Märkte am Mittwoch: Die Spannung steigt

Börsianer warten vor der Fed-Leitzinsentscheidung ab | Der DAX schaut weiterhin in Richtung 17.000er-Marke

Bildquelle: markteinblicke.de

An der Wall Street herrscht weiter gute Stimmung. Während der gestrigen Dienstagssitzung legten der S&P 500 um 0,46 Prozent und der Dow Jones ebenfalls um knapp ein halbes Prozent zu. Beide Indizes erreichten ihre höchsten Intraday-Niveaus seit Januar 2022.

Heute zeigte sich die wichtigsten Aktienindizes in den USA kaum bewegt. Der NASDAQ Composite konnte 0,1 Prozent auf 14.548 Punkte zulegen, während S&P 500 ebenfalls 0,1 Prozent auf 4.649 Punkte gewann. Der Dow Jones notierte im Bereich seines Vortagesschlusskurses. Das Warten auf die Fed stand im Fokus.

Die US-Märkte gehen – wie auch in Europa – davon aus, dass heute bei der letzten Fed-Sitzung des Jahres 2023 der Leitzins beibehalten wird. Spannend ist derweil: Was wird Fed-Chef Powell sagen?

Die Kommentare des Fed-Vorsitzenden dürften bis ins Kleinste auseinandergenommen werden, um herauszufinden, wann es nun endlich zu einer Zinssenkung kommen wird.

Der Blick nach Asien

In Tokio schloss der Nikkei-Index am Morgen um 0,3 Prozent höher, während der breite Topix zum Vortagesschluss unverändert blieb.

Für positive Impulse sorgte die vierteljährliche Tankan-Umfrage der Bank of Japan, die die wirtschaftlichen Bedingungen in Japan misst. Sie zeigte, dass sich das Geschäftsvertrauen bei den großen Herstellern im vierten Quartal stärker als erwartet verbessert hat, wobei der Index von +10 auf +12 stieg.

Gleichzeitig stieg auch der Index für die Stimmung bei den großen nicht-verarbeitenden Unternehmen von +27 auf +30 und verbesserte sich damit im siebten Quartal in Folge.

So steht´s um den DAX

Der DAX schloss am Mittwochabend 0,15 Prozent im Minus bei 16.760,12 Punkten und damit knapp unterhalb des Allzeithochs bei 16.837 Punkten. Diese hatte er gestern verzeichnet, konnte das Niveau aber nicht halten und schloss gestern etwas tiefer bei 16.792.

Heute waren in der Gewinnerliste vor allem BASF, Hannover Rück und MTU Aero Engines zu finden. Am Indexende notierten Siemens Energy, Merck KGaA und Deutsche Telekom.

So handeln Sie den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Das Long-Szenario: Nachdem der DAX gestern und am Montag an einem Tagesschluss oberhalb von 16.800 gescheitert ist, könnte hier nun eine erste kleinere Hürde angetragen werden.

Gelingt der Sprung über dieses Level und überbietet der Index anschließend auch das amtierende Rekordhoch bei 16.837 Punkten, wäre der Weg wieder frei von charttechnischen Widerständen. Als grobe Orientierung bietet sich dabei weiterhin die 17.000er-Barriere an.

Das Short-Szenario: Dreht der DAX hingegen nach unten ab, sollte auf das Zwischenhoch vom vergangenen Mittwoch (6. Dezember) bei 16.727 geachtet werden. Unterhalb dieser Haltelinie würde das Juli-Hoch bei 16.529 Zählern in den Fokus rücken, bevor im nächsten Abwärtsschritt auch das Juni-Hoch bei 16.427 angesteuert werden könnte. Darunter sollten schließlich das Mai-Top bei 16.332 Punkten und das Zwischenhoch vom 3. Juli bei 16.209 Zählern stützend wirken.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UL89C4 14.882,94 8,70 19,33 EUR
Turbo OS UL97CV 15.478,84 12,55 13,40 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UH39H8 18.761,89 8,58 19,58 EUR
Turbo OS UM06T2 18.130,20 12,63 13,30 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 13.12.2023, 7:00 Uhr

Die Datenlage an und abseits der Börse

Am Abend und auch schon im Vorfeld richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf die geldpolitische Entscheidung der Fed. Marktteilnehmer rechnen mit einem unveränderten Zinsniveau.

„In den USA wie auch in anderen Volkswirtschaften und Währungsräumen hat die Inflation den Zenit wohl schon seit längerem überschritten. Im Vergleich zu 2022 reduzierte Energiepreise haben ihren Beitrag dazu geleistet, ebenso wie die Entspannung bei den Lieferkettenproblemen“, schreibt die Helaba am Morgen.

Vor diesem Hintergrund seien die wichtigen Notenbanken in eine abwartende Haltung übergegangen und lassen ihre Zinserhöhungszyklen zumindest pausieren. Auch die US-Notenbank hat in den letzten Sitzungen nicht mehr an der Zinsschraube gedreht, es aber vermieden, das Ende der Zinserhöhungen auszurufen.

„Diese wird die Leitzinsen heute voraussichtlich unverändert bei 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Ich erwarte auch, dass sie verfrühten Zinssenkungsfantasien der Märkte eine klare Absage erteilt“, kommentiert Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

Spannend wird laut der Helaba in diesem Zusammenhang der sogenannte „dot plot“ sein, mit dem deutlich wird, welches Zinsniveau die FOMC-Mitglieder am Ende eines Jahres als angemessen beurteilen. Der Median dieser Einschätzungen stand im September für 2023 bei 5,625  und für 2024 bei 5,125 Prozent.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2023 an der Frankfurter Börse