Die Aktie des Herstellers von Produktsystemen und Komponenten für Trailer und Nutzfahrzeuge SAF-Holland (WKN A0MU70) gehörte lange Zeit zu den heißesten Turnaround-Geschichten am deutschen Aktienmarkt. Angesichts der beeindruckenden Rallye, die das im SDAX notierte Papier innerhalb des letzten Jahres hinlegen konnte, stellt sich nun jedoch die Frage, ob weiteres Kurspotenzial vorhanden ist.
Immerhin kommt die Aktie von SAF-Holland trotz der jüngsten Kurssprünge mit einer attraktiven Bewertung daher. Das 2014er-KGV liegt bei 10, während die Dividendenrendite 5,8 Prozent beträgt. Gleichzeitig versucht das Unternehmen weitere Wachstumschancen zu nutzen. Zu diesem Zweck möchte SAF-Holland in China zukaufen, um seine Geschäftsaktivitäten auf dem Wachstumsmarkt ausweiten zu können. Während sich die Anleger begeistert zeigten und dem Papier angesichts eines geplanten Joint Ventures zu einem neuen Fünfjahreshoch verhalfen, hegen einige Analysten Zweifel, ob die Beteiligung an der Corpco Beijing Technology and Development Co groß genug sei, um entscheidendes Kurspotenzial zu generieren.
Bei der Commerzbank (WKN CBK100) nahm man die jüngste Akquisition in China zum Anlass, die Einstufung für SAF-Holland auf “Hold” mit einem Kursziel von 10 Euro zu belassen. Die geplante Übernahme von 80 Prozent an Corpco Beijing Technology and Development Co dürfte sich der Zulieferer für die Truck- und Trailerindustrie rund 6,5 Mio. Euro kosten lassen. Das verständliche Ziel von SAF Holland sei der Zugang zum chinesischen Markt. Zudem habe das Unternehmen eine Option, später die übrigen 20 Prozent an dem chinesischen Produzenten von Federungssystemen für den Nutzfahrzeugmarkt zu kaufen. Die Transaktion unterstütze die langfristigen Wachstumsaussichten insbesondere in den Schwellenländern, sei aber zu klein, um den Blick auf die angemessen bewertete SAF-Aktie zu ändern, hieß es in der Studie vom Dienstag.
Bildquelle: Pressefoto SAF-Holland
