Weingeflüster mit dem Herzog: Jetzt ist es Zeit für Rotwein aus Württemberg

(Bildquelle: Weingut Herzog von Württemberg)

Rebschnitt, Austrieb, Blüte, Pflanzenschutz, Reifung – das sind im Wesentlichen die wichtigen Phasen im Weinberg, ehe es im Herbst zur Lese kommt und danach die Kellerwirtschaft dran ist.

Beim Weingenuss selbst gibt es ebenfalls spezielle Phasen für die Art der Weine, die man sich einschenkt. Ich persönlich mag im Frühjahr verspielte, eher leichtgewichtige Weißweine, bevorzugt trocken im Geschmack. Danach freue ich mich, dass wir ausgezeichnete Rosé in verschiedenen Versionen im Keller haben. Im Spätsommer und Herbst schätze ich vermehrt gehaltvolle Weißweine vom Riesling und von Burgundersorten, die auch sehr gut zur gehobenen Küche passen. In der kühlen Jahreszeit und schließlich im Winter kommt bei uns Zuhause häufig gehaltvoller Rotwein auf den Tisch. Dieser passt sehr gut zu den Spezialitäten, die in dieser Zeit zubereitet werden, etwa Wildgerichte, Gans, auch mal ein saftiger Zwiebelrostbraten schwäbischer Art. Probieren soll man Rotwein durchaus mal in ungewöhnlicher Kombination, etwa mit Edelfisch, der auf der Haut gebraten wird und dadurch den Geschmack entwickelt, der sich gut zum Beispiel mit Spätburgunder oder einer roten Cuvée verbinden lässt. Erlaubt ist schließlich, was schmeckt! Und glauben Sie nicht unbedingt an Wilhelm Busch, der einschränkte, „Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben.“ Auch junge Leute und das gesunde Mittelalter (meine eigene Altersklasse) dürfen sich solche Weine einschenken. Aber selbstverständlich in einem Maß, das der Gesundheit zuträglich ist.

WARUM NICHT MAL GLÜHWEIN…?

„Heißes Getränk aus erhitztem Wein mit Zutaten“, so lapidar wird Glühwein in manchen Informationen abgehandelt. Aber es kommt entscheidend darauf an, wie er sich zusammensetzt. Für den herzoglichen Glühwein steht ein altes Hausrezept Pate. Der große Unterschied zu vielen anderen derartigen Getränken ist die Qualität des Weines. Wir verwenden vorwiegend feinen Spätburgunder und sind bei der Süße vornehm zurückhaltend. Animierend ist schon der feine Duft nach Beeren, Rosinen und Zitrus. Genießen Sie ihn solo oder zum Christstollen.

WEINTIPP

CABERNET SAUVIGNON 2018

Noch vor gut 30 Jahren war der Anbau der international erfolgreichen Edelsorte Cabernet Sauvignon in Deutschland verboten. „Wird hier nicht reif“, behaupteten damals sog. Experten ohne praktische Erfahrung. Aber schließlich setzte sich die Vernunft durch und machten ambitionierte Erzeuger deutlich, dass die Rebe durchaus eine Bereicherung im Sortiment sein kann. Weil der Cabernet Sauvignon als idealer Partner in einer Cuvée gilt, haben wir ihn in den ersten Jahren nach dem An- und Ausbau auch so genutzt. Im exzellenten Jahrgang 2015 war Premiere für seinen Solo-Auftritt. Dieser drängte sich auch 2018 regelrecht auf. Der stattliche Wein bekam viel Reifezeit in kleinen Eichenholzfässern und entwickelte hier eine pfeffrige Würze mit viel Tiefgang. Die 14 „Volt“ sind durch reichlich Extrakt gut verpackt. Ich bin davon überzeugt, dass der Wein das Potenzial für mindestens zehn Jahre weitere Reife hat.

Ihr Michael Herzog von Württemberg

Der Sohn von Carl Herzog von Württemberg und Diane Herzogin von Württemberg trat nach seinem Studium an der Fachhochschule für Landwirtschaft im Jahr 1997 in das Weingut der Familie ein. Das Weingut Herzog von Württemberg, im Jahr 1677 gegründet, befindet sich bei Schloss Monrepos in Ludwigsburg und ist seit 1986 im VDP (Verband der Prädikatsweingüter e.V.). Der Traubenadler auf jeder Flasche ist das Erkennungszeichen.

www.weingut-wuerttemberg.de

Bildquelle: Weingut Herzog von Württemberg