„Sell in May and go away“ - der saisonal schwache Börsenmonat steht vor der Tür. Wer jetzt Aktien noch kauft, geht davon aus, dass die Saisonalität in diesem Jahr nicht greift, sondern die US-Börsen ungeachtet dessen auf neue Rekordhochs steigen.
Aus charttechnischer Sicht hat die Daimler-Aktie (WKN 710000) zuletzt an Attraktivität gewonnen. Allerdings enttäuschten die Schwaben in der Vorwoche aus fundamentaler Sicht gleich doppelt. Trotzdem sollte man Daimler nicht abschreiben.
Hoppla, was war das denn bitte?! Als der DAX am frühen Montagmorgen bei 9.920,90 sein Tagestief markierte, dachte ja wohl ein jeder an den logischen Rücksetzer nach dem fulminanten Anstieg (immerhin +4,4 Prozent) der Vorwoche. Weit gefehlt, der deutsche Leitindex drückte einmal das Gaspedal durch und legte in zwei Handelstagen rund 450 Punkte in der Spitze zu.
Angesichts herausfordernder Marktbedingungen wurde unter Anlegern und Analysten bereits damit gerechnet, dass Daimler (WKN 710000) im Auftaktquartal 2016 nicht ganz an die beeindruckenden Erfolge des Vorjahres heranreichen würde. Trotzdem zeigten sie sich insbesondere von den Kennzahlen auf der Ergebnisseite enttäuscht.
Es herrscht derzeit eine deutlich positive Stimmung an den Aktien- und Rohstoffmärkten. So konnte der DAX in den vergangenen Tagen über 500 Punkte gewinnen und selbst Schwellenländerwährungen notieren auf einem Jahreshoch.
Trotz eines beherzten Eingreifens der wichtigsten Notenbanken der Welt, scheint es immer noch zu früh zu sein für die Finanzmärkte Entwarnung auszurufen.
Der Deutsche Aktienindex kommt in der neuen Woche nicht in die Gänge. Die Bullen haben einen Durchhänger. Immerhin kann der Index für den April bislang ein Plus von elf Prozent verbuchen.
Heute waren Impulse am deutschen Aktienmarkt eindeutig Mangelware. Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank fiebern die Anleger nun dem nächsten geldpolitischen Ereignis entgegen, der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche.
Nach dem schwachen Jahresauftakt haben sich die Aktienmärkte zuletzt stabilisieren können. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die gute Stimmung anhält.
Der DAX hält sich weiter am charttechnischen Widerstand bei 10.390 Punkten auf und wartet auf den nächsten entscheidenden Impuls für den Sprung in Richtung 10.500 Zähler. Die US-Indizes, die in Schlagdistanz zu ihren Allzeithochs handeln, tun sich mit dem Sprung darüber ebenfalls schwer.
Der DAX hat zum Wochenstart den Rückwärtsgang eingelegt. Nach einem Anstieg um 11 Prozent im April haben die Bullen heute die Segel gestrichen. Es kam zu einem ernsthaften Test der 200-Tage-Linie. Sollte sie brechen, könnte der DAX technisch bis 10.000 Punkte absacken.
Auch in dieser Woche sind die Notenbanken im Fokus. Allerdings rechnet kaum jemand am Markt mit großen Veränderungen der Geldpolitik.
Die EZB wird ihre Politik des lockeren Geldes ungeachtet politischer Kritik fortsetzen. Mario Draghi vermeidet Hinweise auf eine Endlichkeit des geldpolitischen Instrumentariums. Damit bleibt auch eine negative Kursreaktion im DAX aus.
Da sich der jahresanfängliche Nebel der Unsicherheit an den Finanzmärkten gelichtet hat, ist es Zeit für eine fundamentale Neueinschätzung.
Zumindest einen „Vorwurf“ kann man der OPEC nicht machen, nämlich, dass sie über Disziplin verfügt. Jeder wilde Hühnerhaufen hat mehr davon. Geradezu absurd wird es aber dann, wenn Disziplinlosigkeit geschäftsschädigend wird. So geschehen in Doha, wo sich OPEC und Russland nicht auf das Einfrieren der Ölförderung einigen konnten und damit steigende Preise verhinderten, die alle Ölländer so dringend brauchen.