Nervosität voraus

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Am 3. November fällen die Amerikaner eine wichtige Entscheidung: Weitere vier Jahre Donald Trump oder bekommt Joe Biden eine Chance? Im Endeffekt wird sich keiner der beiden als US-Präsident dauerhaft gegen das Wohl der US-Wirtschaft stellen können. Von daher ist der Wahlausgang grundsätzlich erst einmal egal. Doch die Unsicherheit, auf wen man sich einzustellen hat ist groß und das belastet aktuell die Stimmung am Markt erheblich. Bleibt zu hoffen, dass das Ergebnis kommende Woche eindeutig ist und uns nicht noch eine wochenlange Hängepartie bevorsteht.

Lockdown light?

Blickt man auf die erfolgreichen Pandemiebekämpfer in Asien stellt man fest: Disziplin und Entschlossenheit sind die Erfolgsfaktoren. Doch bekanntlich funktioniert das, was in einer asiatischen Gesellschaft funktioniert, nicht automatisch auch in Mitteleuropa. Selbst geographisch nahe Staaten wie Neuseeland konnten nur durch hart sanktionierte Maßnahmen Corona in den Griff bekommen. Hinzukommt: Epidemien sind in Asien seit langem schmerzhaft eingeübt – dort wird alles getan, um das akute Problem zu bekämpfen. Individuelle Befindlichkeiten werden hintenangestellt.

Nun mag man sagen: Andere Gesellschaften, andere Mittel. Dennoch wäre etwas mehr Disziplin und Entschlossenheit auch in Mitteleuropa wünschenswert. Nur damit wird es gelingen, der Pandemie Herr zu werden. Das ist letztlich nicht nur aus gesellschaftlicher, sondern auch aus ökonomischer Sicht absolut notwendig. Erst wenn die Pandemie global erfolgreich bekämpft wird, kommt auch die Handelsnation Deutschland auf die Füße.

Vertrauensbildende Maßnahmen

Den aktuell am härtesten betroffenen Branchen muss im übrigen noch viel schneller und unbürokratischer geholfen werden. Das ist echte Sozial- und Wirtschaftspolitik. Damit sind nicht nur Rettungsmilliarden für Konzerne, sondern auch Hilfen für Freiberufler und Selbständige gemeint – diese sind es nämlich, die den ökonomischen Karren nach der Pandemie am schnellsten wieder aus dem Dreck ziehen. Hier wären dringend vertrauensbildende Maßnahmen nötig.

In etwa so, wie die Viertelmilliarde, die SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner in die umgebaute SAP (WKN: 716460 / ISIN: DE0007164600) investiert. Einen größeren Vertrauensbeweis als diesen gibt es nicht. Anleger sollten in diesem Zusammenhang öfter einmal über solche Maßnahmen nachdenken, denn solche Insider-Deals werden immer wieder gerne übersehen.

Fazit

Die nächsten Wochen werden an der Börse nicht gerade gemütlich werden. Nach der US-Wahl rücken automatisch wieder die Berichtssaison und die Auswirkungen der Pandemie in den Fokus. Das muss nicht schlecht sein, dennoch sollten sich Anleger darauf gefasst machen, dass die Performance der letzten Monate auch das bisherige Jahreshoch gezeigt hat.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und verlieren Sie Ihren Optimismus nicht.

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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