Abseits von Aktien: Rohöl, Silber, EUR/USD

(Bildquelle: Pressefoto Saudi Aramco)

Rohöl

Die Rohölpreise sind weiterhin im Aufwind. So kletterte der Kurs für Rohöl der Sorte Brent Anfang Februar zeitweise auf über 60 US-Dollar je Barrel (159 Liter), was den höchsten Stand seit dem Februar 2020 bedeutete. Für die Notierungen der Rohöl-Sorte WTI ging es zuletzt auf zwischenzeitlich über 58 US-Dollar je Barrel nach oben, womit der Kurs so hoch notiert wie zuletzt im Januar 2020.

Grund für die Kurs-Rallyes ist einerseits die Aussicht auf eine steigende Nachfrage. Der Commerzbank-Experte Eugen Weinberg erklärt dies mit dem allgemeinen Konjunkturoptimismus und dem zunehmenden Fortschritt bei den Corona-Impfungen. Andererseits begünstigt die gute Förderdisziplin der OPEC und ihrer Alliierten die Preise, denn ein knapperes Angebot sorgt in der Regel auch für höhere Marktpreise. Dabei wird die künstliche Verknappung vor allem durch Saudi-Arabien forciert. Übergangsweise hat der Staat seine Förderung deutlich zurückgeschraubt.

Für den Rohstoff-Analysten Weinberg ist es allerdings fraglich, ob die OPEC+-Länder die Förderdisziplin angesichts steigender Preise auch weiterhin halten können. Vorerst sieht aber nach wie vor alles danach aus, dass die Rohölpreise ihre Aufwärtstrends weiterhin fortsetzen werden. Das nächste Kursziel bei Brent-Rohöl ist damit das Januar-2020-Jahreshoch bei rund 74 US-Dollar je Barrel. Bei WTI-Rohöl liegt das nächste Etappenziel bei 65,80 US-Dollar (Januar-2020-Top).

Turbo Open End Long auf Brent Crude Oil Apr21
WKN MA3Y0L
ISIN DE000MA3Y0L5
Emissionstag 17. Dezember 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Morgan Stanley

Silber

Nachdem der Silber-Preis im März 2020 auf 11,60 US-Dollar je Feinunze zurückgeschlagen wurde, gingen die Notierungen in den Höhenflug über. Dabei kletterte der Kurs bis zum August 2020 um 157 Prozent auf in der Spitze 29,85 US-Dollar. Es folgten ein Rücksetzer im September 2020 auf 21,66 US-Dollar und eine neue Kurs-Rallye, im Zuge der Silber am 1. Februar ein Achtjahreshoch bei 30,05 US-Dollar markierte und damit ein neues starkes Kaufsignal generierte (aktuell: 28 US-Dollar).

Ein Grund für die jüngste Kurs-Rallye beim Silberpreis ist der wieder gestiegene Konjunktur-Optimismus. Viele Anleger setzen darauf, dass die Silber-Nachfrage aus der Industrie im laufenden Jahr wieder deutlich anziehen wird. Auslöser für den jüngsten Kurssprung sind indes viele Kleinspekulanten, die sich auf der Social-News-Seite reddit austauschen. Zuvor hatten diese den Kurs der Gamestop-Aktie und anderer marktenger Titel kurzfristig in die Höhe schießen lassen, um einen „Short-Squeeze“ auszulösen.

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Das bedeutet, institutionelle Anleger, die auf einen fallenden Kurs der Gamestop-Aktie spekuliert hatten, sollten durch einen steigenden Kurs zum Glattstellen ihrer Short-Positionen und damit zum Kauf der Aktien gezwungen werden. Was bei Gamestop gelungen ist, muss bei Silber nicht gelingen. Denn der Markt ist ungleich größer und die Zahl der Shorties geringer. Das steigende Engagement dieser Kleinanleger zeigte sich zuletzt an den Umsätzen bei Silber-Kauf-Optionen (Calls), die deutlich nach oben geschnellt sind.

HVB Mini Future Bull auf eine Feinunze Silber
WKN HR0DCL
ISIN DE000HR0DCL8
Emissionstag 28. Juli 2020
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent HypoVereinsbank/UniCredit

EUR / USD

Der Euro verzeichnete gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Jahren eine steile Tal-und-Berg-Fahrt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung im Februar 2018 ein Top bei 1,25 US-Dollar markierte, brachen die Notierungen bis zum März 2020 auf ein Dreijahrestief bei 1,06 US-Dollar ein. Von diesem Kursboden aus startete der Euro eine neue Kurs-Rallye, im Zuge der es bis zum Januar des laufenden Jahres wieder bis auf 1,23 US-Dollar nach oben ging, woraufhin der Euro bis Anfang Februar zeitweise in den Bereich der 1,21er-Marke zurücksetzte.

Gut möglich ist jetzt, dass sich die jüngste Konsolidierung fortsetzen wird, denn die Lockdowns und der schleppende Start der Impfkampagne in vielen Staaten des Euro-Raums könnten für den Euro zu einer Belastung werden. Dafür spricht auch, dass in den USA der Personalwechsel im Weißen Haus von Donald Trump zu Joe Biden die Konjunktur-Fantasien befördert. Biden will die US-Wirtschaft mit einem 1,9 Bio. US-Dollar schweren Corona-Hilfspaket ankurbeln.

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Wird das Konjunkturpaket wie von vielen erhofft tatsächlich umgesetzt, könnte die Wirtschaft der Vereinigten Staaten möglicherweise überraschend schnell aus der Krise kommen. Das würde den US-Dollar gegenüber dem Euro stärken. Setzt der Euro die jüngste Korrektur fort, könnte es in den kommenden Monaten bis zum März-2020-Tief bei 1,06 US-Dollar nach unten gehen.

Short Mini Futures auf USD per 1 EUR
WKN VT1NYY
ISIN DE000VT1NYY2
Emissionstag 23. März 2011
Produkttyp Hebelzertifikat
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: Pressefoto Saudi Aramco