United Internet (WKN: 508903 / ISIN: DE0005664809) war jahrelang eine Erfolgsgeschichte – steigende Umsätze, tiefschwarze Zahlen, und auch der Aktienkurs stieg solide. Die 10-Jahres-Performance der Aktie liegt immer noch bei beeindruckenden rund 200% Plus, doch der Blick auf die jüngste Vergangenheit sieht nicht so prickelnd aus.
Auf Jahressicht hat die Aktie rund ein Viertel an Kurswert abgegeben. Das Management versuchte unter anderem durch einen am 30. Juni beschlossenes Programm zum Rückkauf eigener Aktien gegenzuhalten, das immer noch läuft. So richtig gewirkt im Sinne wieder steigender Kurse hat es allerdings nicht – bzw. man weiß ja nicht, wo der Kurs ohne dieses Programm stehen würde. Zuletzt vermeldete das Unternehmen eine Übernahme:
United Internet übernimmt Strato AG
Die United Internet AG teilte mit, die Strato AG zu übernehmen. Mit deren Anteilseigner Deutsche Telekom habe man sich bereits geeinigt, hieß es. Der Kaufpreis für 100% der Anteile soll demnach bei rund 600 Mio. Euro liegen, zu zahlen in Cash. Es ist nicht ganz korrekt, zu sagen, dass United Internet der Käufer ist – denn das Unternehmen teilte mit, dass der Käufer eine „noch zu errichtende Holdingstruktur“ sein werde. Diese werde neben United Internet AG als Besitzer auch Warburg Pincus umfassen. Dieser Partner soll dann Eigenkapital beisteuern, das für die Übernahme genutzt werden kann. Mal schauen, ob United Internet demnächst (vielleicht mit den Quartalszahlen?) weitere Details zu dieser angedachten Holdingstruktur mitteilen wird.
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„I speak Spanish to God, Italian to women, French to men and German to my horse.“ – Karl V. (1553) zugeschrieben
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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Bildquelle: Michael Vaupel / Pressefoto United Internet
