Für Anleger ist PNE schwerer zu (be-) greifen als seine Wettbewerber. Das liegt zum einen an der Strategie und zum anderen an den in den letzten Jahren häufiger erfolgten Strategieschwenks.
Anfang August hatte ich die Aktie von PNE Wind AG (WKN: A0JBPG / ISIN: DE000A0JBPG2) zuletzt Charttechnisch untersucht. Dabei wurde es offensichtlich, dass hier eine große Chance lauert, sollte sich das damals aufgezeigte Szenario durchsetzen. Mit dem Schluss der vergangenen Handelswoche wurde das Szenario in Gang gesetzt. Eine gute Zeit nochmals den Chart zu checken, ob der Ausbruch denn gesund ist.
Erst Telekom Austria (WKN 588811), dann die Erste Group Bank (WKN 909943), jetzt der Verbund (WKN 877738): Auch Österreichs größter Energieversorger schockierte die Märkte mit einer Gewinnwarnung. Aufgrund von niedriger Wasserführung, des weiterhin schwierigen Marktumfelds sowie von Effekten aus den Stilllegungsbeschlüssen der thermischen Kraftwerke wird das Konzernergebnis im laufenden Jahr nun mit rund 70 Mio. Euro erwartet. Bisher lautete die Prognose auf 150 Mio. Euro.
Die deutsche Solarbranche hatte zu kämpfen, denn sie befand sich in einer Krise seit 2012. Große Firmen hatten Probleme oder gingen sogar in Insolvenz. Chinesische Firmen wurden zu starken Konkurrenten, da diese Solarmodule und Solarzellen kostengünstig produzieren konnten.
Die PNE Wind AG (WKN: A0JBPG / ISIN: DE000A0JBPG2) plant und realisiert On- und Offshore Windanlagen. Daneben bietet die Unternehmung weitere Dienstleistungen an wie z.B. die Finanzierung, den Betrieb, die Vermarktung und das Repowering. Bisher konnte die Aktie keine rechte Freude bei ihren Haltern erzeugen und sie dümpelt seit langer Zeit nur noch seitwärts, nachdem sie in den 2000er Jahren ihren Höhepunkt erreicht hatte. Doch dieser Umstand könnte sich demnächst ändern...
Ein Gewinnrückgang um 86,4 Prozent ist sicherlich kein Grund zum Jubeln. Allerdings lief es für den österreichischen Versorger Verbund (WKN 877738) in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres immerhin nicht ganz so schlimm wie befürchtet, während die Ergebnisse zusätzlich von Einmaleffekten bestimmt wurden.
Energiekonzerne konnten zuletzt nur selten mit positiven Meldungen aufwarten, von daher war die Gewinnwarnung des österreichischen Versorgers Verbund (WKN 877738) keine Riesenüberraschung. Die Aussagen zum gesamteuropäischen Strommarkt sind zudem alles andere als beruhigend. Für die Verbund-Aktie dürfte es daher noch lange nicht nach oben gehen.
Die ehemalige Plambeck firmiert seit einigen Jahren als PNE Wind (WKN: A0JBPG / ISIN: DE000A0JBPG2) und ist ein Windpark-Projektierer. Ich hatte sie schon einmal auf meiner Empfehlungsliste, damals als klassische Turnaround-Spekulation. Im letzten Juni war meine Spekulation dann aufgegangen und ich stieg mit mehr als 50% Rendite wieder aus - für acht Monate war das sehr auskömmlich. Und nun könnte sich die Geschichte wiederholen, wenn auch unter etwas anderen Vorzeichen...
Kürzlich hatte PNE Wind (WKN: A0JBPG / ISIN: DE000A0JBPG2) den Verkauf- des YieldCo-Portfolios an den Energie- und Infrastrukturfonds Allianz Renewable Energy Fund II, der von Allianz Global Investors GmbH verwaltet wird, bekannt gegeben. Nachdem man nun für den 80-prozentigen Mehrheitsverkauf des Windparkportfolios Cuxhaven (YieldCo) die Freigabe seitens des Bundeskartellamts erhalten hat, floss auch das Geld an PNE Wind.
Nach der Gewinnwarnung des österreichischen Versorgers Verbund (WKN 877738) herrscht nun einmal mehr Klarheit: Auch in Österreich sind die goldenen Zeiten von großen Versorgern vorbei. Der Gewinneinbruch fiel erwartungsgemäß deutlich aus. Für die Aktie ist derweil kein Ende des Abwärtstrends in Sicht.
Noch laufen die Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU/CSU und der SPD. Während in Sachen Energiepolitik noch wenig Konkretes bekanntgeworden ist, konnte die E.ON-Aktie in den vergangenen Monaten deutliche Erholungstendenzen aufweisen. Dies zeigt, dass man an den Aktienmärkten offenbar Maßnahmen der kommenden Bundesregierung bei der Subventionspolitik für die Erneuerbaren Energien erwartet, die den großen deutschen Versorgern wie E.ON und RWE zugutekommen sollten. Allerdings haben die jüngsten Quartalsergebnisse der beiden Energieriesen gezeigt, dass es womöglich deutlich mehr als ein wenig Hilfe vonseiten der Politik braucht, um die deutsche Energiewende erfolgreich durchzustehen. E.ON schaut sich dazu verstärkt außerhalb Deutschlands um.