Carl Zeiss Meditec: Wachstumsmöglichkeiten im Blick

Bildquelle: Pressefoto Carl Zeiss Meditec

Diblo Nachgefragt

In unserer Interview-Reihe wollen wir Unternehmen aus der D-A-CH-Region die Möglichkeit geben, sich kurz und knapp zu präsentieren. Die Idee hinter “Die Börsenblogger nachgefragt” ist es, wenig bekannte Unternehmen vorzustellen, um so auch das Interesse von Investoren zu wecken, die bisher nur auf deutsche Blue Chips fixiert waren. Neben dem anfänglichen Standardfragebogen wird künftig jedes Quartal bzw. Halbjahr der Gesprächsfaden erneut durch aktuelle Fragen aufgenommen. Wir hoffen dadurch, auch ein wenig einen kleinen Teil zur Verbesserung der Aktienkultur in Deutschland beitragen zu können.

Sebastian Frericks, Director Investor Relations bei der Carl Zeiss Meditec AG
Sebastian Frericks, Director Investor Relations bei der Carl Zeiss Meditec AG
Heute richtet sich der Blick auf den im TecDAX notierten Medizintechnikhersteller Carl Zeiss Meditec (WKN 531370). Als Gesprächspartner stand uns Sebastian Frericks, Director Investor Relations bei der Carl Zeiss Meditec AG, Rede und Antwort.

Die Börsenblogger: Erklären Sie kurz, was ihr Unternehmen macht?

Sebastian Frericks: Carl Zeiss Meditec ist Markt- und Technologieführer für ophthalmologische Systeme und Produkte, wie Diagnostikgeräte, Laser und Intraokularlinsen. Zugleich sind wir der führende Anbieter von Operationsmikroskopen für die Ophthalmologie, Neurologie und weitere Disziplinen.

Die Börsenblogger: Nennen Sie die drei wichtigsten Elemente ihrer Equity-Story

Sebastian Frericks: Die demographische Entwicklung begünstigt die Nachfrage nach unseren Produkten, da die meisten Augenkrankheiten altersbedingt sind. Zugleich gibt es in Wachstumsmärkten und Schwellenländern noch eine hohe Dunkelziffer an unzureichend oder gar nicht behandelten Patienten, z.B. beim Grauen Star, wodurch sich für uns großes Umsatzsteigerungspotenzial ergibt – bereits jetzt erzielen wir rund ein Viertel unseres Umsatzes in Wachstumsmärkten. Schließlich positionieren wir uns seit einigen Jahren verstärkt als Lösungsanbieter und haben unser Gerätegeschäft um leistungsstarke Service- und Softwareangebote ebenso wie Verbrauchsmaterialien ergänzt.

Die Börsenblogger: Welches sind die drei bedeutendsten Punkte für ihr Geschäft in den nächsten Jahren?

Sebastian Frericks: Wir wollen den Anteil wiederkehrender Umsätze am Konzernumsatz auf 30 Prozent steigern und bis 2015 eine operative Marge von rund 15 Prozent erzielen. Hierbei machen wir trotz stark negativer Währungseinflüsse gute Fortschritte. Besonders stark wachsen wir derzeit im Geschäft mit Intraokularlinsen, das in unserem Segment Chirurgische Ophthalmologie zusammengefasst ist. Hierbei handelt es sich um Linsenimplantate für Patienten am Grauen Star, einer Krankheit, die Jahr für Jahr weltweit besonders starke Zuwachsraten erlebt.

Fertigung von Intraokularlinsen in  Berlin-Hennigsdorf
Fertigung von Intraokularlinsen in Berlin-Hennigsdorf
Die Börsenblogger: Welche sind die wichtigsten Entwicklungen in Ihrer Branche?

Sebastian Frericks: Anbieter verstehen sich zunehmend nicht mehr als Gerätehersteller, sondern als Lösungsanbieter mit einem Augenmerk auf den Arbeitsablauf des Arztes. Wir haben diesen Trend frühzeitig erkannt und spielen beispielsweise im Bereich Softwarelösungen eine führende Rolle. Hierbei geht es nicht nur um Datenarchivierung, sondern auch um Optimierung der Abläufe in der Praxis sowie digitale Analysetools. Unsere breite installierte Basis an ophthalmologischen Geräten und Operationsmikroskopen versetzt uns hier gegenüber enger aufgestellten Wettbewerbern in eine vorteilhafte Position.

Die Börsenblogger: Was bietet ihr Unternehmen besonderes für Kleinanleger?

Sebastian Frericks: Wir sind in der Vergangenheit kontinuierlich gewachsen und sind zuversichtlich, unsere Marktanteile halten und weiter ausbauen zu können. In der Vergangenheit haben wir eine attraktive laufende Dividende gelegentlich auch um Sonderausschüttungen ergänzt. Unsere Bilanz ist schuldenfrei und wir verfügen derzeit über mehr als 260 Mio. Euro freie Liquidität. Wir suchen daher auch gezielt nach externen Wachstumsmöglichkeiten – mit Erfolg, wie beispielsweise eine im Januar 2014 vollzogene Akquisition im Bereich Intraokularlinsen in den USA gezeigt hat.

Die Börsenblogger: Vielen Dank für das Interview.

Wir werden die Reihe in den nächsten Wochen unregelmäßig fortsetzen.

Bildquellen: Carl Zeiss Meditec