Das zweite Quartal bringt wohl weiter steigende Kurse

[ad#Google Adsense XL-links]Nach einem starken ersten Quartal 2011 steht offenbar auch das zweite Quartal unter einem guten Stern. Vor kurzem schrieb ich, dass die Nachkrisen-Hausse nun ins dritte Jahr geht. Das gilt weiterhin, zumal es bisher so aussieht, als wenn es nicht das letzte Jahr wäre. Zahlreiche Unternehmen haben zuletzt ihre Prognosen für das erste Quartal und darüber hinaus erhöht. Zudem beginnt die Berichtssaison zum ersten Quartal in wenigen Tagen. Die Aussichten dafür sind also sehr gut. Aber nicht nur einzelnen Unternehmen geht es gut, auch die gesamte Wirtschaft wächst. Am heutigen Mittwoch wurden vorab einige Details aus dem neuen Frühjahrsgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute bekannt. Demnach soll die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um über 2,5 Prozent wachsen. Zuletzt hatte man lediglich 2 Prozent Wachstum in Aussicht gestellt.

Doch damit nicht genug: Auch die Auftragslage in der Industrie sieht blendend aus. Anstatt wie erwartet nur ein Auftragsplus von 0,6 Prozent auszuweisen, meldete das Statistische Bundesamt für Februar einen Anstieg um 2,4 Prozent. Noch dazu wurde der Januar-Wert auf +3,1 Prozent nach oben revidiert. Berücksichtigt man nun, dass die deutsche Wirtschaft zudem noch vom Produktionsausfall der japanischen Industrie profitieren dürfte, sieht auch die Zukunft rosig aus. Es wird deutlich, dass die Erholungsphase, wohl auch trotz Japan, nicht zu Ende ist.

Zinswende, na und?

Übersetzt auf die Märkte könnte das heißen: Wächst die Wirtschaft, steigen die Kurse? Nun, das gilt zwar nicht immer eins zu eins, aber wachsende Wirtschaft heißt auch stets wachsende Investitionen und die führen über kurz oder lang zu steigenden Gewinnen und damit auch zu höheren Kursen. Mit Blick auf die anhaltend hohen Geldmengen wird zudem deutlich, dass das Geld weiterhin auf interessante Anlagen angewiesen ist. Auch wenn am Donnerstag die EZB die Zinswende ausruft, ist auch weiterhin viel zu viel Geld im Umlauf. Da die Notenbänker zudem bereits angekündigt haben, lediglich einen kleinen Zinsschritt wagen zu wollen, dürfte sich das Ganze am Ende als Alibi-Aktion herausstellen: „Seht her, wir versuchen ja etwas gegen die Inflation zu tun. Aber irgendwie funktioniert das nicht.“ Erst wenn die Zinsen in der Eurozone wieder deutlichen Abstand zum Allzeittief bei einem Prozent erreicht haben, würde die aufkommende Inflation nachhaltig gebremst werden. Da zugleich aus den USA aber kein entsprechender Schritt zu erwarten ist, dürfte alles beim alten bleiben. Zumal die Staaten mit Blick auf die eigenen Schulden keinerlei Interesse an steigenden Zinsen haben. Das billige Geld bleibt derweil weiter auf der Suche nach lukrativen Investitionen. Neben Rohstoffen, dürften dies auch weiterhin Aktien sein.

Billliges Geld verteuert Rohstoffe

Wie das billige Geld inzwischen schon den Alltag erreicht hat, wird beim Ölpreis deutlich. Von hieraus dürfte das Thema Inflation dann auch bald auf uns alle zurollen. Ein Blick an die Tankstellen genügt: Neue Rekordpreise, Tag für Tag. Dabei ist dieses Phänomen nicht auf Deutschland beschränkt, auch im Ausland leiden die Autofahrer unter neuen Höchstständen. Der Grund: Der Preis für Rohöl steigt von Woche zu Woche. Sachliche Gründe gibt es eigentlich keine. Die Lage in Nahost hat sich nicht nachhaltig verändert. Aber es zeigt sich, dass die großen Ölförderstaaten die Unsicherheit nutzen und ihrerseits die Märkte nicht beruhigen wollen bzw. können. Somit treffen ein verunsicherter Markt, zurückhaltende Ölförderländer und jede Menge Geld aufeinander und das Resultat sieht man in steigenden Preisen. Seriös kann daher niemand sagen, ob das Rekordhoch aus dem Jahr 2008 nicht doch bald fallen wird. So oder so, werden die Unternehmen die gestiegenen Energiepreise auf die Endpreise aufschlagen.

Gold und Silber auf Rekordkurs

Bei Gold und Silber wird das Spiel mit dem vielen Geld noch eindeutiger sichtbar. Gold ist so teuer wie noch nie und alle Unkenrufe konnten bislang den Run auf die glänzende Ersatzwährung nicht stoppen. Ganz im Gegenteil. Wenn selbst schon der Boulevard über Edelmetalle als Währungsersatz berichtet, sollte man meinen, dass der Hype kurz vor dem Ende ist. Aber ist er das wirklich? Die endliche Geschichte mit dem Papiergeld ist nach wie vor nicht gelöst. Wie schon gesagt, die erwartete Zinswende in der Eurozone dürfte eher Kosmetik sein. Zwar wird das Geld durch höhere Leitzinsen an sich etwas teurer, aber nicht teuer genug, als dass die Menge nachhaltig verringert werden würde. Und in den USA vertraut man seinem Greenback sowieso nicht mehr so recht, seit außer der Fed niemand mehr genau weiß, wem die ganzen US-Bonds eigentlich gehören, die Monat für Monat auf den Markt kommen. Insofern sollte man das Geld-Thema losgelöst von der wirtschaftlichen Erholung betrachten.

Solidität bleibt erste Wahl

[ad#Google Adsense XL-rechts]Weiterhin bleiben die Industrieklassiker im DAX, angefangen bei BASF, über Linde, bis hin zu ThyssenKrupp und Siemens, erste Wahl für den Langfristanleger. Mit Blick auf die Finanztitel bleibt der Grund zur Vorsicht bestehen. Erst heute hat die Commerzbank erklärt, die Gelder aus dem Rettungsfonds SoFFin zurückzahlen zu wollen. Ob die Kapitalerhöhung in Höhe eines zweistelligen Milliardenbetrags aber ein Erfolg wird, bleibt offen. Denn die Rekapitalisierung aufgrund der neuen Bilanzvorschriften ist ja eigentlich so oder so erforderlich und wird an der Lage des Unternehmens nichts verbesseren. Hinzukommen hier mögliche Probleme aus dem Bereich der europäischen Staatsanleihen. Noch immer sind die berühmten PIGS-Staaten nicht gerettet und ob nicht doch bald eine Umschuldung zu Lasten der europäischen Großbanken erfolgt, bleibt abzuwarten.

Neben den besagten DAX-Titeln ist es ratsam auch intensiv die Werte des MDAX und SDAX ansehen. Dort sind zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau, Industrie und Automobilzulieferer notiert, die seit Jahren solide Geschäfte tätigen. Zwar sind die Kurse hier schon ordentlich angestiegen, aber dennoch wurden zuletzt auch hier Übernahmeangebote getätigt. Insofern dürfte in den kommenden Wochen, der ein oder andere (Welt-)Marktführer hier einen neuen Großaktionär finden. Als Privatanleger kann man in solchen Situation ja eigentlich nur gewinnen.