Der seit Mitte 2022 zu beobachtende Trend steigender Mietrenditen hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. Im Zeitraum von Anfang Januar bis Ende Juni 2023 hat die Bruttomietrendite, also das Verhältnis der Kaltmiete zum Kaufpreis der Immobilie, in den 30 deutschen Top-Städten im Durchschnitt um 0,22 Prozentpunkte auf 3,71 Prozent zugenommen.
Die Entwicklung der Mietrenditen in den sieben A-Städten verlief etwas verhaltener. Es gab einen durchschnittlichen Anstieg um 0,18 Prozentpunkte auf 3,15 Prozent während der ersten sechs Monate. Hingegen sind in zahlreichen B- und C-Standorten mittlerweile wieder Mietrenditen von vier Prozent und mehr erzielbar. Diese Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Mietrenditeatlas von Baufi24.
Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 positiv
Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender von Baufi24 und CEO der Bilthouse-Gruppe, äußert sich zu dieser Entwicklung: „Kapitalanleger, die in Wohnimmobilien investieren möchten, dürfen mit der Entwicklung im ersten Halbjahr 2023 zufrieden sein.“
Er weist darauf hin, dass trotz der weiterhin herausfordernden Finanzierungsumgebung der Aufwärtstrend bei den Mietrenditen Investitionen wieder attraktiver gemacht hat. Dies sei sowohl auf steigende Mieten als auch auf fallende Immobilienpreise zurückzuführen.
Peeters erklärt: „Während sich die Mieten in den 30 größten Städten von Januar bis Juni 2023 durchschnittlich um 1,9 Prozent erhöht haben, sind die Quadratmeterpreise für Wohnimmobilien in derselben Gruppe im gleichen Zeitraum um mehr als vier Prozent gesunken. Im Vergleich zum Juni des vorherigen Jahres beträgt der Preisrückgang sogar mehr als acht Prozent.“
Dies führe dazu, dass die Gelegenheit günstig sei, in Betongeld zu investieren. Peeters führt außerdem an, dass die Mieten aufgrund der weiterhin hohen Inflation voraussichtlich weiter steigen werden. Er verwies darauf, dass die Bauzinsen ihren Höhepunkt anscheinend überschritten haben.
Stuttgart top, München Flop
Der Mietrenditeatlas von BauFi24 zeigt, dass unter den „Big Seven“ die Stadt Stuttgart den besten Wert aufweist. Dort stieg die Bruttomietrendite im ersten Halbjahr um 0,26 Prozentpunkte auf 3,55 Prozent an.
Hingegen bleibt München, trotz eines Anstiegs um 0,19 Prozentpunkte seit Jahresbeginn, mit einer Bruttomietrendite von 2,68 Prozent das Schlusslicht unter den A-Metropolen. München führt jedoch weiterhin die Liste der teuersten Städte an.
Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in München ist im Verlauf von 12 Monaten von über 10.600 Euro (Juni 2022) auf unter 9.500 Euro (Juni 2023) gesunken. Neben München weisen auch Berlin und Hamburg vergleichsweise geringe Mietrenditen auf. In der Hauptstadt liegt die Bruttomietrendite per 30. Juni 2023 bei 3,08 Prozent. In der Hansestadt bei 2,96 Prozent (jeweils plus 0,17 Prozentpunkte seit Jahresanfang).
„B- und C-Städte“ werden interessanter
Besonders Bremen hat unter den B-Städten an Attraktivität für Kapitalanleger gewonnen. Nicht nur wegen des vergleichsweise günstigen Quadratmeterpreises von rund 2.640 Euro für Eigentumswohnungen. Ein weiterer Grund ist überdurchschnittlichen Zunahme der Mietrenditen um 0,38 Prozentpunkte auf 4,48 Prozent seit Jahresbeginn.
Dieser Top-Wert unter den B-Städten wird nur noch von Gelsenkirchen übertroffen, wo die Bruttomietrendite im Jahresverlauf auf über 5,10 Prozent gestiegen ist. Ähnlich hohe oder noch höhere Mietrenditen können in C- und D-Städten wie Saarbrücken (5,10 Prozent), Düren (5,17 Prozent), Zwickau (5,68 Prozent) oder Gera (6,02 Prozent) erzielt werden.