MDAX-Aspirant Evonik schleicht sich aufs Parkett (+Update)

Bildquelle: Pressefoto Evonik Industries AG

Nun scheint es wirklich zu geschehen: Evonik (WKN EVNK01) strebt offenbar noch diese Woche die Notierungsaufnahme an der Frankfurter Börse an. Noch sind es nur unbestätigte Meldungen, aber bald dürfte es auch offiziell werden. Damit bekäme der Chemiesektor auf dem Parkett einen weiteren interessanten Vertreter – mit MDAX-Ambitionen.

Inzwischen ist es of­fi­zi­ell:

Mit der heutigen Billigung des Wertpapierprospektes durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) konkretisiert die Evonik Industries AG ihre Pläne für eine Börsennotierung.
Die Zulassung der Evonik-Aktien zum Handel im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse sowie zum Handel im regulierten Markt der Luxemburger Wertpapierbörse soll am 24. April 2013 erfolgen. Die Notierungsaufnahme wird an beiden Börsen für den 25. April 2013 angestrebt.

Bereits dreimal war ein Börsengang wieder verworfen worden. Nun soll es beim vierten Mal klappen. Vor rund zwei Wochen erklärten die Großaktionäre RAG-Stiftung und die durch von CVC Capital Partners beratenen Fonds, dass nach dem erfolgreichen Abschluss zweier vorbörslicher Privatplatzierungsrunden in Höhe von insgesamt rund 12 Prozent des Evonik-Grundkapitals die Zulassungen der Evonik-Aktien im regulierten Markt an den Wertpapierbörsen in Frankfurt und Luxemburg für Ende April 2013 angestrebt werden.

Evonik konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2012 den Konzernumsatz mit 13,6 Mrd. Euro organisch nahezu stabil halten. Aufgrund des Carbon-Black-Verkaufs lag er jedoch 6 Prozent unter dem Vorjahr. Die operativen Ergebnisse lagen 2012 erneut auf einem sehr guten Niveau. Das bereinigte EBITDA nahm vor allem aufgrund der im Vorjahr für sieben Monate noch enthaltenen Ergebnisbeiträge von Carbon Black um 6 Prozent auf 2,59 Mrd. Euro ab. Das bereinigte EBIT ging entsprechend um 7 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro zurück. Das Konzernergebnis konnte indes spürbar um 15 Prozent auf 1,16 Mrd. Euro gesteigert werden. Evonik-Chef Klaus Enge erklärte dazu: “Evonik hat sich in einem schwierigen Umfeld sehr gut behauptet. 2012 war ein weiteres erfolgreiches Jahr.”

Evonik erwartet auch für 2013 eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung. In einem weiterhin herausfordernden Umfeld sollen hierzu bereits die ersten umgesetzten Wachstumsinvestitionen positiv beitragen. Dank dieser neuen Produktionskapazitäten und einer steigenden Nachfrage erwartet der Konzern einen höheren Umsatz und operative Ergebnisse auf dem sehr guten Niveau von 2012.

Für das Jahr 2014 erwartet Evonik – getragen von einer höheren Mengennachfrage – einen spürbaren Anstieg von Umsatz und operativen Ergebnissen gegenüber den Jahren 2012 und 2013. Hierzu sollen auch die erweiterten Produktionskapazitäten beitragen, mit denen das Unternehmen an dem erwarteten Marktwachstum überproportional teilhaben will.

Vorausgesetzt der Börsengang findet nun wirklich in Form der Notierungsaufnahme statt, dürfte also bald ein weiterer interessanter Chemietitel den Kurszettel schmücken. Aufgrund seiner Größe dürfte Evonik über kurz oder lang zumindest in den SDAX, wohl aber eher in den MDAX, aufgenommen werden. Sobald der Titel handelbar ist und damit auch erste Kurse vorhanden sind, schauen wir uns die Evonik-Aktie mal etwas genauer an. Bis dahin heißt es: Daumen drücken!

Bildquelle: Pressefoto Evonik Industries AG