Der Solarworld-Schock: Grundkapital ist futsch, Aktie dürfte weiter einbrechen…

Wow, das sind die „kleinen Adhocs“, die nach Börsenschluss von Solarworld (WKN 510840) so ganz nebenbei über den Ticker gehen. Ein Schelm, der sich nach diesem Knaller-Börsentag böses denkt – bezüglich des „nachbörslichen“ Zeitpunktes. Wäre das Ding zur Handelszeit gekommen, naja….

Die Fakten:

„Der Vorstand der SolarWorld AG (ISIN DE0005108401) zeigt an, dass ein
Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals eingetreten ist (§ 92 Abs. 1
AktG). Das Eigenkapital im HGB-Einzelabschluss für das Geschäftsjahr 2012
wird nach aktueller Einschätzung ca. minus EUR 20 Mio. bis minus EUR 50
Mio. betragen. Im HGB-Einzelabschluss für das Geschäftsjahr 2012 wird nach
aktueller Einschätzung ein Verlust nach Steuern in Höhe von minus EUR 520
Mio. bis minus EUR 550 Mio. eintreten. Der Verlust resultiert zu einem
Fünftel aus der Ergebnisbelastung im Zusammenhang mit dem Geschäftsverlauf
2012 und zu vier Fünfteln aus Wertberichtigungen auf Anteile an verbundenen
Unternehmen und auf Beteiligungen / Ausleihungen (Finanzanlagen i.S.v. §
266 Abs. 2 A.III. HGB), welche nicht liquiditätswirksam sind.
Aus diesem Grund wird der Vorstand gemäß Â§ 92 Abs. 1 AktG (anstelle der
ordentlichen Hauptversammlung 2012) zunächst zu einer außerordentlichen
Hauptversammlung mit neuer Terminierung einladen.

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass etwaige Bilanzkorrekturen im
Rahmen der Jahresabschlussprüfung die vorgenannten Schätzungen wesentlich
verändern können.

Bonn, den 17. April 2013“

Übersetzt heißt das:

Für 2012 erwartet Solarworld einen Verlust von rund einer halben Milliarde Euro – und nun geht man den Weg nach Canossa und ruft eine außerordentliche Aktionärsversammlung ein. Weil man das Kapital seiner Aktionäre verloren hat. Noch konkreter: Das Eigenkapital dürfte sich auf minus 20 bis minus 50 Millionen Euro belaufen. Und das heißt wiederum, dass Solarworld noch mehr als bisher schon komplett von seinen Gläubigern abhängig ist. Wir sind gespannt, wann die Chinesen dem lieben Herrn Asbeck ein Übernahme-Angebot machen – zum chinesischen Spotpreis. Und die Solarworld-Aktie? Die dürfte morgen wohl tiefrot eröffnen und noch tiefer enden.. Ein Trauerspiel.

Bildquelle: Solarworld