Wochenrückblick KW33: Commerzbank und die Gerüchte, DAX stagniert wohl weiter

Die letzte Woche lässt sich wohl am einfachsten unter das Motto stellen: Satz mit x, das war wohl nix. Trotz guter Konjunkturdaten – es seien die ZEW-Konjunkturerwartungen oder die BIP-Daten aus Europa genannt – konnte der deutsche Leitindex keine Fahrt aufnehmen. Noch immer bremst die Sorge vor einem Ende der US-Anleihenkäufe, während die Konjunktur noch nicht als positives Argument wahr- oder ernstgenommen wird.

Apropos ernstnehmen. Die Gerüchte bei der Commerzbank (WKN CBK100) sind es derweil nämlich ebenfalls nicht. Dass Bund noch vor der Bundestagswahl seine Anteile unter Kaufpreis veräußert? Wenig wahrscheinlich, es sei denn als Wahlkampfhilfe für die Opposition. Doch soweit dürfte es nicht kommen. Insofern scheinen hier wieder bewußt Gerüchte gestreut zu werden, um den Kurs in Wallung zu bringen. Für die meisten Privatanleger dürfte dabei nichts bei rumgekommen sein. Von daher heißt es: Weiter auf eine ernsthafte Erholung der Bank warten und lieber anderswo sein Geld investieren.

Der DAX und sein Chart

Der DAX konnte auch vergangene Woche wenig Land gewinnen. Seit über drei Wochen pendelt der DAX in einer Range von gut 200 Punkten seitwärts. Für einen Angriff auf das Allzeithoch fehlen derzeit offenbar die Impulse. Mehr dazu in unserem Ausblick DAX.

Einzeltitel aus Deutschland

Bei Deutschlands größtem Stahlkonzern ThyssenKrupp (WKN 750000) sorgten die Unternehmensmeldungen seit einiger Zeit nicht unbedingt für Freude. So auch die Zahlen zum dritten Fiskalquartal 2012/13. Die Probleme in den USA und Brasilien halten an und so steht am Ende ein dickes Minus. Dennoch bestätigte ThyssenKrupp seinen Ausblick. Der Aktienkurs scheint derweil das dritte Mal innerhalb weniger Wochen am GD200 abzuprallen. Das spricht durchaus für die Stärke der Aktie und weiteres Kurspotenzial.
Die Deutsche Telekom (WKN 555750) kann seit einigen Monaten wieder mit positiven Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen. Den Anfang machte die erfolgreiche Fusion der Tochter T-Mobile USA mit dem US-Mobilfunkunternehmen MetroPCS zur T-Mobile US im April. Eine Fortsetzung fand dann vergangene Woche in Form der Zahlenvorlage zum zweiten Quartal 2013 statt. Aufgrund eines starken Kundenwachstums in allen Märkten konnte der frühere Monopolist einen überraschenden Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 5,4 Prozent auf 15,2 Mrd. Euro erzielen. Mehr dazu hier.
Die Erholung der K+S-Aktie (WKN KSAG88) legte nach den Quartalszahlen erstmal eine kleine Verschnaufpause ein. Der vergleichsweise geringe Abschlag machte jedoch deutlich, dass die Anleger angesichts dieser neuen Daten keine neuen Impulse erhalten haben. Die Zahlen des zweiten Quartals fielen alles in allem im Rahmen der Erwartungen aus. Der Ausblick blieb derweil unkonkret. Stellt sich die Frage, wie es weiter geht. Mehr dazu hier. Die Sichtweise laut Point & Figure beleuchten wir hier.
Anleger, die die Metro-Aktie (WKN 725750) seit Ende 2010 halten, gehören nicht zu den fröhlichsten Menschen auf diesem Planeten. Notierte der Wert im Dezember 2010 noch bei über 57 Euro mussten Investoren Mitte Juli dieses Jahres Notierungen von 20 Euro hinnehmen. Allerdings war dann damit – erst einmal – das Schlimmste überwunden und die Aktie notiert nun bei über 29,00 Euro. Der Point&Figure-Chart signalisiert, dass der Anteilschein noch ein beachtenswertes Potenzial aufweist.
Schlechte Zeiten für Anleger bei RWE (WKN 703712). Die Aktie rangiert aktuell so niedrig wie zuletzt 2003. Doch das hat durchaus Gründe, die man nicht wegdiskutieren kann. In der Folge sind nicht nur Analysten skeptisch was den Versorger angeht. Wir auch. Und dennoch könnte sich vor allem für den Wettbewerber E.ON (WKN ENAG99) die Zukunft rosiger entwicklen als derzeit gedacht wird. Ein entsprechendes Szenario haben in unserem aktuellen Newsletter beleuchtet. Wer die kostenfreie “D-A-CH Rundschau” jeden Samstag automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.

Internationale Einzelwerte

Die Aktie der Telekom Austria (WKN 588811) steht angesichts der vergangene Woche veröffentlichten Zahlen zum zweiten Quartal im Blickpunkt. Neben eher enttäuschend aufgenommenen rückläufigen Umsätzen, sorgte ein Gewinnanstieg und ein bestätigter Ausblick für gute Laune. Die Folge war u.a. eine Analysten-Heraufstufung. Mehr dazu hier.
Die Österreichische Post (WKN A0JML5) ist der landesweit führende Logistik- und Postdienstleister. Das erste Halbjahr 2013 ist für die Post sehr zufriedenstellend verlaufen. Speziell der Briefbereich entwickelte sich sehr erfreulich. Mehr dazu hier.
Zahlen gab es auch bei OMV (WKN 874341). Doch der Ölkonzern aus Österreich überzeugte nicht. Und auch die Aktie sieht eher nicht so gut aus. Mehr über die Kurschancen aus Sicht von Point & Figure gibt es in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie “D-A-CH Rundschau” jeden Samstag automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

Die Berichtssaison bringt auch in der kommenden Woche jede Menge Impulse. So stehen zahlreiche spannende Quartalszahlen auf der Agenda. Es berichten u.a. zooplus (Montag); Barnes & Noble, Best Buy, BHP Billiton, Home Depot, JC Penney, Saks, TJX (Dienstag); Heineken, Hewlett-Packard, Lowe’s, PetSmart, Sixt, Staples, Target, Vestas, Wienerberger (Mittwoch); Abercrombie & Fitch, Gap, Sears, Schoeller-Bleckmann, Ströer (Donnerstag); Foot Locker (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Dienstag
08:00 Uhr: D; Erzeugerpreise (Juli)

Mittwoch
16:00 Uhr: USA; Verkäufe bestehender Häuser (Juli)
20:00 Uhr: USA; Fed Minutes

Donnerstag
09:30 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (August)
09:30 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (August)
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 Uhr: USA; Frühindikatoren (Juli)

Freitag
08:00 Uhr: D; BIP (Q2)
10:00 Uhr: EU; Verbrauchervertrauen (August)
14:30 Uhr: USA; Neubauverkäufe (Juli)

Bildquelle: Pressefoto Börse Stuttgart