Der DAX hatte sich mit deutlichen Kursverlusten in das lange Osterwochenende verabschiedet und damit für eine charttechnische Eintrübung gesorgt.
In den vergangenen Tagen und Wochen hatten sich Investoren vor allem auf die Geldpolitik der Notenbanken und einige andere übergeordnete Themen wie China konzentriert. Dabei vergisst man als Börsianer schon einmal die Einzelwertbetrachtung, obwohl sich auf Unternehmensseite sehr interessantes tut.
Gerade hat sich der Nuklearunfall von Fukushima zum fünften Mal gejährt. Besonders in Deutschland protestierten damals die Bürger gegen die weitere Nutzung atomarer Energie, weil sie davon ausgingen, dass die Risiken für Unfälle dieser Größenordnung höher seien, als dies bis dahin angenommen wurde.
An einem Tag wie heute könnte man meinen, dass es an den weltweiten Finanzmärkten nur ein Thema gibt. Die Rede ist natürlich von der Fed-Sitzung.
Die japanische Notenbank will sich mit neuen Geldgeschenken zurückhalten, obwohl sie zugab, dass die Wirtschaft an Schwung verloren hat. Den meisten Zentralbanken fehlt es an Erfahrungen und Vergleichen aus der Vergangenheit, wie sich ihre aktuelle Geldpolitik im Zweifelsfall auswirken könnte.
Obwohl RWE (WKN 703712) mit vielen Problemen zu kämpfen hat, konnte der kriselnde Energieversorger für 2015 wenigstens eine kleine Ausschüttung retten. Im Gegensatz dazu könnte Volkswagen (WKN 766403) wegen des Abgas-Skandals die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr komplett streichen.
Die jüngsten Notenbanksitzungen haben die Märkte ordentlich durcheinandergewirbelt. Nachdem die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen vonseiten der EZB hierzulande für Jubel gesorgt hatten, folgte auf die Fed-Sitzung in der Vorwoche große Enttäuschung. Zumal Janet Yellen & Co für eine deutliche Euro-Aufwertung sorgten.
Ganz so spektakulär wie bei der EZB verlief die gestrige Fed-Sitzung nicht. Trotzdem hatte die Entscheidung von Janet Yellen & Co, die US-Leitzinsen erst einmal nicht weiter anzuheben, für positive Marktreaktionen gesorgt.
Zur Wochenmitte schauen Anleger weltweit auf die US-Notenbank Fed. Dabei ist es nicht nur die Zinsentscheidung an sich, für die sich Investoren interessieren. Es geht auch darum zu sehen, wie die US-Notenbanker die aktuelle Lage der US-Wirtschaft einschätzen.
Die aktuelle Nachrichtenlage wird von den Notenbanken bestimmt. Wenige Tage nachdem EZB-Chef Mario Draghi die Finanzmärkte mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung in Aufruhr versetzt hatte, schauten Investoren am Dienstag auf die Bank of Japan. Und dann gibt es in dieser Woche ja auch noch eine Fed-Sitzung.
Nach dem starken Geschäftsjahr 2015 rechnet Daimler (WKN 710000) auch für 2016 mit Steigerungen bei Absatz, Umsatz und dem EBIT. Und das, obwohl die weltweiten Konjunktursorgen und vor allem ein schwächeres Wachstum in China die gesamte Autoindustrie treffen könnten.
Während sich Anleger am deutschen Aktienmarkt in der Vorwoche noch über die Lockerung der Geldpolitik vonseiten der EZB gefreut hatten, kamen die ausgebliebenen Leitzinserhöhungen in den USA hierzulande gar nicht so gut an, so dass der DAX am Donnerstag ordentlich Federn lassen musste.
Bevor die Fed in wenigen Stunden weitere Hinweise über ihren geldpolitischen Pfad geben wird, halten sich die Anleger zurück. Der Druck auf die 10.000-Punkte-Marke verdeutlicht allerdings, dass die Investoren auf den entscheidenden Impuls für einen Befreiungsschlag nach oben hoffen. Allerdings ist es sehr schwer abzuschätzen, wie die Fed sich positionieren wird?
Mit den Erinnerungen an die hohe Volatilität an den Börsen gerade in der vergangenen Woche nach der EZB-Entscheidung ist die Vorsicht und Zurückhaltung der Anleger vor dem Ergebnis der US-Notenbanksitzung mehr als verständlich.
Am Montag konnte der DAX seinen Erholungskurs fortsetzen und kurz sogar wieder über 10.000 Punkte klettern. Dabei behalten Anleger hierzulande unter anderem die Notenbanken im Blick. Nach der EZB sind in dieser Woche die Bank of Japan und die Fed im Fokus. Spannend bleibt es auch an den Ölmärkten.