Für Käufer hat sich das Angebot an E-Autos erfreulich entwickelt, da die Modellauswahl in den letzten Jahren stetig angestiegen ist. Damit E-Autos massentauglich werden, bedarf es noch weiterem technologischen Fortschritt; Ladedauer, Reichweite und Effizienz müssen weiter verbessert werden. Der deutsche BMW-Konzern plant bis zum Jahr 2025 eine neue Batteriegeneration einzuführen, deren Herstellungskosten auch deutlich günstiger ausfallen dürften.
Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb (E-Autos) hält an. Auch in der Schweiz ist deren Marktanteil in den letzten Jahren gestiegen, was ein Blick auf die Neuzulassungen verrät. Vor fünf Jahren lag der Anteil rein elektrischer Fahrzeug-Neuzulassungen bei fast 2 Prozent, während es in den ersten neun Monaten im laufenden Jahr schon fast jede sechste Neuzulassung war (Auto Schweiz, 2022). Die Schweiz ist zwar kein großer Absatzmarkt, dennoch spiegelt sich die allgemeine Tendenz der Automobilindustrie darin wider.
In Deutschland betrug der Anteil der Neuzulassungen desselben Antriebstyps seit Jahresbeginn knapp 15 Prozent. Fünf Jahre zuvor war dieser Anteil mit 1 Prozent fast vernachlässigbar. In den USA ist der elektrische Antrieb mit einem Marktanteil von knapp 5 Prozent weniger verbreitet, zeigt aber dennoch eine wachsende Konsumentennachfrage.
Zunehmende Akzeptanz der elektrischen Antriebsform
Für die steigenden Absatzzahlen gibt es mehrere Gründe. Viele Hersteller haben das Angebot erweitert und stellen potenzielle Käufer vor eine größere Auswahl. Gab es in der Vergangenheit wenige Modelle, so reicht das Angebot von Geländewagen, Luxuslimousine oder Sportwagen bis hin zum kompakten Kleinwagen. Zudem besteht auch ein finanzieller Anreiz, da der Kauf eines E-Autos in vielen Ländern durch Rabatte oder Prämien unterstützt wird.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist der technologische Fortschritt. Verbrennungsmotoren sind seit mehr als einer Dekade massentauglich und wurden kontinuierlich weiterentwickelt. Heute ist diese Antriebsform noch immer die beliebteste Wahl bei Neufahrzeugen.
Im Gegensatz dazu sind E-Autos noch selten auf der Straße anzutreffen. Bis der Durchbruch zur Massentauglichkeit erfolgt, gibt es in mehreren Bereichen Entwicklungsbedarf. Aus der Angebotssicht sind die bisher erhältlichen Modelle meist im Mittel- bis Hochpreissegment angesiedelt.
Batterie als Herausforderung
Ein essenzieller Bestandteil eines E-Autos ist die Batterie. Davon hängt maßgeblich auch die Reichweite ab. Je nach Fahrzeugmodell bewegt sich die Reichweite heutzutage in einer Spanne von 100 bis 600 Kilometer. Übliche Reichweiten für Verbrennungsmotoren liegen zwischen 600 und 1.200 Kilometern.
Auf Langstrecken ist bei E-Autos eine gewisse Geduld gefragt. Der Ladevorgang dauert an normalen Ladestationen zwischen zwei bis vier Stunden, deutlich länger als der Gang zur Zapfsäule. Allerdings verfügen einige Modelle über eine Schnelllademöglichkeit, die die Batterie an einer geeigneten Ladestation innerhalb von 30 bis 60 Minuten vollladen können. Diese Lademöglichkeiten sind jedoch hauptsächlich an öffentlichen Orten wie Raststätten oder Tankstellen verfügbar.
In den letzten Jahren haben die Hersteller viel in die Forschung und Entwicklung der Technologien investiert. Das soll auch für die Zukunft gelten, sodass sich die Elektromobilität als massentaugliche Antriebsform etabliert. Beispielsweise wird der Volkswagen-Konzern die Hälfte der Erlöse aus dem Porsche Börsengang für die Transformation Richtung Elektromobilität und Digitalisierung verwenden.
Deutsche Autohersteller sind gefordert
Die Kernkompetenz der deutschen Automobilbranche liegt im Bereich der Verbrennungsmotoren. Oftmals wird erzählt, dass sie den Übergang zur Elektromobilität verschlafen haben und der amerikanischen und asiatischen Konkurrenz hinterherlaufen. Das mag tendenziell der Fall gewesen sein, allerdings orientierten sich die Hersteller auch an der tiefen Nachfrage der Kunden. Mittlerweile hat die deutsche Autoindustrie verstanden, dass sich die Zeiten geändert haben.
BMW mit neuer Vision
Ein Hersteller der ganz zu Beginn den Eintritt in die Elektromobilität wagte, war der deutsche BMW-Konzern. Im Jahr 2013 wurde mit dem „i3“ deren erstes E-Auto lanciert, ein Jahr nachdem Tesla ein erstes Fahrzeug vorgestellt hatte. BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) verlieh dem Fahrzeug ein neuartiges Design, nutzte nachhaltige und wiederverwertbare Materialien im Innenraum und fertigte die Karosserie aus Carbon.
Die Markteinführung des „i3“ hätte für BMW einen neuen Abschnitt einläuten sollen und gilt daher als wichtiger Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Der von der Konzernleitung erwartete Erfolg blieb jedoch aus. Zwar wurden im Zeitraum von neun Jahren rund 250.000 Stück verkauft, allerdings konnten die Absatzerwartungen nicht erfüllt werden…
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Bildquelle: Pressefoto BMW AG