Um 5: DAX scheitert mit Erholungsversuch – Sorgen über zu hohe Gewinnerwartungen

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Der deutsche Aktienmarkt konnte sich im heutigen Tagesverlauf nicht mehr richtig von dem Schock der sehr schwachen Eröffnung erholen. Die Befürchtung, die gestrige Trendwende an der Wall Street könnte ein Fehlsignal gewesen sein, hielt sich spürbar den ganzen Tag über.

In den Quartalsberichten der US-Unternehmen gibt es Hinweise darauf, dass der Handelskonflikt und die höheren Zinsen Probleme bei der Profitabilität bereiten. Auf den Gemütern der Investoren lastet nun die Sorge darüber, dass die Gewinnschätzungen für das kommende Jahr zu hoch angesetzt sein könnten. Dann müssten die Aktienkurse sich an die neue Realität eines langsameren Gewinnwachstums erst noch anpassen.

Die heute veröffentlichten Einkaufsmanager-Indizes aus Deutschland und der Eurozone reihen sich nahtlos in eine Serie nachlassender Konjunkturdaten seit Jahresbeginn ein. Wir sehen eine starke Abschwächung des Wirtschaftswachstums. Am Ende beeinflusst das auch die Haushaltspläne in Italien. Denn mit geringerem Wachstum führt eine stärkere Neuverschuldung automatisch zu noch höheren Defizitquoten als ohnehin schon. Kein Wunder also, dass der Haushaltsplan Roms von der Europäischen Union abgelehnt wurde.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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