Cherry – was geht da (noch)?

Die Anlegerstory bei Cherry klingt eigentlich gut und solide.

(Bildquelle: unsplash / Florian Krumm)

Bei manchen Investments brauchen Anleger augenscheinlich Geduld – wenn sie wirklich an die Geschichte und die damit verbundene Rendite glauben. Eine solche könnte Cherry SE (WKN: A3CRRN / ISIN: DE000A3CRRN9) sein.

Der weltweit tätige Hersteller von High-End-Schaltern für mechanische Tastaturen und Computer-Eingabegeräten – eben wie Tastaturen, Mäuse und Headsets – für die Anwendung in verschiedenen Bereichen ist eigentlich eine spannende Geschichte.

Die Story bei Cherry klingt eigentlich gut

Denn von Gaming, über E-Sports, sogenannten „Office & Hybrid Workplaces“, die Industrie, bis hin zum Gesundheitsbereich reicht das Spektrum des Unternehmens, das bereits 1953 gegründet wurde und seit wenigen Jahren an der Börse notiert ist und heute neben international namhaften Großunternehmen auch öffentliche Einrichtungen beliefert.

Eigentlich – wie gesagt – eine coole Story. Aber es hapert. Als wir das letzte Mal die Aktie im Fokus hatten, stand der Kurs bei knapp 7 Euro, mit einem 2023er-KGV von unter 12 bewertet. Und heute? Steht der Aktienkurs bei unter 3,80 Euro.

Analysten sehen mindestens eine 100-Prozent-Chance …

Bei den Analysten von Montega bleibt man derweil wacker. Nach den jüngsten Zahlen zum ersten Quartal des aktuellen Fiskaljahres im Mai bleibt man einer Kaufempfehlung. Das Kursziel wurde jedoch von 11,00 auf 9,00 Euro runtergesetzt. Montega sieht 2023 bei Cherry als Übergangsjahr.

Bei Montega hofft man in diesem Zusammenhang auf eine deutliche Verbesserung der Geschäftsdynamik im zweiten Halbjahr und verweist auf das Management.

Für 2023 bleibt der Vorstand optimistisch, bestätigt die Guidance und geht von einer deutlich verbesserten Geschäftsdynamik aus. So sollen sich positive Effekte aus der Internationalisierungskampagne “Gaming goes global” sowie der abgeschlossenen Anbindung eines neuen chinesischen Distributors ergeben.

Neben Montega covern auch Oddo (Kursziel 6,50 Euro), Hauck Aufhäuser (Kursziel 12,00 Euro) und Metzler (Kursziel 7,00 Euro) die Cherry-Aktie. In Sachen Kursziel ist man sich nicht einig – aber in der Richtung, und die zeigt eindeutig nach oben. Nach wie vor wäre Cherry nach Analysten-Einschätzungen eine 100 plus x-Prozent-Chance.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Langfristige Anleger sind bei Cherry leidgeprüft und die Frage steht im Raum, wann alte Kurshöhen wieder erreicht werden. Wer dagegen derzeit auf einen Turnaround setzt, könnte augenscheinlich zum richtigen Zeitpunkt einsteigen. Wie immer bei marktengen Nebenwerten ist dies aber alles andere als ein Selbstläufer. Von daher sollten sich Anleger immer auch der Risiken bewusst sein.