PATRIZIA Immobilien: Gratisaktien statt Bardividende

Bildquelle: Pressefoto PATRIZIA Immobilien AG

Diblo Nachgefragt

In unserer Interview-Reihe wollen wir Unternehmen aus der D-A-CH-Region die Möglichkeit geben, sich kurz und knapp zu präsentieren. Die Idee hinter “Die Börsenblogger nachgefragt” ist es, wenig bekannte Unternehmen vorzustellen, um so auch das Interesse von Investoren zu wecken, die bisher nur auf deutsche Blue Chips fixiert waren. Neben dem anfänglichen Standardfragebogen wird künftig jedes Quartal bzw. Halbjahr der Gesprächsfaden erneut durch aktuelle Fragen aufgenommen. Wir hoffen dadurch, auch ein wenig einen kleinen Teil zur Verbesserung der Aktienkultur in Deutschland beitragen zu können.

Arwed Fischer, Chief Financial Officer der PATRIZIA Immobilien AG.
Arwed Fischer, Chief Financial Officer der PATRIZIA Immobilien AG.
Heute richtet sich der Blick auf das im SDAX notierte Immobilienunternehmen PATRIZIA Immobilien (WKN PAT1AG). Als Gesprächspartner stand uns Arwed Fischer, Chief Financial Officer der PATRIZIA Immobilien AG, Rede und Antwort.

Die Börsenblogger: Erklären Sie kurz, was ihr Unternehmen macht?

Arwed Fischer: Die PATRIZIA Immobilien AG ist seit 30 Jahren mit über 700 Mitarbeitern in mehr als zehn Ländern als Investor und Dienstleister auf dem Immobilienmarkt tätig. PATRIZIA deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab und betreut heute ein Immobilienvermögen von rund 13 Mrd. Euro.

Die Börsenblogger: Nennen Sie die drei wichtigsten Elemente ihrer Equity-Story

Arwed Fischer: Den noch vorhandenen PATRIZIA eigenen Immobilienbestand wollen wir bis Ende 2015 nahezu vollständig veräußert haben. Parallel wird weiteres Wachstum über Co-Investments und Management Services generiert: Frei werdendes Eigenkapital wird in neue Co-Investments reinvestiert, sodass wir ein deutlich größeres Investitionsvolumen bewegen können als dies bisher mit Eigeninvestments möglich war. Zusätzlich strukturieren die PATRIZIA Kapitalanlagegesellschaften maßgeschneiderte Investmentlösungen für unsere institutionellen Kunden. Dies führt zu jährlich wiederkehrenden und kalkulierbaren Erträgen. Schon heute generieren stetige Einnahmen aus Dienstleistungen im Bereich Co-Investments und Fonds- bzw. Portfolio Management den Großteil des Konzern-Ergebnisses. In diesem Zusammenhang wollen wir unsere Assets under Management weiter steigern. Für 2014 erwarten wir ein Wachstum von 2 Mrd. Euro; rund die Hälfte davon haben wir bereits im 1. Quartal erreicht.

Die Präsenz von PATRIZIA in mehreren Ländern sorgt aufgrund der dort teilweise versetzten Immobilienmarktzyklen für eine höhere Flexibilität bei Investitions- und Desinvestitions-entscheidungen. Auch die Tatsache, dass PATRIZIA nicht nur regionale, sondern auch nach Nutzungsarten differenzierte Teilmärkte erschließt, verringert die Abhängigkeit von den zyklischen Entwicklungen in einzelnen Marktsegmenten. Damit lassen sich Investitionsrisiken durch Diversifikation reduzieren.

Die Börsenblogger: Welches sind die drei bedeutendsten Punkte für ihr Geschäft in den nächsten Jahren?

Arwed Fischer: PATRIZIA bietet privaten und institutionellen Investoren sowohl direkte als auch indirekte Immobilienanlagen an. Dass sich fast jede Form des Immobilieninvestments mit uns als Partner umsetzen lässt, macht uns zum führenden vollstufigen Immobilien-Investmenthaus Deutschlands. Bis 2015 wollen wir diesen Anspruch auch im europäischen Ausland umsetzen. Führend – vollstufig – in allen Asset-Klassen – in Deutschland und Europa. Das ist unser Ziel. Wir möchten unseren Kunden eine noch bessere Wertschöpfung in allen Stufen des Immobilienmarkts bieten.

Die Börsenblogger: Welche sind die wichtigsten Entwicklungen in Ihrer Branche?

Arwed Fischer: Der Trend der Professionalisierung der Immobilienbranche wird sich weiter fortsetzen. Während beispielsweise die Wohnungswirtschaft früher vornehmlich einen öffentlichen Versorgungsauftrag hatte, ist die Branche heute wesentlich marktwirtschaftlicher aufgestellt – mit professionellem Management, mit professionellen Strukturen und Unternehmensgrößen, die auf „economies of scale“ setzen.

PATRIZIA Bürohaus in Augsburg
PATRIZIA Bürohaus in Augsburg
Die Assetklasse Immobilie ist in den Fokus institutioneller Investoren geraten. Nach der Finanzkrise haben sich die Prioritäten in der Kapitalallokation verschoben. Heutzutage sucht institutionelles Geld verstärkt Investmentchancen in der Immobilie. Um die internationalen Investmentstrategien umzusetzen, braucht es Immobilienunternehmen, die den Anforderung der Investoren gerecht werden. Neben einer kritischen Größe, einer internationalen Aufstellung werden die Einhaltung von Transparenzvorschriften und internationale Reportingsstandards zu einer Grundvoraussetzung.

Die Börsenblogger: Was bietet ihr Unternehmen besonderes für Kleinanleger?

Arwed Fischer: Ein attraktives Investment. Aktuell steht der Aktienkurs bei rund 9,20 Euro, seit Ende 2010 ist das eine Steigerung von rund 140 Prozent, was sich sehen lassen kann. Allein im vergangenen Jahr verzeichnete der Aktienkurs einen Anstieg von 18,7 Prozent. Weiterhin wurden anstelle einer Bardividende für die Geschäftsjahre 2011 und 2012 Gratisaktien im Verhältnis 10:1 ausgegebenen, was auch der kommenden Hauptversammlung am 27. Juni 2014 vorgeschlagen wird.

Die Börsenblogger: Vielen Dank für das Interview.

Wir werden die Reihe in den nächsten Wochen unregelmäßig fortsetzen.

Bildquellen: Patrizia Immobilien