Wochenrückblick KW35: Commerzbank und K+S erholen sich weiter, Lufthansa-Aktie unter Druck

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Politische Börsen haben kurze Beine, so lautet ein bekanntes Börsenbonmot. Angesichts der Entwicklung der letzten Tage sollte man sich dies unbedingt vor Augen führen. Die derzeitige Sensibilität der Börse in Sachen Ukraine ist so nicht gerechtfertigt, schließlich wird hier zu viel mit Schlagzeilen manipuliert, als dass die Realität damit in Einklang zu bringen wäre. Die Berichtssaison war zuletzt positiv und auch die Aussichten sind angesichts möglicher Anleihekäufe durch die EZB keinesfalls negativ. Alles in allem dürfte uns also ein schöner Börsenherbst bevorstehen. Saisonal wäre das außerdem ebenfalls sehr wahrscheinlich.
Unter den Einzeltitel im DAX konnte wieder einmal die Commerzbank (WKN CBK100) von sich Reden machen. Immerhin konnte man für neun von der Bank finanzierte Containerschiffe einen Käufer auftreiben. Zwar fällt für die Commerzbank bei dem Deal ein leichter Verlust an. Allerdings ist man dort eher froh, dass wieder einmal ein Stück Vergangenheitsbewältigung betrieben werden konnte. Für den Kurs sieht es derweil gut aus. Nachdem zuletzt die 11-Euro-Marke nachhaltig geknackt werden konnte, richtet sich nun der Blick nun auf den jüngsten Widerstand aus dem Frühjahr bei 12,50 Euro.
Deutlich negativer sieht es dagegen bei der Lufthansa (WKN 823212) aus. Nachdem zunächst bereits die Streikandrohung belastete, sorgte am Freitag der tatsächlich Streik bei Germanwings für weitere Kurseinbußen. Sollte die Vereinigung Cockpit wieder ganz auf Streik spielen, könnte dies den Konzerngewinn erneut unter Druck setzen, nachdem dies bereits im Frühjahr 60 Mio. Euro gekostet hatte. Allerdings hat der neue Lufthansa-Chef auch die Chance endlich für klare Verhältnisse zu sorgen. Es bleibt spannend. Kurstechnisch dürfte aber erst nach eineir Einigung Klarheit herrschen.

Neue Interviews

In unserer Interview-Reihe “Die Börsenblogger nachgefragt” geben wir Unternehmen die Möglichkeit, sich kurz und knapp zu präsentieren. In der vergangenen Woche richtete sich der Blick u.a. auf den im TecDAX notierten Windkraftanlagenbauer Nordex (WKN A0D655), das im TecDAX notierte Karrierenetzwerk Xing (WKN XNG888) und den im SDAX notierten Immobilientitel alstria office (WKN A0LD2U).

Aus Deutschland

Spannende Kurschancen ergeben sich derzeit beim Kalikonzern K+S (WKN KSAG88). Mehr dazu aus Sicht von Point&Figue finden sich in unserem aktuellen Newsletter. Wer die kostenfreie “Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau” jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Nach den jüngsten Hiobsbotschaften ist man beim Sportartikelhersteller adidas (WKN A1EWWW) derzeit über jede positive Nachricht froh. Dabei konnten die Herzogenauracher nun die Spitzenposition beim Deutschen Sponsoring-Index 2014 erobern und dabei sogar Red Bull, Coca-Cola und selbst den großen US-Konkurrenten Nike ausstechen. Mehr dazu hier.
Die Erholung am europäischen Stahlmarkt kam zuletzt nicht gerade sehr schnell voran. Zudem ergaben sich mit der Ukraine-Krise ganz neue Herausforderungen. Allerdings könnte die negative Stimmung insbesondere im Hinblick auf Salzgitter (WKN 620200) übertrieben gewesen sein. Mehr dazu hier.
Im bisherigen Jahresverlauf sorgten schwache Geschäftsergebnisse und eine gesenkte Jahresprognose dafür, dass sich die Drägerwerk-Aktie (WKN 555063) um rund 35 Prozent von ihrem Jahreshoch entfernte. Dabei könnte ein Einstieg selbst bei den aktuellen Kursen zu früh kommen. Schließlich möchte der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller am Jahresende sogar die mittelfristigen Ziele überarbeiten. Mehr dazu hier.
Bei MorphoSys (WKN 663200) läuft es derzeit einfach rund. Daher verdichten sich die Anzeichen, dass nicht nur die jüngste Kursrallye der MorphoSys-Aktie eine Fortsetzung findet, sondern der Sprung in fast vergessene Kursregionen gelingt. Mehr dazu hier.

Internationales

Mit der InterMune-Übernahme geht Roche (WKN 855167) ein gewisses Risiko ein. Doch dank eines vielversprechenden Lungenmittels dürfte sich der relativ hohe Kaufpreis am Ende rechnen. Näheres über die aktuellen Kurschancen beleuchten wir in unserem aktuellen Newsletter Die Börsenblogger D-A-CH Rundschau. Wer das kostenfreie PDF jede Woche automatisch beziehen möchte, kann sich hier anmelden.
Vor kurzem hatte C.A.T. oil (WKN A0JKWU) seine Prognose und das mittelfristige Investitionsprogramm wegen der Ukraine-Krise auf den Prüfstand gestellt. Während man dabei zu dem Schluss kam, dass sich die Auswirkungen für den österreichischen Öl- und Gasfeldausrüster in Grenzen halten sollten, wurde diese Einschätzung nun mit dem Zahlenwerk für das zweite Quartal bestätigt, so dass der SDAX-Wert die jüngste Erholungsrallye bald fortsetzen sollte.
Der österreichische Immobilienkonzern CA Immo (WKN 876520) konnte im ersten Halbjahr mit einem Anstieg des nachhaltigen Ergebnisses und der Anhebung der Jahresprognose punkten – und dies trotz sinkender Mieteinnahmen. Mehr dazu hier.
Österreichs zweitgrößter Versicherer Uniqa (WKN 928900) konnte sich im ersten Halbjahr 2014 einmal mehr auf die Schulter klopfen, da man sich in einem schwierigen Umfeld gut behauptet hat. Gleichzeitig wurden weitere Fortschritte beim Programm Uniqa 2.0 gemacht, so dass die Abschreibungen auf die Hypo Alpe-Adria Anleihen das Bild nur wenig eintrüben konnten. Mehr dazu hier.
Jetzt ist es also endlich offiziell: übernächste Woche wird das iPhone 6 vorgestellt! Oder doch nicht ganz? Während Apple (WKN 865985) Einladungen für eine Produktpräsentation am 9. September verschickt hat, lieferte der Apfelkonzern keine Hinweise darauf, welche Geräte genau vorgestellt werden sollen. Nach dem Motto „Vorfreude ist die schönste Freude“ sollte die Apple-Aktie dank der Euphorie bei Investoren und Fans des iPhone-Herstellers jedoch die jüngste Rekordjagd fortsetzen.
Kurz vor dem Deutschland-Start von Netflix (WKN 552484) ist die Aktie des Video-on-Demand-Anbieters auf ein neues Allzeithoch geklettert. Dabei wird das Unternehmen, das in seinen Anfängen Leih-DVDs noch mit der Post verschickt hat, an der Börse inzwischen mit knapp 30 Mrd. US-Dollar bewertet. Bleibt nur zu hoffen, dass die hohen Erwartungen der Investoren nicht wie bei der jüngsten Emmy-Verleihung ebenfalls enttäuscht werden. Mehr dazu hier.

Wochenvorschau: Unternehmenstermine

In Sachen Quartalszahlen stehen in der nächsten Woche nur wenige Unternehmen im Blick. So berichten u.a. H & R Block, Navistar (Mittwoch); Cooper Cos. (Donnerstag).

Wochenvorschau: Konjunkturdaten

Montag
USA; Labor Day, Märkte geschlossen
08:00 Uhr: D; BIP (2. Quartal)
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe (August)

Dienstag
11:00 Uhr: EU; Erzeugerpreise (August)
16:00 Uhr: USA; ISM-Index verarbeitendes Gewerbe (August)
16:00 Uhr: USA; Bauausgaben (Juli)

Mittwoch
09:55 Uhr: D; Einkaufsmanagerindex Dienste (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Dienste (August)
10:00 Uhr: EU; Einkaufsmanagerindex Gesamt (August)
11:00 Uhr: EU; Einzelhandelsumsatz (Juli)
11:00 Uhr: EU; BIP (2. Quartal)
16:00 Uhr: USA; Auftragseingang Industrie (Juli)
20:00 Uhr: USA; Fed Beige Book

Donnerstag
08:00 Uhr: D; Auftragseingang Industrie (Juli)
13:00 Uhr: GB; BoE Zinsentscheid
13:45 Uhr: EU; EZB Zinsentscheid
14:15 Uhr: USA; ADP Report (August)
14:30 Uhr: USA; Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
14:30 Uhr: USA; Handelsbilanzsaldo (Juli)
14:30 Uhr: USA; Produktivität (2. Quartal)
16:00 Uhr: USA; ISM-Gesamtindex nicht-verarbeitendes Gewerbe (August)

Freitag
08:00 Uhr: D; Nettoproduktion (Juli)
14:30 Uhr: USA; Arbeitslosenquote (August)

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