Jetzt gilt es!

Bildquelle: markteinblicke.de

Am Sonntag ist Bundestagswahl. Haben Sie sich schon entschieden? Oder gar schon gewählt? Wenn man sich die vergangenen Wochen durch die Medien bewegt hat, konnte man ja eigentlich nur verzweifeln. Aus unserer Sicht hat der Wahlkampf zuletzt mehr verwirrt, als Klarheit gebracht. Daher war es für uns klar, das Kreuz zu setzen bzw. die Entscheidung schon viel früher – ohne die jüngsten Versprechungen der letzten Wochen zu fällen…

Der Blick zurück

Mit der Lehman-Pleite 2008 und der Euro-Krise 2010 galt es in den 16 Jahren von Angela Merkel als Kanzlerin zwei ausgewachsene Finanzkrisen zu überstehen. Die darauffolgende Phase von Null- und Negativzinsen hat dazu geführt, dass eine komplette Sparkultur sich neu erfinden muss. Zum Teil hat sie dies in den letzten anderthalb Jahren getan und den einstigen Sparern den Weg in die Aktienwelt geebnet.

Bei einem Rückblick auf die Ära Merkel darf die Fülle an Skandalen nicht vergessen werden. Im vergangenen Jahr sorgte mit der Wirecard-Pleite der größte Finanzskandal der deutschen Geschichte zwar für jede Menge Gesprächsstoff – aber vergleichsweise wenig abgeleitete Reaktionen. Das gleiche gilt für das seit Jahren immerwährende Thema Cum-Ex. Aufgrund der Komplexität ist dieser Milliardenbetrug nur wenigen so präsent, wie es eigentlich sein müsste. Die mehrfache Erstattung von Steuern, die nie gezahlt wurden, ist ein Meisterstück, für das jeder Autor in der Literatur aufgrund der blühenden Fantasie ausgelacht worden wäre.

In all diesen Jahren hat sich Angela Merkel immer als besonnene Hüterin von marktwirtschaftlichen Lösungen unter Einbeziehung staatlicher Hilfen, sofern erforderlich, gezeigt. Nennenswerte Impulse für die Aktienkultur im Land gingen aber von keinem ihrer vier Kabinette aus. Sie selbst hat sich zum Thema nie in bedeutender Weise geäußert. Bleibt die Frage: Was blüht uns in der Zukunft?

Der Blick auf die Ideen

Blickt man auf die Wahlprogramme, so fällt auf: Mit Ausnahme der FDP, die sich tatsächlich auch tiefer mit dem Aktienmarkt auseinandersetzt, lassen alle Parteien das Thema weitgehend links liegen.

Die Grünen möchten zurück zum Teileinkünfteverfahren für Dividenden, ansonsten spielt das Thema Aktionäre keine Rolle. Dafür widmet man sich aber diversen anderen Investments zu: „Wir werden die bislang nach einer Zehn-Jahres-Frist geltende Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne von Grundstücken und Immobilien abschaffen. Auch werden wir die Steuerfreiheit für andere Veräußerungsgewinne beispielsweise beim Handel mit Edelmetallen, Rohstoffen oder Kryptowerten abschaffen.“

Ein hehres Ziel

Die Union möchte zwar die „Vermögensbildung stärken“, die „Beteiligung am Unternehmenserfolg verbessern“ und „Verbraucher und Anleger schützen“. Das Wort Aktie taucht indes kein einziges Mal im Wahlprogramm auf. Immerhin strebt man „einen eigenen Börsenplatz nach dem Vorbild der NASDAQ an“.

Ein hehres Ziel, zumal man „Deutschland auch noch zum führenden Finanzstandort, insbesondere für nachhaltige Produkte, ausbauen“ möchte. Auch bei der SPD hat man ein Herz für Nachhaltigkeit. Konkret sollen „nachhaltige Staatsanleihen“ aufgelegt werden und auf weitere als nachhaltig zertifizierte Finanzprodukte hingewirkt werden. In Punkto BaFin-Reform sieht man lediglich noch bei der Geldwäsche Reformbedarf, ansonsten scheint für die SPD in Sachen Finanzaufsicht alles prima.

Fazit

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein glückliches Händchen bei Ihrer Wahl. Und am besten sie bleiben dem Aktienmarkt so oder so treu. Hier fällt die Wahl deutlich leichter und das Ergebnis dürfte aus langfristiger viel besser zu kalkulieren sein.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

Ihre marktEINBLICKE-Gründer
Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

Bildquelle: markteinblicke.de