Märkte am Freitag: DAX schließt im Minus

Aurubis mit Millionenschweren Diebstählen konfrontiert | US-Arbeitsmarktdaten bringen keine richtigen Impulse

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Die Wall Street zeigte sich im Vorfeld der US-Arbeitsmarktdaten wenig bewegt und zeigte auch nach deren Veröffentlichung wenig Euphorie. Es wurden zwar mehr Jobs geschaffen als erwartet, aber die Daten der beiden Vormonate wurden stärker gesenkt. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent auf 3,8 Prozent gestiegen, was die Fed beruhigen dürfte und Raum für das Ende der Zinsanhebungen eröffnen. Der DAX kam in diesem Umfeld nicht vom Fleck, ganz im Gegenteil.

Zurückhaltung an der Wall Street

Nach einem weitgehend schwachen August wurde auch der gesamte Börsenmonat in der Verlustzone beendet. Der S&P 500 beendete zudem eine Serie von fünf Gewinnmonaten. Am Freitag notiert der NASDAQ Composite mit -0,4 Prozent bei 13.984 Zählern in der Verlustzone. Der S&P 500 fällt dagegen um 0,1Prozent, in diesem Fall auf 4.501 Zähler, während der Dow Jones Industrial Average mit einem minimalen Plus bei 34.729 Punkten notiert. Im Blick standen einmal mehr einige Quartalsergebnisse, wie etwa die von Dell, MongoDB und Lululemon.

Was bringt der September? (Bildquelle: marktEINBLICKE)

Der Blick richtet sich nun auch auf den „September-Effekt“. Der Monat genießt den Ruf als außergewöhnlich schlechter Aktienmonat, nachdem der S&P 500 in den Septembermonaten seit 1928 durchschnittlich rund ein Prozent verloren. Kein anderer Monat weist eine negative Performance auf. Ulrich Stephan, Chefanlagestratege Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, verweist auf die dünne Datenlage zu den Hintergründen für den „September-Effekt“ und rät Anlegern, sich nicht von derartigen statistischen Eigenarten verunsichern zu lassen und an ihrer langfristigen Anlagestrategie festzuhalten.

Der Blick nach Asien

In Asien standen Chinas Industrieaktivitäten im Blick, die um August zunahmen. Zudem hat die People Bank of China eine Senkung der Mindestreserveanforderungen zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt. Der Shanghai Composite legte um etwa 0,4 Prozent auf 3.133 Zähler zu, während die Börse in Hongkong Taifun-bedingt geschlossen blieb. In Japan stieg der Nikkei 225 um 0,3, Prozent und schloss bei 32.710,62 Punkten.

So steht´s um den DAX

Nachdem der DAX am Donnerstag zeitweise über die Marke von 16.000 Punkten klettern konnte, stand diese Marke auch am Freitag im Fokus. Laut Helaba hat sich das technische Bild weiter aufgehellt. “So sind die quantitativen Indikatoren freundlich zu werten, denn MACD, DMI und Stochastic stehen auf Kauf. Die nächsten Hürden finden sich bei 16.060 und 16.123 (61,8 %-Retracement) sowie bei 16.140. Eine Unterstützung sehen wir bei 15.800 in Form der 21-Tageline.”

Am Abend schloss der Leitindex -0,67 Prozent schwächer bei 15.840,34 Punkten. Größte Gewinner im DAX waren die Aktien von Brenntag, Bayer und Deutsche Bank. Am Ende des Index waren die Papiere von BMW, Porsche und VW zu finden.

Aurubis: Chaostage in Hamburg

Was ist nur bei Aurbis los? (Bildquelle: Pressefoto Aurubis)

Die Aurubis-Aktie verlor zeitweise 18 Prozent. Zuvor waren Millionenschwere Diebstähle gemeldet worden. Aurubis hat demnach bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen festgestellt. Das Ausmaß des bei Aurubis eingetretenen Schadens kann noch nicht sicher festgestellt werden.

Aurubis hat eine außerordentliche Inventur der Metallbestände gestartet. Mit dem Ergebnis wird Ende September 2023 gerechnet. Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionen-Bereich entstanden ist. Der Schaden wird das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 belasten. Der Prognosekorridor für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (450-550 Mio. Euro) kann deshalb nicht gehalten werden. Der Konzern will nun an der Verbesserung des Sicherheitskonzepts arbeiten.

Die Datenlage an und abseits der Börse

Heute drehte sich alles um die US-Arbeitsmarktdaten und den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse