Die Märkte sind weiterhin technisch überverkauft, die Stimmung am Boden. In solch einem Umfeld können die Kurse weiter steigen. Einige Anleger allerdings nehmen zur heutigen Eröffnung die in der Vorwoche entstandenen Gewinne schon wieder mit. Die Unsicherheit bleibt hoch.
Während der DAX am Freitag in die Höhe schoss und sich Anleger über die Aussicht auf noch mehr billiges Geld vonseiten der EZB sowie eine Ölpreiserholung freuten, konnte thyssenkrupp (WKN 750000) nicht so stark wie andere Indexwerte profitieren. Schuld waren unter anderem die Meldungen, wonach die Karten der Essener im Rennen um einen U-Boot-Auftrag schlechter geworden sind.
Nach dem schwachen Jahresauftakt konnte EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstagnachmittag für eine Erleichterungsrallye im DAX sorgen. Anleger freuten sich auch am Freitag über die Aussicht auf weitere gelpolitische Lockerungsmaßnahmen. Allerdings muss sich die Erholung erst noch als nachhaltig erweisen.
Lange vor dem Abgas-Skandal wurde Volkswagen (WKN 766403) von Anlegerseite vorgehalten, dass die Wolfsburger trotz einer weltweit deutlich höheren Belegschaft nicht an Toyota (WKN 853510) heranreichen konnten. Bemängelt wurde insbesondere die schwache Profitabilität der Kernmarke Volkswagen Pkw. Doch dank der jüngsten Krise hat sich auch eine Gelegenheit aufgetan.
Die chinesische Notenbank hat heute mit der größten Liquiditätsspritze seit drei Jahren versucht, die Märkte zu beruhigen - ohne Erfolg. Die festlandchinesischen Aktien in Shanghai verloren drei Prozent, jene in Hongkong zwei Prozent. Der Nikkei in Japan verlor vom Tageshoch zum - tief rund 1000 Punkte.
Nach den Enttäuschungen zu Beginn des Jahres, konnten die Börsen in der Vorwoche dank der Aussicht auf noch mehr billiges Geld vonseiten der EZB und einer Ölpreiserholung endlich durchatmen. Es sind jedoch nicht alle Marktteilnehmer überzeugt, dass jetzt sofort alles besser wird.
EZB-Chef Mario Draghi hat es wieder einmal geschafft. Mit einigen wenigen Worten konnte er die Marktteilnehmer beruhigen. Allerdings hat er auch ein weiteres Mal mit der Aussicht auf weitere Lockerungsmaßnahmen hohe Erwartungen geweckt.
In den Medien geht die Angst vor einer globalen Wirtschaftskrise wie 2008 um. Der Umbau der chinesischen Volkswirtschaft von Export, Immobilien und Industrie hin zu Konsum und Dienstleitung ist nicht ohne Reibungsverluste zu bewerkstelligen. China scheint „Lost in Transition“ zu sein.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. Unterschiede zwischen EZB und Fed, Wohnungsmärkte in Europa, die US-Großbanken, das Verhalten von Taiwan und China sowie der Bärenmarkt. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Deutsche Bank, Commerzbank, Heidelberger Druck, FACC, Galenica, Logitech, Amazon, Twitter, Barrick Gold, Kinross Gold.
Die weltweiten Aktienmärkte versuchen nach dem schwachen Jahresauftakt immer noch eine Stabilisierung hinzubekommen. Allerdings ist dies in dem aktuellen von Unsicherheiten geprägten Umfeld nicht ganz so einfach.
Eine sehr volatile und aus charttechnischer Sicht mit dem starken Rebound zum Schluss eine sehr wichtige Börsenwoche geht zu Ende. Nur noch die US-Notenbank hat gefehlt, aber diese kommt nächste Woche mit der Zins-Entscheidung am Mittwoch ins Spiel.
EZB-Präsident Mario Draghi hat den geldpolitischen Joker ausgespielt und die Märkte kaufen ihm den Bluff erneut ab. Wie im Dezember könnten es die Anleger auch dieses Mal wieder bitter bereuen, auf weitere Geldgeschenke der EZB zu spekulieren, bevor sie beschlossen wurden.
Wie wenig Anleger noch auf eine Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank geglaubt haben, zeigt der heutige Freudensprung im Deutschen Aktienindex nach der Aussicht auf eine Stimuli-Ausweitung im März.
Nach dem heftigen Auf und Ab in dieser Woche, halten sich die Kursbewegungen im DAX am Donnerstag in Grenzen. Vor der Bekanntgabe des EZB-Sitzungsergebnisses kann das Börsenbarometer leichte Kursgewinne verzeichnen. Hilfreich ist der Umstand, dass sich Notierungen an der Wall Street am Mittwochabend nach einem rabenschwarzen Auftakt etwas erholen konnten.
Während sich die Elite in Sachen Politik und Wirtschaft auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos trifft, werden Anleger heute auch gespannt darauf schauen, was die EZB zu Themen wie China, dem Ölpreisverfall und Inflation zu sagen hat.