Commerzbank schaut neidisch auf die Wall Street

Bildquelle: Pressefoto Commerzbank AG

Nun hat Goldman Sachs (WKN 920332) mit seinem Zahlenwerk für das dritte Quartal gezeigt, dass selbst bei den US-Finanzinstituten nicht alles Gold sein muss, was glänzt. Trotzdem kann die Commerzbank (WKN CBK100) von den durch die Wall Street Riesen erzielten Milliardengewinnen nur träumen.

Zwischen Juli und September erzielte Goldman Sachs einen Nettogewinn von 1,5 Mrd. US-Dollar und damit fast genau so viel wie vor einem Jahr. Die Investmentbank musste mit einer Schwäche beim Handelsvolumen im Anleihe-Geschäft fertig werden. Aus diesem Grund blieben die Umsätze mit 6,7 Mrd. US-Dollar unter den Markterwartungen von 7,4 Mrd. US-Dollar. Das bereinigte EPS lag dagegen bei 2,88 US-Dollar und damit leicht über dem Vorjahreswert von 2,85 US-Dollar, jedoch deutlich über den Konsensschätzungen von 2,43 US-Dollar. Damit unterstrich Goldman, wie gut das Finanzinstitut mit seien Sparmaßnahmen vorankommt. Die Quartalsdividende wurde von 50 auf 55 Cents angehoben.

Noch vor Goldman Sachs konnte Wells Fargo (WKN 857949) ein weiteres Rekordquartal ausrufen. Der Nettogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent auf 5,6 Mrd. US-Dollar, während das bereinigte EPS ebenfalls einen Anstieg von 13 Prozent aufweisen konnte. Der bereinigte Gewinn je Aktie von 0,99 US-Dollar lag über den Konsensschätzungen von 0,97 US-Dollar. Dagegen fielen die Umsatzerlöse von 21,2 Mrd. US-Dollar im Vorjahr auf nun 20,5 Mrd. US-Dollar. Aufgrund der Spekulationen um ein Ende der lockeren Geldpolitik der Fed und des dadurch verursachten Zinsanstiegs zeigte sich eine im Vergleich zu den vergangenen Quartalen etwas geringere Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen.

Dagegen musste JPMorgan Chase (WKN 850628) im abgelaufenen Quartal den ersten Quartalsverlust unter der Wall Street Ikone Jamie Dimon verkünden. Schuld waren insbesondere hohe Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten, so dass statt eines Nettogewinns von 5,7 Mrd. US-Dollar wie im Vorjahr nun ein Verlust von 380 Mio. US-Dollar zu Buche stand. Bereinigt um diese Einmalbelastungen konnte die Bank sogar die Analystenerwartungen übertreffen. Die Citigroup (WKN A1H92V) blieb wiederum trotz eines Milliardengewinns unter den Markterwartungen. Dem Institut machten insbesondere Schwächen im Anleihe-Geschäft und ein enttäuschendes Neugeschäft bei Hauskrediten zu schaffen.

Auch wenn bei den US-Finanzinstituten zuletzt wahrlich nicht alles reibungslos lief, kann die Commerzbank von deren Problemen und Milliardengewinnen derzeit nur träumen. Während die wagen Übernahmegerüchte das einzige zu sein scheinen, was für einen Kauf der Aktie sprechen würde, hat das Institut gleichzeitig mit einer ganzen Reihe von Problemen wie dem Gewinneinbruch im Geschäft mit Mittelstandskunden, den schleppenden Fortschritten beim Abbau problematischer Beteiligungen und dem erhofftem Ausstieg des Bundes sowie den Turbulenzen rund um die Vorstandsverkleinerung zu kämpfen. Gut, dass es ertragreiche Papiere gibt, die nicht auf Übernahmegerüchte angewiesen sind. Dazu lohnt sich ein Blick in unseren Shop.

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