NIO, Xpeng und Li Auto: Potenzial bleibt

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Genauso wie das große Vorbild Tesla haben auch die chinesischen Herausforderer am Elektroautomarkt NIO, Xpeng und Li Auto mit der Chip-Krise zu kämpfen.

Neue Fragen rund um China-Invesments

In China dürfen minderjährige nur noch drei Stunden pro Woche online Videospiele zocken. Es ist ein weiterer Schritt der Pekinger Regierung, den Einfluss mächtiger Technologiekonzerne wie Tencent (WKN: A1138D / ISIN: KYG875721634) zu beschneiden.

Die Tech-Branche ist jedoch nicht allein, wenn es darum geht, die Auswirkungen des Handelns der chinesischen Behörden zu spüren. Seit einziger Zeit spielt auch der Handelsstreit mit den USA eine wichtige Rolle. Zumal auch die US-Regierung neben der chinesischen Politik insbesondere an US-Märkten gelistete chinesische Konzerne im Blick hat.

Dies sind Fragen, die inzwischen bei Investoren mit Blick auf chinesische Aktien immer mehr gestellt werden. So auch im Fall von NIO (WKN: A2N4PB / ISIN: US62914V1061) und Xpeng (WKN: A2QBX7 / ISIN: US98422D1054).

Li Auto schert aus

Zusammen mit Li Auto (WKN: A2P93Z / ISIN: US50202M1027) gehören NIO und Xpeng zu den Anwärtern auf den Titel, das “nächste Tesla”. Nun haben sie neue Absatzzahlen herausgegeben. Dabei mussten sie feststellen, dass ein möglicher Gegenwind verschiedener Regulierungsbehörden nicht die einzige Herausforderung ist. Auch sie haben mit dem knappen Angebot bei Halbleitern zu kämpfen.

Im August 2021 lieferte NIO 5.880 Fahrzeuge aus. Ein Anstieg von 48,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings wurden im Juli 2021 noch 7.931 Autos ausgeliefert. Zudem wurde die Absatzprognose für das laufende dritte Quartal von 23.000 bis 25.000 Autos auf 22.500 bis 23.500 Fahrzeuge nach unten gefahren. Bei Xpeng zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Im August lag das Absatzplus bei 172 Prozent auf 7.214 Fahrzeuge und seit Jahresbeginn sogar um 334 Prozent auf 45.992 Autos.

Im Gegensatz zu NIO und Xpeng konnte Li Auto eine Absatzsteigerung im August 2021 gegenüber dem Monat Juli vorweisen. Bildquelle: NIO

Allerdings wurden im Juli mit 8.040 Fahrzeugen noch mehr Autos verkauft als im August. Neben der Chip-Knappheit kam bei Xpeng auch die Produktionsumstellung im Zuge der Überarbeitung des Modell G3 erschwerend hinzu. Im Gegensatz dazu schaffte es Li Auto als einziger der drei Emporkömmlinge einen Absatzzuwachs im August gemessen am Vormonat zu erzielen. Die Auslieferungen stiegen um knapp 10 Prozent auf 9.433 Autos.

Auch Tesla ist betroffen

Die chinesischen Autobauer sind bei weitem nicht allein, wenn es darum geht, die Auswirkungen der Chip-Krise zu spüren. Die deutschen Hersteller wurden auf diese Weise bei ihren Bemühungen, den Elektroautomarkt zu erobern, ausgebremst.

Selbst Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) muss mit Lieferproblemen fertig werden. Nur ein Grund, warum die Lieferung seines geplanten Roadster-Modells um ein Jahr auf 2023 verschoben wurde. Allerdings ist es nicht so, dass solche Verzögerungen bei Tesla neu wären.

Ursprünglich war der Start für 2020 angedacht. Am Markt hat man sich jedoch daran gewöhnt. Es bleibt abzuwarten, ob sich Marktteilnehmer in Bezug auf die chinesischen Branchenneulinge NIO, Xpeng und Li Auto angesichts neuer Herausforderungen wie der Chip-Krise oder des möglichen Gegenwinds von Regierungsseite ähnlich geduldig zeigen werden.

FAZIT

Die Performance der Aktien von NIO, Xpeng und Li Auto fiel zuletzt alles andere als beeindruckend aus. Allerdings konnte nicht einmal Tesla an die unglaubliche Performance aus dem Vorjahr anknüpfen. Zuletzt spielten die Chip-Krise, die COVID-19-Delta-Variante und die neuen Sorgen rund um China-Investments eine wichtige Rolle. Das Potenzial chinesischer Hersteller, insbesondere auf dem inzwischen wichtigsten Automarkt der Welt quasi vor der Haustür, bleibt jedoch bestehen.

Wer als Anleger nicht nur auf NIO, Xpeng und Li Auto setzen, sondern am Erfolg vieler weiterer chinesischer Autokonzerne partizipieren möchte, sollte einen Blick auf das Index-Zertifikat auf den Solactive China Automobile Performance-Index (WKN: VT0WT8 / ISIN: DE000VT0WT85) werfen.

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