Geberit hadert mit dem Marktumfeld

Corona-bedingter Home-Improvement-Trend zu Ende?

(Bildquelle: Pressefoto Geberit)

Für Geberit (WKN: A0MQWG / ISIN: CH0030170408) war das vergangene Geschäftsjahr alles andere als einfach. Der starke Schweizer Franken war dabei nur einer von vielen Belastungsfaktoren. Trotzdem konnte der europäischer Marktführer im Bereich Sanitärprodukte auch Erfolge einfahren. Am Schweizer Aktienmarkt gibt es derzeit aber bessere Alternativen.

Schweizer Spezialist für Sanitärprodukte

Jahrelang erfreute sich die europäische Immobilienbranche an niedrigen Zinsen. Die Folge war ein regelrechter Boom. Davon profitierten natürlich auch Unternehmen, die Dienstleistungen rund um den Haus- und Wohnungsbau anbieten.

Zu diesen gehört der Schweizer Spezialist für Installations- und Spülsysteme für Sanitärräume, Rohrleitungssysteme für den Wassertransport in Gebäuden sowie Badezimmersysteme, Geberit.

Neue Produkte machen Mut

Neben der starken schweizerischen Währung machten Geberit im vergangen Jahr unter anderem die hohen Energiekosten zu schaffen. Laut Unternehmensangaben war im vierten Quartal 2022 in einigen europäischen Ländern eine durch die Energiekrise verursachte Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen zu beobachten.

Außerdem erlebte Geberit einen ähnlichen Effekt wie viele Internetunternehmen. Die Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass viele Menschen häufiger zu Hause geblieben sind und sich als Heimwerker betätigten, um ihr Heim zu verschönern. Dieser Home-Improvement-Trend fand jedoch ein Ende, was auch die Nachfrage bei Geberit negativ betraf.

Enttäuschender Jahresausklang

Nach dem Rekordumsatz aus dem Vorjahr lagen die Geberit-Erlöse 2022 bei 3,39 Mrd. CHF. Ein Rückgang um 2,0 Prozent. Wechselkursbereinigt konnte dagegen ein Zuwachs um 4,8 Prozent verzeichnet werden. Verantwortlich dafür waren höhere Preise und eine starke Nachfrage im ersten Halbjahr des Jahres.

Die EBITDA-Marge wird von Managementseite für das abgelaufene Geschäftsjahr bei 27 Prozent gesehen. Erfreut zeigte sich das Management zudem über erfolgreiche Neuprodukteinführungen sowie ein starkes Wachstum in den Aufbaumärkten außerhalb Europas.

Auch der Vergleich mit dem Jahr 2019, also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, fällt erfreulich aus. So konnte der Nettoumsatz währungsbereinigt um 22 Prozent zulegen. Im Schlussquartal 2022 musste Geberit jedoch auch währungsbereinigt einen deutlichen Umsatzrückgang um 7,2 Prozent auf 667 Mio. CHF ausweisen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die schwierige Marktphase drückte sich im Fall von Geberit zuletzt auch darin aus, dass die Aktie seit Monaten im Bereich der Marke von 475 CHF verharrte und sich kaum vom Fleck bewegte. Derzeit gibt es auch deshalb deutlich attraktivere Schweizer Werte.

Für Anleger innerhalb der EU bleibt es allerdings nicht einfach, Schweizer Aktien zu kaufen, da die sogenannte Börsenäquivalenz aufgrund immer noch fehlender entsprechender Abkommen zwischen EU und der Schweiz weiterhin nicht gegeben ist. Schweizer Titel können daher immer noch nicht an Börsen in der EU erworben werden. Zertifikate bieten jedoch interessante Alternativen. Nicht nur auf Einzelwerte, sondern auch auf Aktienkörbe. Zu diesen zählt das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82).

In diesem Index sind über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien enthalten. Dabei werden alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien im Swiss Research Basket zusammengefasst. Dazu gehören neben Novartis derzeit Lindt & Sprüngli, Swiss Life, Roche, Nestlé, Novartis oder Givaudan.