Stellantis-Vulcan-Deal als Intitialzündung für diesen Nebenwert?

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Im Lithiumbereich sind nicht nur Big-Player wie Albemarle (WKN: 890167 / ISIN: US0126531013) unterwegs. Der erwartete Boom am Elektroautomarkt hat für eine Art Goldgräberstimmung gesorgt, die wiederum auch die Spekulation rund um deutlich spekulativere Werte angeheizt hat.

Heiß begehrtes Metall

Ohne Lithium geht in Sachen Energiewende wenig. Die Elektroautomobilindustrie braucht Unmengen von Lithium-Ionen-Batterien. Auch wenn es um Speichertechnologien für die aus Wind und Photovoltaik gewonnene Energie geht, ist Lithium für die benötigten Speichertechnologien unverzichtbar. Die prognostizierten Nachfragesteigerungen sind enorm.

Und dies, während Lithium schon heute sehr knapp ist und beim Abbau hohe Kosten, insbesondere in Form von Umwelt- und Klimabelastungen, mit sich bringt. Besonders viel Potenzial dürfte Europa mitbringen, da der Aufholbedarf hoch ist. Das Alkalimetall wird vor allem in Ländern wie Chile, Australien, Argentinien oder China abgebaut. Wenn es um die benötigten Lithium-Ionen-Batterien geht, ist China sogar besonders dominant.

Genau diese Batterien benötigen jedoch die europäischen Autobauer, wenn sie ihre ambitionierten Pläne im Bereich Elektroautos umsetzen wollen. Entsprechend groß ist hierzulande der der Wille in Politik und Wirtschaft, eine eigenständige Lithiumindustrie aufzubauen. Der Weg ist allerdings noch sehr weit.

Lithium-Land Deutschland?

Besonders großes Potenzial scheint derzeit im Aufbau einer Lithiumindustrie in Deutschland vermutet zu werden. Das australisch-deutsche Explorationsunternehmen Vulcan Energy Resources (WKN: A2PV3A / ISIN: AU0000066086) hat sich auf die Lithium-Vorkommen in Deutschland fokussiert. Kein Wunder. Laut U.S. Geological Survey sind in Deutschland mit geschätzt 2,7 Millionen Tonnen die größten Lithiumreserven in Europa zu finden.

Diese werden vor allem im Oberrheingraben vermutet. Dieses Potenzial will Vulcan unter anderem mit dem „Vulcan Lithium Projekt“ nutzen. Hier soll das wertvolle Metall aus den Thermalwässern extrahiert und zu Lithiumhydroxid in Batteriequalität verarbeitet werden. Hierbei soll ein weniger wasser- und kohleintensiver Prozess zum Einsatz kommen, mit dem Ziel, eine C02-neutrale Förderung zu erreichen.

Es sind auch diese Aussichten, die das Unternehmen für die Automobilindustrie sehr interessant machen. Neben Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) und Renault (WKN: 893113 / ISIN: FR0000131906) war zuletzt vor allem Stellantis (WKN: A2QL01 / ISIN: NL00150001Q9) engagiert. Mit einer Investition im Volumen von 50 Mio. Euro wird der Konzern, der für Marken wie Fiat, Alfa Romeo, Chrysler, JEEP steht, zum zweitgrößten Aktionär von Vulcan. Zudem wurde eine vorherige Abnahmevereinbarung auf 10 Jahre verlängert.

Ambitionierter Nebenwert

Laut Einschätzung der Analysten bei Montega könnte das Engagement von Stellantis nicht nur für Vulcan positive Auswirkungen haben. Demnach sei das Investment von Stellantis die erste bekannte Direktbeteiligung an einem börsengelisteten Lithiumhersteller durch einen Automobilproduzenten. Bei Montega hat man dabei einen noch kleineren und unbekannteren Player im Blick – Rock Tech (WKN: A1XF0V / ISIN: CA77273P2017).

So könnten die Stellantis-Vulcan-News auch für das deutsch-kanadische Unternehmen positiv sein. Zumal die Projekte von Vulcan Energy und Rock Tech aus Analystensicht sehr vergleichbar seien. So plane auch Rock Tech die Errichtung einer Produktion für Lithiumhydroxid in Deutschland mit Produktionsbeginn im Jahr 2024.

Stellantis-Vulcan-Deal im Fokus

Letztlich soll das Lithiumhydroxid aus Kanada kommen und hierzulande in einem sogenannten Konverter verarbeitet werden. Bis es jedoch so weit ist, ist es noch ein langer Weg. Zumindest glaubt man bei Montega, dass die Bekanntgabe der Beteiligung von Stellantis an Vulcan sowohl die Abschlusschancen bei der Finanzierung der Produktionsanlagen als auch von Lithiumabnahme- und lieferverträgen für Rock Tech erhöhen würde.

Außerdem sei aus Analystensicht eine Beteiligung eines Automobilunternehmens an Rock Tech nach dem Vorbild von Vulcan Energy/Stellantis nicht ausgeschlossen. Daher wurde das Kursziel für die Rock-Tech-Aktie von 9,50 auf 10,50 CAD (Kurspotenzial: 147 Prozent) erhöht, während die “Kaufen”-Einschätzung bestätigt wurde.

FAZIT

Angesichts des erwarteten Nachfrageanstiegs bei Lithium infolge der E-Auto-Revolution bieten sich Anlegern viele Renditemöglichkeiten. Allerdings ist im Fall kleinerer Lithiumwerte wie Rock Tech auch einiges an Vorsicht geboten, da der Aufbau der benötigten Anlagen sehr kapitalintensiv ist.

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