Aixtron: Wie geht es weiter?

Bildquelle: Pressefoto Aixtron

Nach deutlichen Verlusten im Vorjahr konnte nun Aixtron (WKN A0WMPJ) im dritten Quartal positive Ergebnisse präsentieren. Allerdings war dies nur ein schwacher Trost, da das Unternehmen mit einem deutlichen Umsatzschwund kämpfen musste. Zudem zeigen sich die Anleger über die Kapitalerhöhung wenig begeistert, so dass die im TecDAX notierte Aixtron-Aktie am Donnerstag herbe Verluste hinnehmen muss und zu den schwächsten Indexwerten gehört.

Am Mittwochabend kündigte das Unternehmen überraschend eine schnelle Kapitalerhöhung um etwa 10 Prozent des Grundkapitals an. Heute konnte Aixtron bereits verkünden, dass ein Bruttoemissionserlös in Höhe von ca. 101 Mio. Euro erzielt werden konnte. Mit dem eingenommenen Kapital will man bei Aixtron in Wachstumsfelder investieren. Dazu zählt Aixtron Technologien zur Herstellung von Hochleistungselektronik, Organischen LEDs (OLEDs) und Anwendungen in der Siliziumhalbleiterindustrie. Das blöde an der Geschichte ist nur, dass die erhoffte LED-Revolution nur schleppend daherkommt.

Aus diesem Grund wird bei dem Unternehmen kräftig gespart und umstrukturiert. Immerhin reichte es mit Hilfe der Kostensenkungsmaßnahmen und einiger Sondereffekte zu einem positiven Ergebnis. Das EBIT lag bei 2,9 Mio. Euro gegenüber einem dicken Minus von 78,3 Mio. Euro im Vorjahr. Unter dem Strich verdiente Aixtron 1,6 Mio. Euro. Vor einem Jahr stand noch ein Verlust von 78,3 Mio. Euro zu Buche.

Umsatzseitig hatte das Unternehmen einmal mehr mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der Investitionszurückhaltung der Aixtron-Kunden am LED-Markt zu kämpfen. Diese wollen sich mit Bestellungen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, so lange nicht der Durchbruch bei den LEDs ausgerufen wird. Allerdings gab es auch einen kleinen Hoffnungsschimmer. Mit 46,2 Mio. Euro lagen die Erlöse deutlich unter dem Vorjahreswert von 62,2 Mio. Euro, aber knapp über dem Wert aus dem Vorquartal von 45,3 Mio. Euro. Trotzdem war auch dies kein Grund, um in Jubelstürme zu verfallen. Dazu ist die Auftragslage zu angespannt. Der Auftragseingang kletterte um 3 Prozent auf 35,7 Prozent nach oben, allerdings schrumpfte der Auftragsbestand um 34 Prozent auf 109,8 Mio. Euro.

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Dies alles lässt nicht gerade auf ein üppiges Wachstum und eine nachhaltige Erholung des schwächelndes Aktienkurses schließen. Das 2014er-KGV von fast 60 ist für ein Technologieunternehmen zwar nicht unbedingt hoch, allerdings fehlen derzeit die Wachstumsaussichten, um solche Zahlen zu rechtfertigen. Das sehen inzwischen auch immer mehr Anleger so, sonst hätte der Kurs der Aixtron-Aktie deutlich besser performt. Insofern sind Kurse unterhalb von 10 Euro keine Überraschung, so richtig kritisch wird es aber auch erst wenn das Papier unter die langfristige Unterstützung von knapp unter 9 Euro fallen sollte.

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Bildquelle: Pressefoto Aixtron