K+S: Raus aus der Aktie

Bildquelle: Pressebild K+S

Bei der K+S-Aktie (WKN KSAG88) geht die gestrige Unsicherheit weiter. Heute reagierte die Analystenschar mit teils herben Kurszielsenkungen. Bisherige Kaufempfehlungen wurden ebenfalls gestrichen und zum Teil klare Verkaufsempfehlungen ausgesprochen.

Die Citigroup fasst das gestrige Geschehen rund um Uralkali so zusammen, dass die Russen erfolgreich einen Preiskrieg für Potash bzw. Kali angezettelt haben. Hintergrund ist das Verlassen des Handelskonsortiums Belarusian Potash Company (BPC) und der direkte Verkauf von 500.000 Tonnen Kali an das chinesische Unternehmen CNAMPGC. Die Citigroup rechnet damit, dass die Kali-Preise von 425 US-Dollar pro Tonne auf 350 US-Dollar pro Tonne in 2014 fallen werden. Die niedrigen Preise sollen bis Minimum 2015 anhalten. Die Folgen für K+S sind dabei aus Analystensicht verheerend. Es sei zu erwarten, dass K+S aufgrund der hohen Kostenbasis (Rohstoffgewinnung in Deutschland ist deutlich teurer als in der Ukraine) massive Ertragseinbußen verkraften muss. Konkret wird mit einem EPS von nur noch 2,23 Euro (zuvor: 3,02 Euro) gerechnet. Das Rating wird in der Folge von “Buy” auf “Neutral” gesenkt. Das Kursziel wiederum von bislang 40 Euro auf 21 Euro angepasst.

Das Werk Werra ist das größte Werk der K+S KALI GmbH. Es besteht seit 1997 aus einem Verbund der ehemals eigenständigen Werke Hattorf, Wintershall, Unterbreizbach und Merkers. Bildquelle: Pressebild K+S
Das Werk Werra ist das größte Werk der K+S KALI GmbH. Es besteht seit 1997 aus einem Verbund der ehemals eigenständigen Werke Hattorf, Wintershall, Unterbreizbach und Merkers. Bildquelle: Pressebild K+S
Ähnlich reagieren die Analysten von HSBC. Diese haben das Rating für die K+S-Aktie von “Overweight” auf “Neutral” reduziert und das
Kursziel von 44 auf 23 Euro gesenkt. Auch die Analysten der UBS (“Sell”) nennen ein Kursziel von 23 Euro.

Noch dramatischer äußerten sich die deutschen Banken. Die Analysten der Commerzbank geben für K+S nun das Rating “Reduce” aus. Als Kursziel werden noch 14 Euro genannt. Die Analysten der Deutschen Bank bestätigten indes ihr “Sell”-Rating und haben zugleich das Kursziel von 27 auf 15 Euro gesenkt.

Letztere Kommentare sind zwar angesichts von Kursen um die 20 Euro hart, aber durchaus möglich. Allerdings muss sich die neue Marktstruktur auch erst etablieren. Ob dann wirklich so ein drastischer Preissturz bei Kali am Gesamtmarkt durchgesetzt werden kann muss sich erst noch zeigen. Zwar hat Uralkali noch große Reserven in Sachen Produktionsausweitung. Aber grenzenlos ist dieser eben auch nicht.

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