Puma: Back to the Roots(?)

Vom kleineren Nike und adidas-Konkurrenten werden allgemeinhin sehr gute Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr erwartet. Allerdings ist Puma, auch in der eigenen Ansicht, zu sehr in den sportlichen Lifestyle-Bereich abgedriftet. Eine wieder stärkere Konzentration auf den Sport soll das Unternehmen gegen schwankende Modetrends absichern.

Kurz zum Unternehmen:Die Puma SE Rudolf Dassler Sport (Puma) ist bekanntlich ein international tätiger Sportartikelhersteller. Das Unternehmen entstand durch die Aufteilung der 1948 gegründeten Gebrüder Dassler Schuhfabrik zwischen den Brüdern Rudi und Adi Dassler in Adidas und Puma. Da hatten zwei Brüder mal nen gewaltigen Knatsch – soll ja vorkommen…

Puma entwickelt und produziert Schuhe, Textilien und Accessoires. Die Produktpalette umfasst zahlreiche Produkte für den In- und Outdoorbereich. Im Bereich Sport Fashion kooperiert PUMA mit namhaften Designer-Labels wie Alexander McQueen, Mihara Yasuhiro und Sergio Rossi.

Am morgigen Mittwoch nun ist es soweit, der neue Puma-Chef Franz Koch wird zum ersten Mal die Bilanz des fränkischen Sportartikelherstellers präsentieren. Auch wenn Koch selbst aus diesem Anlass aufgeregt sein sollte, wird von Analystenseite der Bekanntgabe der Zahlen wenig Spannung beigemessen. Es wird allgemein erwartet, dass Puma an die guten Ergebnisse aus dem Jahr 2010 und den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres wird anknüpfen können. Besonders nachdem man beim drittgrößten Sportartikelhersteller der Welt im dritten Quartal des letzten Jahres das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte feiern konnte.

Nach neun Monaten hatte das MDAX-Unternehmen aus Herzogenaurach einen Umsatz von 2,29 Mrd. Euro ausgewiesen und damit das Ergebnis im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 9,9 Prozent gesteigert. Beim Ertrag konnte man für diese Periode um 4,7 Prozent auf 197,1 Mio. Euro zulegen, womit es auch nicht schwer fallen sollte die selbst gesteckten Ziele eines Umsatzes von 3 Mrd. Euro auf Jahressicht und einer Gewinnsteigerung im mittleren einstelligen Bereich zu schaffen.

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Seit Ende des vergangenen Jahres honorieren auch die Anleger wieder die guten Geschäftsergebnisse von Puma. Innerhalb von zwei Monaten konnte das Papier (2012er-KGV knapp 15, DivRend. 1,08%) um mehr als 10 Prozent zulegen. Die erwartet guten Geschäftszahlen sollten diesem Aufwärtstrend einen neuerlichen Anschub geben können. Charttechnisch stehen die Amplen auf Grün, alle Gleitenden Durchschnitte sind deutlichüberschritten, Bollinger Bänder zeigen ebenfalls positive Signale auf.

Fazit: Es bleibt nun abzuwarten wie das Unternehmen die geplanten Umstrukturierungen – weg vom sportlichen Lifestyle, der aktuell fast zwei Drittel zum Umsatz beiträgt, hin zu einem verstärkten Angebot von traditionellen Sportartikeln – bewerkstelligen wird. Die Tatsache, dass Puma ab der kommenden Saison den Deutschen Meister Borussia Dortmund ausrüsten wird., dürfte wohl nur dessen Fans und Aktionäre beeindrucken – mich als VfB Stuttgart-Fan eh nicht, denn die Schwaben kicken auch im PUMA-Trikot derzeit nicht so berauschend….