Weihnachten und die Folgen fürs Girokonto

Viele Deutsche starten auch wegen der Weihnachtseinkäufe im Dispo ins neue Jahr

(Bildquelle: AdobeStock_357111665)

In der Weihnachtszeit wird traditionell viel Geld ausgegeben – auch im letzten Jahr war dies wieder der Fall. Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostizierte für November und Dezember 2022 Ausgaben von insgesamt rund 120 Milliarden Euro. Diese Ausgaben haben auch Auswirkungen auf die Kontostände der Deutschen. Eine Umfrage im Auftrag des Kreditvergleichsportals smava zeigt, dass sich zum Jahresbeginn 2023 mindestens 4,5 Millionen Deutsche (6,6 Prozent) im Kontominus befinden.

Das Konto besser nur für kurze Zeit überziehen

„Wer das Konto überzieht, zahlt dafür in der Regel entweder Dispozinsen von im Schnitt rund 10 Prozent oder Zinsen für eine geduldete Überziehung, die häufig mindestens gleich hoch oder sogar noch höher sind. Das Konto zu überziehen ist also sehr teuer“, sagt Alexander Artopé, Geschäftsführer des Kreditvergleichsportals smava.

Weiter führt er aus, „Wer mehrere Monate für die Rückzahlung der Schulden braucht, sollte nicht auf eine immer wieder diskutierte Deckelung der Dispo- und oder Überziehungszinsen warten. Besser ist, selbst aktiv zu werden und eine günstigere Alternative wie einen Ratenkredit zu nutzen“.

Als Alternative besser einen Ratenkredit nehmen

Der Vorteil beim Ratenkredit ist, dass monatlich ein fester Teil der Schulden zurückgezahlt wird. Am Ende der Laufzeit ist man schuldenfrei. In der Regel fallen bis dahin auch deutlich weniger Zinsen als beim Dispo oder der gedudelten Überziehung.

Oftmals ist ein Ratenkredit die bessere Lösung, um das Konto auszugleichen. (Bildquelle: Pixabay / stevepb)

„Wer für einen Ratenkredit direkt zu einer Bank geht, zahlt im Bundesdurchschnitt knapp 7 Prozent Zinsen. Kreditvergleichsportale helfen, Kredite mit niedrigeren Zinssätzen zu finden. Ratenkredite sind also im Schnitt deutlich günstiger als eine Kontoüberziehung, bei der im Schnitt rund 10 Prozent Zinsen und mehr fällig werden“, sagt Alexander Artopé.

Auch Iris Laduch von der Postbank rät zu einem Ratenkredit: „Wenn die Rücklagen nicht ausreichen, sollten Verbraucher Anschaffungen nicht über den Dispo finanzieren, sondern mit einem günstigeren Ratenkredit bezahlen. Dieser kann auch eine Möglichkeit sein, das Girokonto wieder ins Plus zu bringen und so die Kosten für geliehenes Geld zu senken.”

Mehr als 30 Prozent der Verbraucher sind mit über 1.500 Euro im Minus

Vergleich der Kontoüberziehungen im Januar aus den Jahren 2022 und 2023.

Aktuell sind es laut der Umfrage 4,5 Millionen Deutsche, die ihr Konto überziehen – in unterschiedlicher Höhe. 21,2 Prozent sind zum Jahresbeginn 2023 mit bis zu 250 Euro im Minus. 12,1 Prozent sind bis zu 500 Euro im Minus. 36,4 Prozent überziehen das Konto um mehr als 1.500 Euro.

Viele Verbraucher benötigen einen langen Zeitraum zur Rückzahlung

Der größte Teil kann das Konto innerhalb eines Monats wieder ausgleichen.

Wenn das Konto überzogen wird, können es 54,9 Prozent der Kontoüberzieher in der Regel innerhalb eines Monats wieder ausgleichen. Rund ein Viertel der Kontoüberzieher (25,7 Prozent) braucht dafür jedoch mehr als 3 Monate