Heute geben auch die letzten Anleger die Hoffnung auf, dass sich noch vor dem britischen Referendum über den Verbleib in der EU der Wind am deutschen Aktienmarkt wieder in Richtung Optimismus drehen könnte. Der Appetit der Investoren auf Risiko ist verschwunden, Sicherheit ist angesagt.
Die Aktienmärkte befinden sich jetzt vollends im Klammergriff der Angst vor einem Brexit. Die jüngsten Umfragen geben keine Entwarnung, im Gegenteil: Der Trend zu einer Mehrheit der Brexit-Befürworter ist weiterhin intakt. Und es sind nur noch zehn Tage, bis die Briten mit ihrem Votum wohl auch über die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten entscheiden werden.
Nachdem der DAX bereits am Freitag Federn lassen musste, rutscht das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Montag weiter in die Verlustzone. Dabei setzen Investoren auf so genannte Sicherheitsinvestments, bevor nicht endlich Klarheit in Sachen „Brexit“-Abstimmung und Geldpolitik der Fed herrscht.
Aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf einen möglichen „Brexit“, der Fragen nach der weiteren Geldpolitik der Fed und der weltweiten Konjunktur stürzte der DAX zum Ende der vergangenen Woche regelrecht ab.
Sie ahnen es vermutlich schon, bei dieser Überschrift wird selbstredend auch Bezug auf die an diesem Wochenende beginnende Fußball-Europameisterschaft in Frankreich genommen, denn wie immer, wenn ein sportliches Großereignis ansteht, ist dasselbe in den Medien omnipräsent und da wollen wir hier keine Ausnahme machen.
Anleger sind angesichts der bevorstehenden „Brexit“-Abstimmung im Krisenmodus. Der Bitcoin schnellt auf über 700 Dollar. Viele fragen sich, welche Signale das an die Märkte aussendet.
Obwohl E.ON (WKN ENAG99) auf seiner Hauptversammlung endlich für so etwas wie Aufbruchsstimmung sorgen und sich die Zustimmung seiner Anteilseigner für die Uniper-Abspaltung sichern konnte, scheint sich diese Wirkung nicht so ganz auf alle Aktienmarktteilnehmer übertragen zu können.
Bis auf 1,38 US-Dollar stürzte das Britische Pfund gleich zur Handelseröffnung nach dem Wochenende ab. Grund war eine am Freitag veröffentlichte Umfrage, wonach eine Mehrheit der Briten für den Brexit votieren würde. Am Freitag Nachmittag waren viele Händler schon im Wochenende und konnten erst heute reagieren.
Zum Ende der vergangenen Wochen kehrten Sorgen der Anleger zurück, dass die Briten für einen Austritt aus der EU stimmen könnten. Außerdem belasteten Fragen in Bezug auf die Geldpolitik der Fed die DAX-Kurse. Kein Wunder also, dass die DZ BANK Analysten eine deutlich verschlechterte charttechnische Ausgangslage sehen.
Der Juni ist für die Finanzmärkte der spannendste Monat des Jahres. Lässt die US-Notenbank mit der Fortsetzung ihrer Leitzinswende am 15. Juni die Zins-Katze aus dem Sack? Droht den Euro-Staatsanleihen Ungemach, weil das deutsche Bundesverfassungsgericht am 21. Juni den Anleiheaufkauf durch die Bundesbank als unrechtmäßig einstuft? Und käme es zum Brexit, müssen wir uns wohl auf einen politisch heißen Sommer einstellen, der auch die EU-Finanzmärkte nicht kalt lassen wird.
Nach den deutlichen Kursverlusten vom Freitag, setzte der DAX seine Talfahrt zu Beginn der neuen Woche fort. Aus Sicht der DZ BANK Analysten könnte es für das wichtigste deutsche Börsenbarometer sogar noch weiter nach unten gehen.
In der kommenden Woche findet die „Brexit“-Abstimmung statt. In dieser Woche dreht sich jedoch alles erst einmal noch um die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Mit den neusten Zahlen von Gerry Weber und einigen Hauptversammlungen erreichen uns außerdem viele interessante Unternehmensnachrichten.
Jahrelang haben die großen Automobilkonzerne die Elektrofahrzeuge nicht ernstgenommen. Sie waren in vielen Fällen nur ein Mittel, die CO2-Bilanz aufzuhübschen. Allerdings hat Tesla Motors (WKN A1CX3T) die Branche zuletzt aufgeschreckt. Auch deshalb meint es Daimler (WKN 710000) mit dem Thema „grüne Technologien“ endlich ernst.
Investoren fahren ihre Barbestände hoch. Niemand weis, was am 23. Juni passieren wird. Sicherheit geht derzeit vor.
Nachdem der DAX am Donnerstag bereits mehr als 1 Prozent an Wert verloren hatte, rutscht das Barometer am Freitagmittag noch tiefer ins Minus. Mit dem drohenden „Brexit“, der Geldpolitik der Fed und dem Abrutschen unter die psychologisch wichtige 10.000er-Punkte-Marke lassen sich viele Gründe für den erneuten Absturz anführen.