Märkte abseits von Aktien: Rohöl und Platin

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Wegen neuer Corona-Beschränkungen und weiterer Lockdowns hat die Internationale Energieagentur IEA die Prognose für die Nachfrage nach Rohöl erneut gesenkt.

IEA senkt Prognose

Für das erste Quartal 2021 verringerte der Interessenverband führender Industriestaaten seine Prognose für die globale Rohöl-Nachfrage um rund 600.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag, womit die Ölnachfrage im Vergleich zum Vorquartal leicht sinken würde.

Für das laufende Jahr 2021 reduzierte die IEA die bisherige Prognose aber nur geringfügig um 300.000 Barrel pro Tag. Insgesamt rechnet die IEA für 2021 immer noch mit einem Anstieg der Nachfrage um 5,5 Millionen Barrel täglich.

Im vergangenen Jahr 2020 war die Nachfrage wegen der Auswirkungen der Corona-Krise auf Jahressicht um 8,8 Millionen Barrel pro Tag geschrumpft. Die Zahlen des Monatsberichts zeigen, dass die Corona-Pandemie zwar immer noch einen Bremsklotz für die Rohöl-Nachfrage darstellt, sich die Nachfrage-Lage aber insgesamt betrachtet im laufenden Jahr wieder stabilisieren dürfte.

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Auf diese Erholung wird offenbar auch an den Rohstoff-Börsen gesetzt, wie die jüngste Entwicklung der Rohölkurse zeigt. WTI-Rohöl kletterte Mitte Januar in der Spitze auf 54 US-Dollar je Barrel, was den höchsten Stand seit März 2020 bedeutete. Für Rohöl der Sorte Brent ging es Mitte Januar auf 57 US-Dollar je Barrel nach oben. Damit wurde auch hier ein Zehnmonatshoch erreicht. 

Long Mini Future auf Brent Crude Oil Future
WKN VQ1JPE
ISIN DE000VQ1JPE3
Emissionstag 17. November 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Vontobel

Steile Tal-und-Berg-Fahrt bei Platin

Der Platinpreis verzeichnete seit Anfang vergangenen Jahres eine steile Tal-und-Berg-Fahrt. Nachdem das Edelmetall im ersten Quartal 2020 in der Spitze um über 40 Prozent auf 620 US-Dollar je Feinunze zurückgeschlagen wurde, startete eine steile Aufhol-Rallye.

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Im Zuge dieser kletterten die Notierungen bis Mitte Januar bis zeitweise auf 1.182 US-Dollar, woraufhin die Notierungen eine Verschnaufpause einlegten. Sobald hier wieder der Vorwärtsgang eingelegt wird, gilt es, das 2016er-Jahreshoch bei 1.186 US-Dollar in Angriff zu nehmen.

Ein Ausbruch nach oben würde ein neues Kaufsignal bedeuten. Das nächste Kursziel wäre dann das 2014er-Top bei 1.515 US-Dollar je Feinunze. Bis hierhin eröffnet sich aktuell ein weiteres Gewinnpotenzial von knapp 40 Prozent.

Einer der Gründe für den steilen Kursanstieg waren zuletzt die positiven Impfstoff-Nachrichten und die damit verbundene Hoffnung auf eine baldige Erholung der Weltwirtschaft, die auch auf die Autoindustrie durchschlagen dürfte. Dieser Bereich macht etwa 30 Prozent der Nachfrage nach dem weißen Edelmetall aus. Hier kommt Platin vor allem bei der Produktion von Katalysatoren für Dieselmotoren zum Einsatz.

Längerfristig gesehen dürfte auch die Platin-Nachfrage aus dem Bereich der Wasserstofftechnologie für Kursauftrieb sorgen. Platin nimmt in diesem Sektor als Katalysator für die chemische Reaktion der Energiegewinnung eine bedeutende Rolle ein.

Turbo Open End Long auf Platin
WKN MA3UEE
ISIN DE000MA3UEE9
Emissionstag 26. November 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Morgan Stanley

Corona und das liebe Pfund

Nachdem der Euro im Dezember 2019 ein Dreijahrestief bei 0,83 britischen Pfund markierte, legte die europäische Gemeinschaftswährung bis zum März 2020 um 14 Prozent auf in der Spitze 0,95 Pfund zu.

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Einer der Gründe für die Kurs-Rallye des Euro und die Abwertung des Pfund war die Befürchtung, dass der unterfinanzierte und marode britische Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) durch die Corona-Pandemie extrem belastet wird oder sogar ein Kollaps drohen könnte.

Doch seitdem hat sich das Blatt für das britische Pfund und den Euro wieder gewendet, denn seit dem März-2020-Top bei 0,95 Pfund setzte der Euro bis Ende Januar wieder zurück bis knapp unter die 0,90er-Marke.

Die jüngste Erholung des Pfund Sterling auch gegenüber dem US-Dollar erklärt der Danske-Bank-Analyst Mikael Mihoj damit, dass Großbritannien bei den Corona-Massenimpfungen viel schneller vorankommt als die großen Staaten der Europäischen Union.

Dem Experten zufolge bedeutet dies, dass Großbritannien die Corona-Krise vor dem Rest Europas überwinden könnte. Gut möglich ist deshalb, dass der Euro gegenüber dem Pfund in den kommenden Wochen weiter abwerten wird.

Dafür spricht derzeit auch die Charttechnik. Der Euro notiert aktuell unter der 200-Tage-Linie (0,90 Pfund) und damit im übergeordneten Abwärtstrend. Das nächste Korrekturziel ist das Tief vom März 2020 bei 0,86 Pfund.

Endlos Turbo Short Open End auf EUR/GBP
WKN DFN46U
ISIN DE000DFN46U2
Emissionstag 23. November 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent DZ Bank DZ Bank

 

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