen für die aufstrebenden Volkswirtschaften der Erde manchmal ziemlich durcheinanderkommen, kann man eines relativ sicher behaupten: Die ganz großen Wachstumschancen liegen zum Teil in den Schwellenländern. Wir geben EINBLICKE - es lauern auch einige Fallen.
Chinas Börsenkrise und Zweifel an seiner Wirtschaftskraft, die zermürbende Diskussion über die US-Leitzinswende, eine sich zuletzt abschwächende Konsumstimmung in Deutschland, eine sprunghaft angestiegene Volatilität = Verunsicherung lassen ein Sommermärchen bei Aktien nicht zu. Selbst die seit Mitte 2012 laufende Liquiditätshausse ist als Breitbandantibiotikum gegen Krisen offensichtlich auch nicht über jeden Zweifel erhaben. Haben wir es also mit einem nachhaltigen Strukturbruch an den Aktienmärkten zu tun? Müssen wir uns auf weiteres Ungemach einstellen?
Jedes Jahr aufs Neue bin ich gerne in London auf der World Money Show, eine Anleger- und Trader-Messe, die nicht von Marketing-Leuten diverser Broker und Finanz-Dienstleister abgehalten wird, sondern wo die angelsächsischen Trader gute Informationen erhalten, tolle Seminare besuchen und vor allem ein paar richtig guten Referenten zuhören können.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. das Transprenz-Versprechen der Fed, die Lage bei den BRICS, die Lage in Spanien sowie die Geldschöpfung der Banken. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf K+S, Commerzbank, Kuka, Heidelberger Druck, Alibaba, Facebook.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Deflations-Debatte in Europa, die Folgen einer Vermögensabgabe, sowie die Lage in Argentinien. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf RWE, Lufthansa, Software AG, Dialog, Raiffeisen, Apple und Yahoo.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Geldpolitik der EZB, Helikoptergeld, das Messen von Risiken sowie die Börsenregel "Sell in May". Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf VW, Daimler, Lufthansa, Ströer, Peugeot, Mitsubishi, BB Biotech, Newmont Mining, Microsoft, Tesla Motors, Apple.
Die Konjunktursorgen in China halten sich. So setzen die chinesischen Gewinne ihren Schrumpfungskurs aus dem Winterhalbjahr nach einer kurzen Verschnaufpause fort. Und der Einbruch des vom Wirtschaftsdatenanbieters Markit veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe lässt auf keine schnelle Besserung hoffen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die türkische Lira, die Lage in den BRICs, die Geldpolitik der EZB, die Banken als Krisenverschärfer, sowie der 10000er Stand des DAX. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Siemens, Sky Deutschland, INDUS, Hornbach, Amazon, Twitter, Microsoft.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Lage in Griechenland und der Slowakei, Quantitative Easing, die Schwellenländer-Krise und die BRIC-Staaten sowie die Prokon-Pleite. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Daimler, K+S, Sky Deutschland, Heidelberger Druck, HHLA, Bijou Brigitte, Credit Suisse, Twitter und Coca-Cola.
Über die BRIC-Staaten lässt sich viel schreiben. Doch die Gemeinsamkeiten scheinen von Jahr zu Jahr geringer zu werden. Während sich Russland immer mehr zu einem totalitären Regime entwickelt, scheint in China die Öffnung immer mehr zu gelingen. In Brasilien richtet man sich bereits jetzt voller Vorfreude auf die Fussball-WM im kommenden Jahr ein. Und in Indien? Hier geht die Entwicklung langsamer von Statten, aber das aktuelle Wahlergebnis könnte Schwung in das Land bringen.
Wendet man die berühmte „Boston Matrix“ auf Brasilien, Russland, Indien und China an, wären die vier wohl dem Feld der „Poor Dogs“ zuzuordnen. Schwund- statt Schwellenländer, und die Aussichten für die ehemaligen Anlegerlieblinge sind miserabel.
Die Weltwirtschaft schwächelt. In China bleibt die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe gemäß HSBC Bank zum dritten Mal in Folge unterhalb der Expansion anzeigenden Schwelle. In den USA haben die Konjunkturdaten zuletzt reihenweise enttäuscht. Und auch die Eurozone hat sich bislang nur Basiseffekt bedingt erholt. Dagegen konnte Japan aufgrund seiner ergriffenen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen konjunkturellen Boden gutmachen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Europas Ukraine-Krisenpolitik, das US-Wachstum, Billiges Geld sowie die Lage im Nachbarland Frankreich. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Commerzbank, Daimler, Wirecard, Loewe, Erste Group, Glencore, Apple, Google.
Die Sorgen vor einem großen Crash haben in den letzten Wochen die Märkte global belastet. Hauptgrund war sicher die erneute Drosselung der US-Anleihekäufe sowie unter den Erwartungen ausgefallene Konjunkturdaten aus China. Doch das Faß zum Überlaufen brachten die zahlreichen Schwellenländer mit ihrer jeweiligen Nachrichtenlage vor Ort - egal ob in der Türkei, Thailand, Argentinien oder Brasilien. Angesichts dieser Gemengelage kann aber nicht von einer weltweiten Problematik die Rede sein. Das Tapering durch die Fed war in seiner Breite erwartet worden und eigentlich schon eingepreist. Dass China sich nicht mehr ganz so überragend entwickelt, war ebenfalls keine Riesen-Überraschung. Man könnte es damit wohl eher mit dem Bild der "dünnen Höhenluft" vergleichen, die so manchen Anleger angesichts der Indexrekorde hat schwach werden lassen.
Die Banken waren zuletzt nicht die allerbesten Anlageziele. Egal ob Zockerliebling Commerzbank (WKN CBK100) oder Branchenriese Deutsche Bank (WKN 514000) - die ganz große Euphorie war woanders zu finden. Auch wenn sich die Commerzbank-Aktie innerhalb eines halben Jahres fast verdoppeln konnte, war das Vertrauen in die Aktien aus dem Banksektor eher mau und Kursgewinne eher Zufall. Für die Zukunft gilt das umso mehr, da neue Regulierungsvorschriften durchaus noch verabschiedet werden können und dann betrifft es die Branchen sogar in ganz Europa.