Einfach magisch: Die Swarovski Kristallwelten

In Wattens kann dieses Jahr wieder Roncallis Zirkuszauber bewundert werden. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Das Unternehmen Swarovski aus Wattens in Tirol ist weltweit bekannt für die Herstellung von Kristallen. Anlässlich des Hundertjährigen Firmenjubiläums von Swarovski im Jahr 1995 beauftragte das Unternehmen den Multimedia-Künstler André Heller, eine schillernde magische Kristallwelt zu erschaffen, in die man förmlich eintauchen kann:

Die Swarovski Kristallwelten in Wattens waren geboren.Die Erlebniswelt, bestehend aus den Kristallwelten mit seinen Wunderkammern und einem riesigen Garten, ist ein Ort, der Kunst und Kultur, Shopping und Kulinarik vereint.

Die Welt der Wunder

In einer Erlebniswelt mit sogenannten Wunderkammern und einem riesigen Garten von über sieben Hektar haben nationale und internationale Künstler die Welt der Kristalle auf ihre ganz eigene Art interpretiert.

Es kommt einem vor wie eine Mischung aus Naturschauspiel, zeitgenössischer Kunst und alter Geschichte. Das Kristall als Rohstoff ist immer der Mittelpunkt der einzelnen Erlebnisräume und Installationen.

Der Riese wacht über die Wunderkammern in Wattens. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Zutritt nur über den Riesen

Das Ausstellungsgelände wird auch „der Riese“ genannt. Dies basiert auf der Vorstellung André Hellers, der sich als Kind vorstellte, dass im Schlosspark Schönbrunn Riesen leben, die nachts aktiv sind und tagsüber erstarren.

Ein Riese setzte sich in Wattens zur Ruhe und wacht heute über die Schätze in den Wunderkammern. Durch den überdimensionalen Kopf des Riesen am Eingang gelangt man in die Kristallwelten.

Nach dem Eintreten befindet man sich in der Blauen Halle. Hier findet man das Herzstück, den Centenar, der mit über 310.000 Karat und 62 kg der größte handgeschliffene Kristall der Welt ist. Er weist 100 von Hand geschliffene Facetten auf.

Daneben, als Gegensatz, die beiden kleinsten präzisionsgeschliffenen Kristalle von Swarovski, der Xirius Chaton und der XERO Chaton. Der XERO ist so klein wie die Spitze einer Feder und wurde für die Schmuck-, Brillen- und Uhrenindustrie entwickelt.

Das Staunen in den Wunderkammern

Eine 11 Meter hohe und 42 Meter lange Kristallwand führt den Besucher hinein in die Wunderkammern. Hier präsentieren Künstler, Designer und Architekten ihre Kreationen mit den funkelnden Kristallen. Jede Wunderkammer ist komplett anders und jede auf ihre Art eine besondere Inszenierung.

Der Begriff Wunderkammer stammt übrigens aus dem 16. Jahrhundert, aus der Renaissance, als man versuchte, das gesammelte Wissen dieser Zeit zu erfassen und zu für immer zu bewahren. Aktuell gibt es in Wattens 18 solcher Wunderkammern zu bestaunen.

Die neue 2022er-Wunderkammer Umbra

Unter dem Titel „Umbra, 2022“ wurde dieses Jahr die 18. Wunderkammer in den Swarovski Kristallwelten eröffnet. Das Werk von James Turrell der Serie Shallow Spaces ist seit April 2022 in Wattens zu sehen.

James Turrell gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart. Seine neueste Installation namens „Umbra“ fügt den Wunderkammern in den Swarovski Kristallwelten eine leuchtende Facette hinzu, denn in den Werken von James Turrell wird Licht zu einer körperlich spürbaren Erfahrung.

Schon lange war James Turrell auf ihrer Wunschliste, wie Kuratorin Carla Rumler erklärt: „Es ist für uns eine große Ehre, ein Werk von James Turrell in den Swarovski Kristallwelten willkommen zu heißen. Licht haucht dem Kristall Leben ein und entzündet eine einzigartige Magie. Turrells Verständnis für das Licht und die Verwendung in seiner essenziellsten Form verwandeln es für den Betrachter zu einem immersiven Erlebnis. Wer es wagt, der Kraft des Lichts gegenüber offen zu sein, wird Umbra körperlich und emotional erfahren.“

Die neuste Wunderkammer stammt vom US-Künstler James Turrell. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Einfach spannende Inszenierungen

Die siebzehnte Wunderkammer „Chandelier of Grief“ wurde von der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama eröffnet. Die spektakuläre Spiegelinstallation ist die weltweit einzige dauerhaft zugängliche Installation der Künstlerin.

Ein Swarovski Kristall-Kronleuchter rotiert dabei in einem rundum verspiegelten Raum und sorgt für einzigartige Lichteffekte. Ein toller Zauber.

Wunderkammer der Künstlerin Yayoi Kusama. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

In der Wunderkammer „Famos“ haben die russischen Künstler Blue Noses vier architektonische Wahrzeichen nachgebildet. Das Taj Mahal, die Cheops-Pryamide, das Empire State Building und das Lenin-Mausoleum wurden in Kristallschleifkunst mit Swarovski Kristallen nachgebildet.

Im Inneren der riesigen Kunstwerke – das Empire State Building besteht aus 386 Einzelteilen – werden humorvolle Videos gezeigt. Diese witzigen Performances sind legendär für das Künstlerduo.

Das Taj Mahal besteht aus tausenden von Kristallen. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Ein Garten mit Überraschungen für Kinder

Auch der Spaziergang durch den Garten der Kristallwelten bringt Überraschungen. Spätestens hier strahlen die Kinderaugen mit den Kristallen um die Wette. Auf sie wartet ein großer Spielturm mit einem Kletternetz auf 14 Meter Höhe und einer Verzierung mit Millionen winziger Tiermotive. Außerdem ein Labyrinth von André Heller und ein Spielplatz.

Beliebte Attraktion für Kinder zum Springen und Klettern. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Nicht nur Kinder staunen über das mit 15 Millionen Swarovski-Kristallen verzierte Karussell im Garten. Der spanische Designer Jaime Hayon erschuf das nostalgische „Carousel“ auf moderne Art neu.

Das Design ist ganz in Schwarz/Weiß gehalten und eine warme Beleuchtung erzeugt eine traumhafte Atmosphäre. Kleine und große Karussellbesucher dürfen auf liebevoll erschaffenen Fantasiefiguren Platz nehmen.

Das Carousel von Jaime Haydn ist ein Traum Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Beeindruckend ist die riesige Kristallwolke im Garten des Riesen. Die Installation schwebt über dem schwarzen Spiegelwasser und besteht aus rund 800.000 Swarovski Kristallen, die alle von Hand gesetzt wurden.

Entworfen wurde das Meisterwerk, das sogar das größte seiner Art auf der Welt ist, von Xavier Perrot und Andy Cao. Das Licht der Kristalle wirkt wie tausende Sterne am Himmel. Über einen Steg kann man durch die märchenhafte Kulisse spazieren und in die märchenhafte Zauberwelt eintauchen.

Beeindruckende Kristallwolke über dem Spiegelsee. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Viele Events auf dem Gelände

Viele weitere Attraktionen warten auf den Besucher der Kristallwelten. Zusätzlich zur Dauerausstellung finden immer wieder Events auf dem Gelände statt.

Die kürzlich eröffnete Wunderkammer „The Art of Performance“ bringt spektakuläre Momente von den großen Showbühnen der Welt in die Swarovski Kristallwelten. Diesen Sommer heißt es auch im Garten „It’s Showtime“, wenn die Akrobaten des Circus-Theater Roncalli in eindrucksvollen Shows die Besucher begeistern.

Termine dazu findet man auf der Website der Swarovski Kristallwelten.


Hintergrund: Swarovski – das Kristall-Imperium

Im Jahr 1895 revolutionierte Daniel Swarovski die Welt des Schmucks. Durch seine Erfindung einer Glasschleifmaschine wurde es möglich, glänzende Kristallschmucksteine so zu schleifen, dass sie aussahen wie teure Diamanten.

Was bisher nur von Hand möglich war, übernahmen nun die Maschinen. Größere Mengen konnten in kürzerer Zeit produziert werden, so dass Schmuck, der bisher nur den Reichen vorenthalten war, auch für die breite Masse erschwinglich wurde.

Zur Herstellung von Swarovski-Kristallen wird Kristallglas verwendet, das durch einen speziellen Schliff so aufbereitet wird, dass es den teuren Edelsteinen und Diamanten nachempfunden ist. Swarovski-Kristalle sind in allen möglichen Farben und Formen erhältlich und werden durch ständige Innovationen weiterentwickelt.

Das Familienunternehmen Swarovski wird in der fünften Generation geführt und ist weltweit mit rund 2.800 Stores in etwa 170 Ländern vertreten.

Im Swarovski-Store gibt es so manche Rarität. Bildquelle: Swarovski Kristallwelten

Swarovski entwickelt, produziert und vertreibt hochwertiges Kristall, echte Edelsteine und synthetische Schmucksteine sowie Schmuck, Accessoires und Beleuchtungslösungen. Auch aus der Modewelt sind die glitzernden Glassteinchen nicht mehr wegzudenken.

Sie veredeln Schmuck, Kleider, Schuhe und Handtaschen und lassen Stars wie Rihanna oder Lady Gaga erstrahlen. Designer wie Alexander McQueen und Jean Paul Gaultier schmücken Ihre Roben mit Swarovski.

Bildquelle: Swarovski Kristallwelten