Samba in Südamerika und mit Schiffsaktien

Die Aktienmärkte starteten mehrheitlich mit Gewinnen ins neue Jahr. So legten alle rund 170 von UniCredit onemarkets ausgewerteten Länderindizes zu. Besonders stark stiegen neben dem griechischen FTSE/ATHEX® Index vor allem russische und chinesische Aktienindizes. Unter den Branchenindizes zeigen neben den Indizes für erneuerbare Energien vor allem der Global Shipping Select (Performance-) Index starkes Aufwärtsmomentum.

Übertrumpft: Technologiewerte und Übernahmekandidaten schlagen DAX®

Unter Deutschlands (Strategie-)Indizes zeigen aktuell der TecDAX® (Total Return) Index EUR und Solactive® German Mergers & Acquisitions Performance-Index überdurchschnittliches Aufwärtsmomentum. Der TecDAX® (Total Return) Index EUR erreichte inzwischen sogar die Widerstandsmarke bei 850 Punkten. Anleger sollten nun jedoch abwarten, wie sich der Index in den nächsten Tagen entwickelt. Dieser Bereich erwies sich in den zurückliegenden sechs Jahren immer wieder als harte Widerstands- aber auch Unterstützungszone. Gelingt ein signifikanter Ausbruch über diese Marke, scheinen aus technischer Sicht rund 900 Punkte erreichbar. Scheitert er, droht ein Rückgang bis 800 Punkte. Der Solactive® German Mergers & Acquisitions Performance-Index, der 20 potenzielle deutsche Übernahmekandidaten enthält, bildet seit Mitte November einen Aufwärtstrend. Unterstützung findet er bei 106,39 Punkten. Der DAX® hat den Höchststand aus dem Jahr 2011 überschritten und nimmt nun Kurs auf das Allzeithoch bei 8.151,57 Punkten vom Juli 2007. Vor dem Hintergrund, dass die klare Mehrheit der Analysten für das Gesamtjahr optimistisch ist, ist allerdings Vorsicht geboten. Eine potenzielle Korrektur sollte nicht tiefer als rund 7.600 Punkte gehen, sonst droht ein Rückgang bis 7.400 Punkte.

Überwunden: CAC 40® und IBEX 35® Index knacken wichtige Hürde

Der EURO STOXX 50® (Price) Index (EUR) konnte die Widerstandszone im Bereich von rund 2.620 Punkten deutlich überschreiten. Unterstützung bekam der Index nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich und Spanien. Der CAC 40® und der IBEX 35® Index konnten zuletzt ebenfalls wichtige Hürden überwinden. Hält der Aufwärtstrend dieser Barometer an, hat der EURO STOXX 50® (Price) Index (EUR) aus technischer Sicht Potenzial bis rund 3.000 Punkte. Fällt der Index hingegen unter 2.664,88 Punkte, droht eine (kurzfristige) Korrektur bis rund 2.600 Punkte. Die größten Gewinne unter den Aktienindizes in der Eurozone erzielte der griechische FTSE/ATHEX® 20 Index. Nach dem gelungenen Ausbruch über den Widerstand bei 309,14 Punkten ist der Weg aus technischer Sicht frei bis rund 350 Punkte.

Überraschend: Kasachstan und Lateinamerika legen kräftig zu

Der russische RDX® Total Return in EUR Index gelang inzwischen der Ausbruch aus dem gleichseitigen Dreieck. Zudem zeigt er überdurchschnittlich starkes Aufwärtsmomentum. Die nächste Hürde liegt bei 1.820,67 Punkten. DAXglobal® China (PR) EUR hat aus technischer Sicht nur noch eine Widerstandsmarke bei 357,19 Punkten, ehe das Allzeithoch aus dem Jahr 2007 angepeilt werden kann. Der Kazakh Traded Index (EUR) zählte 2012 zu den Verlierern. Aktuell nimmt der Index erneut Anlauf auf den Widerstand bei 504,08 Punkten. In den vergangenen sechs Monaten ist er allerdings vier Mal gescheitert. Anleger sollten abwarten, ob dies gelingt.

Überzogen: Schiffsbetreiber nehmen Fahrt auf

Die Schifffahrtsbranche hatte in den vergangenen Jahren schwere Schlagseite. Für das laufende Jahr gibt es nach Einschätzung des nach eigenen Angaben weltweit größten Schiffseigner-Verbands Bimco noch wenig Grund euphorisch zu sein. Ein gewisser Optimismus scheint jedoch erlaubt. So erwartet der Verband, dass eine weltweite konjunkturelle Erholung der Branche wieder Auftrieb geben könnte. Dabei rechnen Experten damit, dass der Welthandel erstmals seit Jahren sogar wieder stärker steigt, als die Flottenkapazität. Der Global Shipping Select (Performance-) Index enthält 30 Unternehmen. Dazu zählen aktuell AP Moller Maersk, China Cosco, Diana Shipping, Dryships und Seasplan. Der Index konnte in den vergangenen Tagen die Tiefststände hinter sich lassen und zeigt starkes Aufwärtsmomentum. Der seit Januar 2011 gebildete Abwärtstrend ist inzwischen nach oben durchbrochen. Wird der Widerstand bei 39,72 Punkten überwunden, hat der Index aus technischer Sicht Potenzial bis 48,15 Punkte. Eine Chance auf eine Trendwende ist zweifellos gegeben. Allerdings ist die stürmische Zeit für derlei Aktien sicher noch nicht vorbei.

Stand: Schlusskurse vom Freitag, 4. Januar 2013, 17:30 Uhr
Ein Gast-Kommentator: Frank Weingarts, Experte für Wertpapier-Anlagelösungen UniCredit onemarkets