Wochenrückblick KW29: Commerzbank unter Druck, Bullen warten ab

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Die Märkte konnten sich auf Wochensicht mal wieder nicht vom Fleck bewegen. Gute Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen trieben die Kurse bis zur Wochenmitte zwar an, aber die geopolitischen Probleme in Nahost und zuletzt vor allem die Eskalation in der Ukraine taten ihr übriges. Immerhin hatte der Dow Jones zwischenzeitlich ein neues Hoch markiert, was aber in Europa nicht zu neuer Euphorie führen konnte. Allerdings läuft in den USA im Gegensatz zu Europa auch die Berichtssaison schon, so dass die Zurückhaltung nicht verwundern darf.
Bei den Banken blieb es die Woche weitgehend ruhig, wenngleich der Deutschen liebste Spekulationsaktie Commerzbank (WKN CBK100) zeitweise deutlich unter Druck geriet. Schuld war mal wieder eine Herabstufung. Warburg hatte die Bankaktie von “Hold” auf “Sell” abgestuft und das Kursziel von 13,30 auf 9,30 Euro reduziert. Mit Kursen von rund 11 Euro ist die Aktie noch ein gutes Stück vom neuen Ziel entfernt, doch ein Blick auf die jüngste Entwicklung zeigt auch, dass es manchmal ganz schnell geht. Sicher dürfte sein, dass die Spitzenperformance des letzten Jahres so nicht wiederholt werden wird. Belastungsfaktoren wie der Bankenstresstest stehen schließlich erst noch bevor.

Aus Deutschland

Obwohl SAP (WKN 716460) im zweiten Quartal 2014 wegen der Kosten eines Patentstreits einen Gewinnrückgang im Vorjahresvergleich verbuchen musste, war die Aktie von Europas größtem Softwarehersteller zuletzt der Top-Performer im DAX. Schließlich läuft das Geschäft mit der Cloud auch dank der Zukäufe in diesem Bereich blendend, so dass die Prognosen für die Umsätze in der Wolke leicht angehoben werden konnten. Mehr dazu hier.
Am Tag nach dem Sieg der DFB-Elf im WM-Finale war es wenig verwunderlich, dass Adidas (WKN A1EWWW) als Ausrüster die Spitzenposition im DAX erobert. Allerdings konnten die Herzogenauracher zu Wochenbeginn selbst für Furore sorgen und den großen US-Konkurrenten Nike (WKN 866993) bei einem wichtigen Deal ausstechen. Möglicherweise kann die Adidas-Aktie damit endlich ihre jüngste Kursschwäche überwinden.
Die Einschätzung von Investoren und Analysten bezüglich der Übernahme des Holzmaschinenherstellers Homag durch Dürr (WKN 556520) bleibt auch am Mittwoch verschieden. Da die Anleger noch nicht überzeugt sind verlor die Dürr-Aktie zuletzt deutlich an Wert und gehörte zu den schwächeren Titeln im MDAX. Mit der Zeit dürften jedoch immer mehr die Vorteile des Deals sichtbar werden und den Papieren des Lackiermaschinenherstellers zu einer neuerlichen Rekordjagd verhelfen. Mehr dazu hier.
Spannende Kurschancen ergeben sich derzeit beim Duft- und Aromastoffhersteller Symrise (WKN SYM999). Mehr dazu aus Sicht von Point&Figue finden sich in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Irgendwie ist das keine so gute Nachricht, wenn ausgerechnet die Wachstumssparte eines Unternehmens nicht wächst. Und das liesen die Anleger die Software AG (WKN 330400) spüren. Der TecDAX-Titel verzeichnet zweistellige Verluste, nachdem die Jahresprognose drastisch zusammengestrichen wurde.

Internationales

Es bleibt dabei. Dem Internetkonzern Google (WKN A0B7FY) fliegen die Werbemilliarden nur so zu. Mit dem Geld kann das Unternehmen wiederum die Entwicklung auch noch so futuristisch anmutender Projekte finanzieren, um seine führende Stellung unter den US-Technologieriesen weiter zu festigen und sogar auszubauen. Mehr dazu hier.
Schon vor Monaten hatte Apple (WKN 865985) mit der Öffnung seines iPads für das Office-Paket von Microsoft (WKN 870747) klar gemacht, dass man immer mehr Firmenkunden ins Visier nehmen möchte. Nun macht der Apfelkonzern so richtig ernst und startet eine Kooperation mit IBM (WKN 851399). Dabei haben beide Technologieriesen nichts weniger im Sinn, als die Art zu revolutionieren, wie Firmen mobile Geräte wie Tablets und Smartphones im Arbeitsalltag einsetzen. Für die Apple-Aktie dürfte es wiederum der nächste Anstoß für einen Angriff ein neues Allzeithoch sein.
Auch wenn der Schweizer Pharmakonzern Novartis (WKN 904278) derzeit mitten in einem Konzernumbau steckt, hindert es die Basler nicht daran, gute Quartalsergebnisse zu präsentieren. Dabei profitierte das gemessen am Umsatz größte Pharmaunternehmen der Welt vor allem vom starken Schwellenländerwachstum und dem Erfolg neuer Produkte. Zudem wurde die Jahresprognose bestätigt, so dass damit und mit den positiven Auswirkungen der Umstrukturierungsmaßnahmen, die Novartis-Aktie ihre jüngste Rekordjagd fortsetzen sollte. Näheres über die aktuellen Kurschancen beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Die positiven Nachrichten der letzten Wochen dürften in absehbarer Zeit der Wienerberger-Aktie (WKN 852894) neuen Auftrieb verleihen. Am Anfang stand die Übernahme der Tondach Gleinstätten Gruppe, dem führenden Produzenten von Tondachziegeln in Zentral-Osteuropa. Dann wurde bekannt, dass Wienerberger seine Kapazitäten in Großbritannien erhöht. Beides dürfte sich mittelfristig positiv auf die Zahlen des Konzerns und damit auch den Aktienkurs auswirken.
Die jüngsten Nachrichten des Baukonzerns STRABAG (WKN A0M23V) konnten durchaus überraschen. Neben dem neuen Großauftrag aus Russland lässt vor allem die kleine, aber feine Veränderung in der Besitzstruktur aufhorchen. Die Wiederaufnahme des jüngsten Aufwärtstrends dürfte jedenfalls nur eine Frage der Zeit sein. Mehr dazu hier.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen berichten in der nächsten Woche immer mehr Unternehmen, denn die neue Berichtssaison nimmt deutlich an Fahrt auf. So berichten u.a. Philips, Swatch, Texas Instruments (Montag); Apple, Coca-Cola, Credit Suisse, Kimberly-Clark, Lockheed Martin, McDonald’s, Microsoft, Verizon (Dienstag); ABB, AT&T, Boeing, Daimler, Delta Air Lines, Dow Chemical, Gilead Sciences, GlaxoSmithKline, Norfolk Southern (Mittwoch); 3M, Amazon.com, American Airlines, BASF, Caterpillar, Deutsche Börse, Eli Lilly, Ford Motor, General Motors, Krones, Nokia, Potash, Roche, Starbucks, Union Pacific, Visa, Vossloh (Donnerstag); AbbVie, Air France-KLM, Xerox (Freitag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
08:00 Uhr: D; Erzeugerpreise (Juni)

Dienstag
11:00 Uhr: EU; Staatsschuldenquote/Defizitquote (Erstes Quartal)
14:30 Uhr: USA; Verbraucherpreise (Juni)
15:00 Uhr: USA; FHFA Hauspreisindex (Mai)
16:00 Uhr: USA; Verkauf bestehender Häuser (Juni)

Mittwoch
16:00 Uhr: EU; Verbrauchervertrauen (Juli)

Donnerstag
09:30 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Juli)
09:30 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienste (Juli)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (Juli)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe (Juli)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienste (Juli)
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
16:00 Uhr: USA; Neubauverkäufe (Juni)

Freitag
08:00 Uhr: D; ifo Geschäftsklima (Juli)
08:00 Uhr: D; GfK Konsumklima (August)
14:30 Uhr: USA; Auftragseingang langl. Güter (Juni)

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