Fresenius: Der Gewinner der Demografie aus dem DAX – 18% auf die Schnelle

Es klingt fast ein bisschen zynisch, ist aber Fakt. Mit der Gesundheit der (älteren) Menschen können Anleger gutes Geld und eine langfristig aussichtsreiche Rendite machen. Fresenius wäre so ein Kandidat. Alles andere als eine langweilige Aktie. Die Aktie hat aktuell kurzfristig ein Potenzial von 97 Euro und mehr. Ambitioniert bewertet – aber solide.

Das Bad Homburger Unternehmen ist ein globaler Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen zur Dialyse sowieder stationären und ambulanten medizinischen Versorgung von Patienten. Kern des Unternehmens bildet das Tochterunternehmen Fresenius Medical Care (FMC), an dem Fresenius mit 31,2 Prozent beteiligt ist. FMC zählt in den USA zu den größten Anbietern von Dialyseprodukten und betreibt eine Vielzahl von Dialysekliniken.

Konzernangaben zufolge wird die Zahl der Dialyse-Patienten weltweit von rund zwei Millionen im Jahr 2010 auf vier Millionen im Jahr 2025 ansteigen. Den stärksten Anstieg erwartet FMC in Schwellenländern. Daher wird dieser Bereich verstärkt ausgebaut. Der zweitstärkste Bereich ist Fresenius Kabi mit Produkten zur Infusion, Arzneimittel und medizinischen Geräten. In den zurückliegenden drei Jahren konnte Fresenius in diesem Bereich das größte Wachstum erwirtschaften. Im Sommer ist die Übernahme des deutschen Klinikbetreibers Rhön Klinikum zwar gescheitert. Dennoch ist Fresenius mit den Helios-Kliniken gut positioniert. Vergangene Woche veröffentlichte das Deutsche Krankenhausinstitut eine Studie, wonach 2011 rund 31 Prozent der deutschen Kliniken Verluste verbuchten. Bei fast 60 Prozent der Krankenhäuser gingen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Druck auf die staatlichen und städtischen Klinken wird somit immer größer und erhöht die Chance von privaten Betreibern, Kliniken zu übernehmen und auf diese Weise weiter zu wachsen.

Fresenius SE gilt als relativ konservativer Konzern. Allerdings birgt die hohe Abhängigkeit von der Tochter FMC Risiken. Sorechnen die Analysten von Kepler Capital Markets damit, dass Kostensenkungen im amerikanischen Gesundheitswesendeutlich auf die Margen und Umsätze von FMC drücken werden.

Aktuelle Daten:

  • KGV für 2013 lautet 15,4
  • Dividendenrendite von 1,3 Prozent (laut Kepler Capital Markets)
  • Analysteneinschätzung: 6 strong buy, 14 buy, 8 hold, 1 underperform, 1 sell.

Ein Blick auf den Chart:

Die Aktie von Fresenius bildet seit März 2009 einen stabilen Aufwärtstrend mit Unterstützung bei EUR 82,05 (linker Chart). Im Oktober vergangenen Jahres gab der DAX ®-Wert jedoch deutlich nach und unterschritt dabei die 50-Tage EMA-Durchschnittslinie (blaue Linie im rechten Chart). Dieser Indikator gab in der Vergangenheit für viele Basiswerte ein gutes Kauf- bzw. Verkaufssignal.

In den vergangenen Tagen konnte sich die Aktie allerdings deutlich vom jüngsten Tiefstand distanzieren. Inzwischen gelangen derAusbruch aus dem fallenden Dreieck und der Ausbruch über die 50-Tage EMA-Durchschnittslinie. Die Marke von EUR 90,00 könntesich als harter Widerstand erweisen. Gelingt der Ausbruch, hat die Aktie Potenzial bis EUR 97,00. Rückschläge sind jedoch nichtausgeschlossen. Anleger sollten bei Hebelprodukten, wie dem Mini Future Bull, einen Stop Loss setzen und ihn stetig nachziehen.

Offensive Anleger könnten sich einmal die Aktienanleihe (WKN: HV9AT1) anschauen, wer spekulativ ist, der möge sich die WKN HV7TBV merken.

Quelle: u.a. Unicredit