Eigentlich war es mit dem Kurssturz infolge von Finanzierungsproblemen Mitte Juni schon abzusehen. Aber erst jetzt hat Centrotherm Photovoltaics (WKN A0JMMN) Insolvenz beantragt. Konkret hat man Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens nach ESUG und im Zusammenhang damit die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Mit Hilfe dieser Verfahren soll der eingeschlagene Sanierungskurs konsequent fortgesetzt werden. Ob das gelingt? Die anderen Insolvenzen im Solarbereich lassen wenig Zuversicht aufkommen. Und auch für die verbliebenen Solarwerte im TecDAX, SolarWorld (WKN 510840) und SMA Solar (WKN A0DJ6J), geht es heute deutlich nach unten.
So richtig überzeugen konnten in den vergangenen Jahren weder E.ON (WKN ENAG99) noch RWE (WKN 703712). Sinkende Gewinne und fallenden Aktienkurse der beiden DAX-Titel sind seit der deutschen Energiewende mit schöner Regelmäßigkeit zu beobachten. Wenn es jedoch darum geht, welchem der beiden Konzerne die Marktteilnehmer höhere Chancen auf ein Comeback zutrauen, fällt das Urteil sehr deutlich aus.
Die E.ON-Aktie (WKN ENAG99) hat nach unserem letzten Beitrag im Januar abermals keinen nachhaltigen Boden gefunden. Auch wenn sich nun möglicherweise ein Doppel-Boden bei 12,50 Euro bildet, sieht es mittel- und langfristig düster aus - trotz niedrigem KGV und ordentlicher Dividendenrendite.
In den vergangenen Tagen ist es rund um die Turnaround-Bemühungen der beiden großen deutschen Energieversorger E.ON (WKN ENAG99) und RWE (WKN 703712) etwas ruhiger geworden. Schließlich liegen die Reformpläne für das Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) inzwischen auf dem Tisch, ohne dass sie für die vom deutschen Atomausstieg arg gebeutelten DAX-Konzerne und ihre Aktien eine nachhaltige Wende zum Guten versprechen würden.
Die E.ON-Aktie (WKN ENAG99) geriet nach dem Kassieren der Prognosen und der Ankündigung einer Dividendensenkung zuletzt noch einmal unter Druck. Doch der Abwärtstrend wurde damit nur fortgesetzt. Denn seit Mitte September hat das DAX-Schwergewicht mehr als 25 Prozent an Wert verloren. Doch in dieser Woche scheint sich bei 14 Euro eine Bodenbildung abzuzeichnen. Offenbar sind die Anleger nicht mehr ganz so skeptisch und/oder warten auf die neuen Aussagen des E.ON-Managements. Ein Grund mal etwas näher hinzusehen, denn der E.ON-Aktie ist in den vergangenen Monaten schon mehrfach ein Turnaround gelungen.
In der aktuellen Presseschau geht es u.a. um die gestrige ESM-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, um die Immobilienkrise in den Niederlanden und Irland, um das wahrscheinliche QE3 der Fed sowie die Größe des Finanzsektors. Unternehmensseitig stehen u.a. die Fusion von EADS und BAE Systems sowie Apples iPhone 5 im Blick.
Noch laufen die Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU/CSU und der SPD. Während in Sachen Energiepolitik noch wenig Konkretes bekanntgeworden ist, konnte die E.ON-Aktie in den vergangenen Monaten deutliche Erholungstendenzen aufweisen. Dies zeigt, dass man an den Aktienmärkten offenbar Maßnahmen der kommenden Bundesregierung bei der Subventionspolitik für die Erneuerbaren Energien erwartet, die den großen deutschen Versorgern wie E.ON und RWE zugutekommen sollten. Allerdings haben die jüngsten Quartalsergebnisse der beiden Energieriesen gezeigt, dass es womöglich deutlich mehr als ein wenig Hilfe vonseiten der Politik braucht, um die deutsche Energiewende erfolgreich durchzustehen. E.ON schaut sich dazu verstärkt außerhalb Deutschlands um.
Die E.ON-Aktie (WKN ENAG99) hat seit unserem letzten Bericht im November noch einmal etwas nachgegeben. Doch inzwischen scheint die Bodenbildung nachhaltig zu sein. Angesichts der heute veröffentlichten Zahlen stellt sich nun die Frage, wie es weiter geht. Zusammen mit RWE ist E.ON der schwächste DAX-Titel der letzten Monate. Einzige Stütze ist derzeit die Dividende. Doch ob das so bleibt, ist fraglich.
Unter den 30 DAX-Werten hatten im vergangenen Jahr lediglich die Aktien des Salz- und Düngemittelherstellers K+S sowie die Papiere des Spezialchemiekonzerns Lanxess eine schlechtere Performance als die Aktien der Energieversorger E.ON (WKN ENAG99) und RWE vorzuweisen. Während man sich bei E.ON noch damit trösten konnte, dass der Kursverlust auf Jahressicht geringer als bei RWE ausgefallen ist, müssen beiden Konzerne so langsam eine Lösung für die durch die deutsche Energiewende angehäuften Probleme finden.