Der ohnehin seit Jahren boomende Online-Handel bekam im Jahr 2020 durch die Corona-Krise einen zusätzlichen Schub verpasst. Wegen der Lockdown-Maßnahmen und den damit verbundenen Geschäftsschließungen sind Online-Bestellungen vom häuslichen Sofa aus so selbstverständlich geworden wie nie zuvor.
Einer der größten Profiteure dieser Entwicklung war natürlich Amazon (WKN: 906866 / ISIN: US0231351067). Der weltweit führende Online-Händler erzielte 2020 wieder einmal einen neuen Rekorderlös. Auch für das vergangene Jahr, über das Ende des laufenden Monats Januar berichtet wird, wird mit einer neuen historischen Bestmarke gerechnet.
Neue Umsatzrekorde werden erwartet
Analysten erwarten einen 2021er-Umsatz von im Schnitt 470,3 Mrd. US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahr ein kräftiges Plus von 22 Prozent bedeuten würde. Auch im neuen Jahr 2022 dürfte sich das Wachstum fortsetzen. Branchenexperten prognostizieren für das Gesamtjahr Erlöse von durchschnittlich 553,5 Mrd. US-Dollar.
Amazon prescht in die Autoindustrie vor
Um den Expansionskurs voranzutreiben, wird Amazon nicht müde darin, in immer neue Märkte vorzupreschen. So gab es hier zuletzt die Meldung, dass die Opel-Muttergesellschaft Stellantis mit Amazon bei der Entwicklung von Infotainment-Systemen in Fahrzeugen zusammenarbeiten will. Die beiden Konzerne erklärten am Rande der US-Technikmesse CES, dass das „digitale Cockpit“ im Jahr 2024 gelauncht werden soll.
Alexa soll Autos zu Sehnsuchtsorten machen
Demnach wird Amazons Sprach-Software Alexa Gesprächspartnerin im Auto bei Befehlen zu Navigation, Wartung, Shoppen und Bezahlen. Ziel ist es, das digital vernetzte Fahrzeug zu einem personalisierten Lebensraum zu machen, zu „Sehnsuchtsorten“, in denen sich Menschen jederzeit gerne aufhalten, wie der Stellantis-CEO Carlos Tavares schwärmte.
Laut dem Amazon-Vorstandsvorsitzenden Andy Jassy schaffen die beiden Unternehmen so die Grundlage für den Umbau von Stellantis vom traditionellen Automobilhersteller zu einem führenden Unternehmen in Software-gesteuerter Entwicklung und im Engineering.
Cloud-Dienste sollen die Digitalisierung befeuern
Die Zusammenarbeit zwischen dem französisch-italienischen Autokonzern und Amazon soll aber noch weit darüber hinaus gehen. So ist geplant, dass Amazon gemeinsam mit Stellantis digitale Produkte und Dienste entwickeln und Ingenieure des Autoherstellers dafür ausbilden wird. Demnach wird Stellantis künftig Amazons-Cloud-Dienste (Amazon Web Services / AWS) für mobile Netzwerke nutzen, die im Bereich der digitalen Fahrzeugdienste zum Einsatz kommen.
Die Kooperation sieht außerdem vor, dass Amazon zum ersten Großkunden für elektrische Stellantis-Transporter wird, die 2023 den Betrieb aufnehmen sollen. Konkret sind dabei Lieferwagen des Modells Ram ProMaster vorgesehen, von denen jährlich Tausende in den Straßenverkehr gebracht werden sollen.
Kursgewinn: +36 Prozent pro Jahr
An der Börse markierte Amazon im November 2021 ein neues Rekordhoch bei 3.322 Euro, woraufhin die Aktie in den Konsolidierungs-Modus wechselte. Dabei setzte der Kurs bis Mitte Januar 2022 zeitweise in den Bereich der 2.800er-Marke zurück. Der übergeordnete, langfristige Aufwärtstrend dürfte sich schon bald fortsetzen. Dafür spricht neben dem nach wie vor starken Wachstum des Konzerns auch die historische Kursentwicklung. Auf Zehnjahressicht legte die Amazon-Aktie im Schnitt um 36 Prozent pro Jahr zu.
Reihenweise Kaufempfehlungen
Auch die meisten Analysten sind zuversichtlich, was die weitere Entwicklung der Amazon-Aktie anbelangt. Goldman Sachs beispielsweise spricht eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei umgerechnet 3.596 Euro. Die UBS rät ebenfalls zum Kauf und taxiert das Kursziel sogar auf 4.122 Euro.
Wer als Anleger nicht nur auf Amazon setzen möchte, kann mit einem Index-Zertifikat (WKN: DA0AB2 / ISIN: DE000DA0AB22) auf den GAFAM Index mit nur einem einzigen Produkt gleich an der Entwicklung der Aktien der fünf US-Technologiegrößen Alphabet (Google), Apple, Meta Platforms (Facebook), Amazon und Microsoft partizipieren.
Bildquelle: Pressefoto Amazon