Über den schleichenden Wertverlust der Ersparnisse

Bildquelle: markteinblicke.de

Die EZB wird die Leitzinsen bis auf weiteres nicht anheben. Schlechte Nachrichten für deutsche Sparer. Trotzdem bleiben diese standhaft und stecken ihr Geld in zinsgebundene Anlagen und nehmen so Verluste in Kauf. comdirect versucht diese Wertverluste im Zuge des quartalsweise erscheinende comdirect Realzins-Radars zu messen.

Laut comdirect setzen die Menschen hierzulande nach rund einem Jahrzehnt Niedrigzins weiterhin auf niedrig verzinste Anlageformen. Rund 2,3 Billionen Euro würden momentan in Geldeinlagen wie Tagesgeld, Festgeld, Girokonten und Sparbüchern stecken. Innerhalb von zwölf Monaten sei das Volumen um 5,1 Prozent gestiegen, was zu einem massiven Wertverlust geführt hätte. Allein im ersten Quartal liegt dieser bei 7 Mrd. Euro – das sind 84 Euro pro Bundesbürger. Der Grund für den Wertverlust sind Zinsen, die zum Teil deutlich unter der Inflationsrate liegen. Im ersten Quartal dieses Jahres notierte der durchschnittliche Zins für Geldeinlagen bei 0,17 Prozent. Die Inflation betrug im selben Zeitraum 1,38 Prozent. Das ergibt einen Realzins von minus 1,21 Prozent, heißt es weiter.

„Mittlerweile dauerhaft niedrige Zinsen unterhalb der Inflation führen weiter zu einem schleichenden Wertverlust der Ersparnisse“, sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect. Das Problem: Die Sparer sehen nicht, wie das Geld an Wert verliert, wie Walter an einem Beispiel verdeutlicht: „Wer 10.000 Euro spart, hat nach zehn Jahren immer noch 10.000 Euro auf dem Konto – vielleicht etwas mehr, wenn das Sparprodukt verzinst wird. Für die 10.000 Euro werde ich mir aber in zehn Jahren deutlich weniger leisten können als heute. Das Vermögen hat damit real an Wert verloren.“

Melden Sie sich hier für unsere kostenlosen Newsletter an. Sie finden dort unser kostenfreies Newsletter-Angebot u.a. mit “marktEINBLICKE Auf die Schnelle” (Wochentags) und “marktEINBLICKE D-A-CH Rundschau” (Samstags).

Bildquelle: markteinblicke.de