Sommer 2023: So zahlt Deutschland im Urlaub

Der Trend zum digitalen Geld ist ungebrochen – aber in diesem Sommer kommt es zu einem Comeback im Urlaub der Deutschen.

(Bildquelle: Pixabay / lisbon-1450809)

Fernweh, Wanderlust, Meeressehnsucht – das große Reisefieber packte letztes Jahr nach langer Pandemiezeit wieder die meisten Deutschen. Und dieser Boom setzt sich auch in diesem Sommer 2023 fort. Die Deutschen hängen – trotz Inflation – an ihrem Sommerurlaub und offensichtlich auch an ihrem Bargeld.

Denn während im vergangenen Jahr die Karte erstmals das bevorzugte Zahlungsmittel im Urlaub war, ist 2023 die Barzahlung wieder zurück auf Platz 1. Doch die Karte liegt knapp dahinter. Sie gehört bei vielen einfach mit ins Gepäck und kommt mittlerweile viel häufiger zum Einsatz als noch vor einigen Jahren. Inzwischen öfter auch bei kleineren Einkäufen wie Snacks oder einem Kaffee.

Die Liebe zum Bargeld

Mehr als die Hälfte der Deutschen bevorzugt im Urlaub 2023 “Cash” statt “Karte”. Und dass, obwohl in den letzten Jahren immer mehr Menschen ihre Bank- und Kreditkarten genutzt und sich Online-Shopping und digitale Zahlungen per PayPal oder Apple Pay längst im Alltag etabliert haben. Doch die Deutschen folgen nicht alle und nicht zu jeder Gelegenheit dem Trend zum digitalen Geld.

Die Liebe zum Bargeld scheint so groß zu sein, dass die Barzahlung dieses Jahr im Urlaub wieder auf Platz 1 liegt (2023: 52 Prozent, 2022: 49,3 Prozent, 2021: 50,4 Prozent, 2020: 53,7 Prozent, 2019: 60,1 Prozent) – jedoch dicht gefolgt von der Kartenzahlung auf Platz 2.

Das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen im Urlaub ist “mal” wieder das Bargeld. (Bildquelle: unsplash / christian_dubovan)

Denn trotz dieses überraschenden Bargeld-Revivals ist die Kartenzahlung auch diesen Sommer von großer Bedeutung. Fast die Hälfte aller Deutschen zieht die Zahlung per Karte im Urlaub vor.

Im Vergleich zum Jahr vor der Pandemie liegt der Anteil der Menschen, die auf Reisen ihre EC-/Maestro- oder Kreditkarte einsetzen, dieses Jahr signifikant höher: um rund 8 Prozentpunkte (2023: 48 Prozent, 2019: 39,9 Prozent). Offensichtlich haben die Coronajahre der Kartenzahlung nicht nur einen kräftigen Schub versetzt, sie haben das Bezahlverhalten auch dauerhaft verändert.

Bargeldlos ist einfach bequemer – vor allem im Ausland

Immer mehr Deutsche besitzen zwar eine Kreditkarte, die Mehrheit zahlt aber noch nicht damit. (Bildquelle: pixabay / maria_domnina)

Laut norisbank Umfrage ist der Anteil der Personen, die keine EC-/Maestro- oder Kreditkarte besitzen, kleiner geworden. Er liegt heute bei nur noch 22,9 Prozent (2022: 26 Prozent, 2019: 25,1 Prozent). Trotzdem bezahlen manche im Urlaub noch immer lieber bar.

Ein Personenkreis fällt hier besonders ins Auge: Menschen im Alter von 50 bis 69 Jahren. Ein Viertel dieser Altersgruppe sucht am Reiseziel einen Geldautomaten auf, um sich per EC-/Maestro-Karte mit Bargeld zu versorgen. 5,5 Prozent der Älteren lassen lieber alle Karten zu Hause aus Angst, diese zu verlieren.

Wenn Jüngere (18 bis 34 Jahre) im Urlaub lieber “Cash” als “Karte” sagen, liegt der Hauptgrund woanders. 24 Prozent machen sich Sorgen, bei der Kartenzahlung die Kontrolle über ihre Ausgaben zu verlieren. Viele Menschen, die auf Reisen am liebsten mit Karte zahlen (EC-/Maestro- oder Kreditkarte), haben sich bereits vom Gegenteil überzeugt. 15,3 Prozent von ihnen schätzen es besonders, dass sie bei der Kartenzahlung alle Ausgaben auf dem Kontoauszug im Blick haben.

Dabei spielt das Urlaubsland und die Währung keine Rolle. Mit Abstand auf Platz 1 liegt aber ein anderer Grund: Bequemlichkeit. Es ist ganz einfach bequemer, im Ausland mit Karte zu zahlen – man muss nicht ständig darauf achten, Bargeld dabeizuhaben.

Den stärksten Trend zeigt die Kreditkarte auf

Ob Drink am Pool, Snack unterwegs oder zum Beispiel schnell ein Surfbrett mieten – oft sind es die kleinen, spontanen Dinge, die den Urlaub erst schön machen. Und immer öfter kommt dabei auch die Kreditkarte zum Einsatz. Im Vergleich zu 2019 setzen heute mehr als doppelt so viele Urlauber auch bei kleineren Ausgaben gerne die Kreditkarte ein (2023: 57,38 Prozent, 2022: 38,3 Prozent, 2019: 24,4 Prozent).

Das sah vor der Pandemie noch ganz anders aus: 2019 kam bei der großen Mehrheit der Deutschen die Kreditkarte ausschließlich bei größeren Ausgaben

Bei Reservierungen für Flug oder Hotel geht es ohne Kreditkarte meist nicht mehr. (Bildquelle: AdobeStock_357111665)

zum Einsatz, wie etwa Flugtickets, Hotelbuchungen, teurem Shopping, luxuriösem Essen oder Mietwagen (2023: 43,5 Prozent, 2022: 57,3 Prozent, 2019: 71,3 Prozent).

Ein Must-have auf Reisen: EC-/Maestro- und Kreditkarten

Wohin auch immer die Reise geht – die EC-/Maestro- und Kreditkarten machen das Leben oft leichter, sorgenfreier und den Urlaub letztlich auch komfortabler. Denn gerade im Ausland werden viele Käufe oder Reservierungen, zum Beispiel für Hotels, Flugtickets oder Mietwagen, per Kreditkarte abgewickelt.

So überrascht es nicht, dass für mehr als ein Drittel (33,2 Prozent) aller Deutschen der Urlaub schon einmal Grund war, sich eine Kreditkarte zuzulegen.