E.ON: Die Dividende stützt – Aber 2013 wird nicht leicht

Die E.ON-Aktie (WKN ENAG99) hat seit unserem letzten Bericht im November noch einmal etwas nachgegeben. Doch inzwischen scheint die Bodenbildung nachhaltig zu sein. Angesichts der heute veröffentlichten Zahlen stellt sich nun die Frage, wie es weiter geht. Zusammen mit RWE ist E.ON der schwächste DAX-Titel der letzten Monate. Einzige Stütze ist derzeit die Dividende. Doch ob das so bleibt, ist fraglich.

E.ON erwartet also auf Basis vorläufiger Zahlen für das Gesamtjahr 2012 ein EBITDA von 10,8 Mrd. Euro (+16 Prozent). Der nachhaltige Konzernüberschuss steigt entsprechend gegenüber dem Vorjahr von 2,5 auf voraussichtlich rund 4,3 Mrd. Euro. Auf dieser Basis ergibt sich ein nachhaltiges Ergebnis je Aktie von rund 2,20 Euro. E.ON wird daher wie geplant der Hauptversammlung im Mai vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 1,10 Euro zu zahlen. Damit ergibt sich eine aktuelle Dividendenrendite von 8,1 Prozent. Doch 2013 dürfte dieses Niveau nicht gehalten werden können. Nicht nur, dass der Gewinn voraussichtlich sinken wird, sondern auch dass E.ON wieder von einem absoluten Dividendenziel zur Festlegung einer Ausschüttungsquote zurückkehren wird. Die Dividende soll künftig wieder 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Konzernüberschusses betragen.
E.ON geht jetzt davon aus, dass das EBITDA für das Jahr 2013 zwischen 9,2 bis 9,8 Mrd. Euro liegen wird. Für den nachhaltigen Konzernüberschuss erwartet E.ON ein Ergebnis zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. Euro.
Operativ kündigte E.ON eine noch stärkere Konzentration der Investitionen auf die Wachstumsfelder Dezentrale Energien, Erneuerbare und Märkte außerhalb Europas an. Vor allem der letzte Punkt ist sicher sehr sinnvoll, da in Sachen Energieversorgung die etablierten Versorger immer mehr ausgebootet werden.


Quelle: boerse.de

Beim Blick auf den obigen Chart kann einem schon unwohl werden. Die erste Bodenbildung bei rund 14 Euro misslang. Die zweite Bodenbildung setzt nun gerade ein. Der Kurs notiert deutlich mit Abstand unter den wichtigen GD20 bis GD200. Alles keine Faktoren, die für die Aktie sprechen. Dennoch sollte man die Dividendenrendite von 8 Prozent auch nicht schlecht reden. Kalkuliert man nun für 2013 mit einer halbierten Dividende kommt man immer noch auf eine Rendite von 4,8 Prozent. Das kann sich also durchaus sehen lassen. Für Dividendenfans ist die Aktie also durchaus interessant. Da die Aktie zu den schwächsten DAX-Konzernen gehört, besteht hier zudem noch Nachholbedarf. Allerdings könnte eine Marktkorrektur auch E.ON treffen, wenngleich die Dividende eine Absicherung vor allzu großen Verlusten bietet.