Nike setzt den Rotstift an

Der US-Sportartikelhersteller und Adidas-Konkurrent muss kräftig sparen.

(Bildquelle: Unsplash / Chris Henry)

Für die Aktie von Nike (WKN: 866993 / ISIN: US6541061031) ging es in den vergangenen Wochen steil nach oben. Die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers legten allein seit Ende September fast 40 Prozent an Wert zu. Dieser Anstieg weckte auch Erwartungen. Umso enttäuschender fiel nun der Blick auf die jüngsten Quartalsergebnisse aus.

Bei Nike ist Sparen angesagt

Für den Einzelhandel und Anbieter von sogenannten diskretionären Konsumgütern, die man also nicht zum alltäglichen Leben braucht, bleibt die Lage angespannt. Die schwache Konjunktur und die anhaltende Inflation drücken immer noch auf die Konsumlaune.

Entsprechend schwer fällt es Unternehmen wie Nike, Umsatzsteigerungen zu generieren. Zumal es in China noch immer nicht rund läuft. Aus diesen Gründen konzentriert man sich lieber auf die Ergebnisseite und versucht durch deutliche Einsparungen die Margen anzukurbeln. Mit Blick auf die jüngste Quartalsergebnisse ist dies Nike auch gut gelungen.

Es bleibt schwierig, Wachstum zu generieren

Auf währungsbereinigter Basis musste Nike für das abgelaufene zweite Quartal (Ende November) des Geschäftsjahres 2022/23 einen währungsbereinigten Umsatzrückgang um 1 Prozent auf 13,39 Mrd. US-Dollar ausweisen. Analysten hatten im Schnitt einen Wert von 13,45 Mrd. US-Dollar vorhergesagt.

In Nordamerika fielen die Erlöse um 3 Prozent, lagen aber immer noch oberhalb der niedrigen Erwartungen von -4,5 Prozent. China enttäuschte dagegen. Hier legten die Erlöse zwar um 8 Prozent zu, Marktexperten hatten sich jedoch im Schnitt einen Wert von 12,5 Prozent erhofft.

Die Konsumlaune bleibt angesichts der langsamer als erwartet voranschreitenden Erholung nach COVID-19 gedrückt. Konzernweit zeigte sich das Management zudem für das gesamte Jahr etwas pessimistischer. Auf berichteter Basis sollen die Umsätze um 1 Prozent zulegen. Zuvor wurde ein Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Noch mehr Einsparpotenzial

Etwas besser läuft es für Nike auf der Umsatzseite. So wurde die Bruttomarge im abgelaufenen Quartal um 170 Basispunkte auf 44,6 Prozent verbessert. Auch bei der Steuerquote konnte man ein wenig feinjustieren, sodass der bereinigte Gewinn je Aktie mit 1,03 US-Dollar deutlich oberhalb der Konsensschätzungen von 85 Cents geblieben ist.

Damit aber nicht genug. Das Management will weiter kräftig sparen. Der Einsparplan sieht in den kommenden drei Jahren Kostensenkungen um 2 Mrd. US-Dollar vor. Einen Großteil dieser Einsparungen will man allerdings wieder investieren. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf der weiteren Reduzierung von Lagerbeständen, um möglichst wenige Rabatte anbieten zu müssen.

Mein Fazit

Nike bewegt sich weiterhin in keinem einfachen Umfeld. Ein großer Teil der negativen Kursreaktionen auf die jüngsten Zahlenbekanntgabe ist aber auch dem zuvor heiß gelaufenen Aktienkurs geschuldet. Langfristig bleibt das Erholungspotenzial für den Branchenprimus groß. Zumal die Inflation weiter abnehmen sollte und somit der Konsum gestützt werden könnte. Die Einsparerfolge sind wiederum etwas, was viele Anleger gerne sehen.

Anleger, die auf gleich mehrere Aktien setzen möchten, bei denen sich Aufholpotenzial eröffnet, könnten einen Blick auf den Faktor-Optionsschein auf den Recovery Index (WKN: MC6R9W / ISIN: DE000MC6R9W5) werfen. Dieser enthält neben Nike Unternehmen wie Lufthansa und CTS Eventim.