Börsensommer 2013: Appetit auf (Commerzbank-)oder (Solarworld-)Aktien?

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse

Wir haben Sommer und eine gewisse Lethargie macht sich auf dem Parkett breit. Dabei könnten wir Anleger vielleicht genau jetzt bei so manchen Aktien ein Schnäppchen machen.

Ja, die liebe Commerzbank-Aktie (WKN CBK100) – ein Kandidat für ein Sommer-Schnäppchen? Es geht da schon ziemlich turbulent zu. Wir sagen da eher „Nein“. Vielleicht Solarworld (WKN: 510840). Wohl auch nicht. Wer sagt uns schon, das der ganze Deal mit Katar auch wirklich klappt. Kurz um:

Aktien kaufen im Sommer 2013? Hm.. Wir Deutsche sind da ja immer skeptisch. Denn die liebe Vergangenheit ist im Gedächtnis.

Wegen der geplatzten Dotcom-Blase, der weltweiten Finanzkrise und der darauf gefolgten Kurseinbrüche an den Börsen gilt das vergangene Jahrzehnt am Aktienmarkt als verlorenes Jahrzehnt. Insbesondere bei den deutschen Sparern haben die zwischenzeitlichen Kurseinbrüche dazu geführt, dass Aktien immer mehr verteufelt wurden. Die jüngste Rallye könnte jedoch nun langsam selbst deutschen Anleger wieder mehr Appetit auf Aktien machen. Gerade weil die Korrektur-Phase die Kurse wieder schön runtergeholt hat. Aber – wie gesagt die liebe Vergangenheit..

1996 hatten Manfred Krug und Ron Sommer die Deutschen zum plündern ihrer Sparschweine und zum Kauf der T-Aktie der Deutschen Telekom (WKN 555750) verführt. Zu dieser Zeit war fast überall der Spruch zu vernehmen: „Die Telekom geht an die Börse. Da geh ich mit“. Und tatsächlich! Die große Werbekampagne im Vorfeld des Börsengangs der Deutschen Telekom brachte sogar Menschen dazu Aktien zu kaufen, die zuvor nicht im Entferntesten daran gedacht hätten.

Doch im Zuge der jüngsten Börsen-Crashs fiel die Zahl der Aktienbesitzer in Deutschland immer weiter. Allerdings könnten die jüngste Rallye an den Börsen und das niedrige Zinsniveau möglicherweise wieder mehr Deutsche zum Kauf von Aktien bewegen und das Verhältnis zu Aktien möglicherweise nachhaltig verbessern. Umdenken setzt ein Während die Anleger in der Vergangenheit mehr Alternativen zum Aktienmarkt zur Auswahl hatten, haben die Notenbanken mit der Politik des billigen Geldes für ein Niedrigzinsumfeld gesorgt, in dem Anleger nach Abzug der Inflation real Vermögen verlieren, wenn sie es in Bundesanleihen oder Tagesgeldkonten stecken. Gleichzeitig verzeichnete der DAX allein im Jahr 2012 einen Kurssprung von etwa 30 Prozent. In diesem Jahr konnte das wichtigste deutsche Börsenbarometer sogar auf ein neues Allzeithoch klettern.

Der einsetzende Wandel lässt sich unter anderem daran erkennen, dass Banken und andere Anbieter von Wertpapierdepots zuletzt einen großen Kundenzulauf verzeichnen konnten. Wie „Die Welt“ unter Berufung auf ihr vorliegende Zahlen jüngst berichtete, konnte allein der Marktführer unter den Discount-Brokern ING innerhalb des vergangenenJahres 20.000 neue Depots verbuchen.

Damit stieg die Gesamtzahl der Kunden auf etwa 900.000. Bei der Comdirect habe die Zahl der Depots Ende April um 26.000 höher gelegen als im Vorjahresmonat, hieß es weiter. Die Commerzbank-Tochter verwalte derzeit insgesamt 815.000 Depots. Beim Anbieter CortalConsors sei die Zahl der Depots um rund 10 Prozent gestiegen auf etwa 650.000. Bei der Sparkassen-Tochter S-Broker hingegen sei die Zahl der Kunden in etwa gleich geblieben. Was folgern wir?

Es bleibt wohl alles beim Alten. Auch im Sommer 2013 an den Börsen. Wer weiß, wozu es gut ist…

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