Unser mE-Städte-Tipp: Vilnius

(Bildquelle: pixabay / fleglsebastian7)

Die litauische Hauptstadt vereint die schönsten Architekturstile Süd- und Westeuropas auf engstem Raum. Bauten aus der Gotik, Renaissance und dem “litauischen” Barock prägen die dynamische Silhouette des Stadtpanoramas.

Die Altstadt verzaubert mit ihren mittelalterlichen Gässchen, kleinen Hinterhöfen und einer Vielzahl von barocken Kirchen. Die Universität von Vilnius und das umliegende Universitätsviertel mit den italienisch inspirierten Innenhöfen sind ein weiteres Highlight der baltischen Hauptstadt. Seit dem Jahr 1994 gehört die Altstadt von Vilnius daher auch zum Welterbe der UNESCO.

Blick auf die “moderne Seite” von Vilnius. (Bildquelle: pixabay / Peggy_Marco)

Vilnius ist aber längst nicht mehr nur eine geschichtsträchtige Barockstadt, sondern tritt auf der anderen Seite auch als schnell wachsende und moderne Hauptstadt auf. Westlich der historischen Altstadt erstreckt sich die Neustadt und nördlich des Neris entsteht das “moderne Vilnius”.

Anreise

Vilnius ist am besten per Flugzeug zu erreichen. Die Flugdauer beträgt etwa zwei Stunden. Angekommen am Flughafen Vilnius fährt direkt vor dem Flughafen ein kleiner Shuttle-Bus zum Busbahnhof in Vilnius.

Die Anreise mit der Bahn ist zwar möglich, aber lang und ungemütlich. Von Berlin aus beträgt die Dauer der Fahrt ca. 20 Stunden oder mehr.

Einmal in Vilnius angekommen, kann die Erkundungstour beginnen. Wir stellen Ihnen unsere Highlights vor.

Domplatz

Der Kathedralenplatz wird von der klassizistischen Kathedrale beherrscht, die im dreizehnten Jahrhundert an der Stelle eines dem Donnergott Perkųnas geweihten Tempels als Holzkirche errichtet wurde. Das Highlight des luftigen, gewölbten Innenraums ist die opulente Kapelle des Heiligen Kasimir, des Schutzpatrons Litauens. Neben der Kathedrale auf dem Platz steht der weiße Glockenturm, der einst Teil der Befestigungsanlagen der verschwundenen Unteren Burg war.

Seitenansicht der Kathedrale mit dem weißen Glockenturm links. (Bildquelle: pixabay / Peggy_Marco)

Zwischen der Kathedrale und dem Glockenturm liegt eine kleine farbige Fliese mit der Aufschrift stebuklas (Wunder), die die Stelle markiert, an der 1989 zwei Millionen Menschen eine Menschenkette bildeten, die bis nach Tallinn in Estland reichte, um gegen die sowjetische Besatzung zu protestieren.

Unmittelbar hinter der Kathedrale steht der Großherzogliche Palast (Valdovu rumai), eine Rekonstruktion eines Renaissancepalastes aus dem 21. Jahrhundert. Der von einem Innenhof umgebene Komplex wurde mehr oder weniger originalgetreu nach alten Gemälden und Zeichnungen wiederaufgebaut.

Blick auf den Großherzoglichen Palast in Vilnius. (Bildquelle: pixabay / luigicrosti)

Er beherbergt nun eine prächtige Sammlung von Möbeln und Kunstwerken, die in über dreißig Räumen ausgestellt sind und den opulenten Stil widerspiegeln, in dem die litauischen Großherzöge einst gelebt haben könnten. Das im Sommer 2013 eröffnete Museum ist eine der am besten beschrifteten und präsentierten Sammlungen Litauens.

Gediminas-Schlossturm und Museum

Hinter der Kathedrale erhebt sich der mit Bäumen bewachsene Burgberg, dessen Gipfel von der Gediminas-Burg aus rotem Backstein gekrönt wird – eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde von Großfürst Gediminas gegründet, dem litauischen Herrscher, der die Unabhängigkeit des Landes festigte.

Der Gediminias-Turm ist der letzte Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlage. (Bildquelle: unsplash / Gantas Vaičiulėnas)

Der Turm beherbergt ein kleines Museum, in dem Rüstungen und Modelle der ehemaligen mittelalterlichen Befestigungsanlagen von Vilnius ausgestellt sind. Von der Spitze des Turms hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Altstadt. Nehmen Sie die Standseilbahn vom Hof des Museums für Angewandte Kunst aus.

Gediminas Prospekt und das Völkermordmuseum

Blick in den Gediminias Prospekt. (Bildquelle: unsplash /
Victor Malyushev)

Der Gediminias Prospekt, der westlich vom Domplatz verläuft, ist die wichtigste Geschäftsstraße. An der Südseite des Lukiskių aikštė, einem Platz etwa 900 m westlich des Domplatzes, befindet sich der Gediminas 40, das ehemalige KGB-Hauptquartier Litauens. Während der deutschen Besatzung diente das Gebäude auch als Gestapo-Hauptquartier, und in jüngerer Zeit sperrten die Sowjets im Keller politische Gefangene ein.

Heute ist es das Völkermordmuseum (Genocido aukų muziejus), dessen Folterzellen und Hinrichtungskammer einen düsteren Eindruck hinterlassen. Im Obergeschoss befinden sich gut beschriftete, detaillierte Ausstellungen über die sowjetische Besatzung, die Deportation und den litauischen Partisanenwiderstand.

Diverse Übernachtungsmöglichkeiten

Je nach dem in welcher Lage Sie übernachten wollen, gibts es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Falls Sie in der Nähe des Flughafen übernachten wollen, bietet sich das AirInn Vilnius Hotel an. Das Hotel befindet sich auf dem Gelände des Flughafens und ist nur rund 50m vom Hauptterminal entfernt.

Falls Sie lieber im Stadtzentrum übernachten wollen, können wir das Artis Centrum Hotel empfehlen. Das Hotel befindet sich im Zentrum der Altstadt von Vilnius in einem renovierten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind von diesem Hotel aus fußläufig zu erreichen.

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