Der Januar gilt historisch betrachtet als zwiegespaltener Börsenmonat. Die Trefferquote der letzten 24 Jahre liegt bei 54,17 Prozent, wobei der deutsche Leitindex im Schnitt nur 0,18 Prozent zulegen konnte. Vor diesem Kontext kann man angesichts der aktuellen Monatsperformance von 2,32 Prozent also durchaus von einem gelungenen Jahresauftakt sprechen. Besser noch: Der DAX strotzt vor innerer Stärke, was alleine durch die Tatsache unterstrichen wird, dass seit Mitte November kein Handelstag mit einem größeren Minus als 0,69 Prozent zu beobachten war. Doch zum Monatsausklang bröckelt ein Teil des Glanzes wieder ab. Der Index hat schlichtweg Schwierigkeiten, auf dem Niveau zwischen 7.800 und 7.850 Punkten weiter voranzukommen. Nach der kräftigen Erholung in den vergangenen Wochen stellt sich also die Frage: Wo liegen die Anreize für weiter steigende Kurse und wie sind diese einzuschätzen?
Beigetreten13. Juli 2012
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Das deutsche Leitbarometer sollte oberhalb von 7.800 Punkten zunehmend Gegenwind bekommen. Sowohl das niedrige Volatilitätsbarometer VDAX-New als auch der Stimmungswechsel bei den Privatanlegern deuten darauf hin. Aufgrund des erhöhten Volumens zwischen 7.800 und 7.900 Zählern war zudem mit verstärkten Break-Even-lattstellungen zu rechnen. Diese Einschätzung traf zu, auch wenn bislang keine nennenswerte Abwärtsreaktion angestoßen wurde. Die schwächeren Notierungen knapp unterhalb von 7.800 Punkten fallen noch immer in den Rahmen einer normalen Konsolidierung bzw. Seitwärtskorrektur. Wirklich angebrannt ist also noch nichts.
Schauen Sie auch schon aus Verzweiflung das RTL-Dschungelcamp? An den Börsen rührt sich derweil ja nicht gerade viel. 16 Handelstage sind schon vorüber und stolze 15 Mal wurde der DAX dabei auf 7.7XX Punkte taxiert. Dschungel-Joey & Co. verpassen also kaum etwas und können weiter das Getier im Urwald verspeisen. Mein Hauptproblem: Ich muss nun eine Brücke von der RTL-Pseudo-Doku zur aktuellen AXA-Studie schlagen, die den Deutschen weiterhin große Wissenslücken über Fonds attestiert.
Im Grunde genommen hat sich beim deutschen Leitindex seit vergangenem Donnerstag nichts geändert. Noch immer pendelt der DAX ohne klare Richtungsentscheidung im Bereich von 7.700 Punkten seitwärts - mal ein paar Punkte höher, mal ein paar tiefer. Ein Kurszuwachs von rund 1,25 Prozent steht in diesem Jahr dabei zu Buche. Keine wirklich großen Schritte, wenn man bedenkt, dass der Dow Jones bereits 5,15 Prozent und der Schweizer SMI 8,74 Prozent vorne liegen. MDAX und TecDAX sind da schon besser aus dem Startblock gekommen und verbesserten sich um 5,88 Prozent bzw. 7,22 Prozent. Viel wichtiger als das was war, ist aber das, was sein könnte.
Der deutsche Aktienmarkt ist in dieser Woche zwar zeitweise unter Druck geraten, zog sich dann aber noch halbwegs aus der Affäre. Die meisten Experten sind aber dennoch sicher: Der Aktienmarkt wird in den kommenden Monaten positiv überraschen, auch wenn die Bäume kurzfristig nicht in den Himmel wachsen. Das Hauptargument für die Wertpapiere setzt sich dabei strenggenommen aus vielen Mosaiksteinen zusammen, die allesamt gegen die anderen Anlageformen sprechen. Salopp formuliert: Aktien sind toll, weil alles andere Mist ist.
Überraschende Eckdaten von SAP setzten den deutschen Leitindex am Dienstag mit einem Tagesabschlag von 0,69 Prozent unter Druck. Unglaublich, aber das war tatsächlich der größte Tagesverlust seit dem 16. November. Im DAX-Daytrading hatten wir uns am Volumen-Gap bei 7.655 Punkten mit einem Limit für Dax-Calls auf die Lauer gelegt. Die nachbörsliche Erholung auf 7.690 Zähler brachte dementsprechend einen Gewinn von 38 Prozent. Nun stehen wir im Leitindex vorerst an der Seitenlinie.
An diesem Freitag erleben wir den achten Handelstag des neuen Jahres und der Dax liegt bereits mit 1,39 Prozent im Gewinn. Dennoch waren es zur selben Zeit im vergangenen Jahr bereits 2,02 Prozent. Deutlich positiver fällt jedoch die Bilanz der vorangegangenen Wochen aus: So legte der deutsche Leitindex seit Mitte November um 763 Punkte bzw. 10,98 Prozent zu. Doch wird es in diesem Tempo weiter aufwärts gehen? Wir sind skeptisch.
Das Wort des Jahres 2013 wird wohl nach aller Voraussicht „Anlagenotstand“ heißen. Die Zinsen sind so extrem niedrig, dass sie die Inflation nicht ausgleichen können. In diesem Umfeld scheinen Aktien mit ihren verhältnismäßig „üppigen“ Dividenden „alternativlos“. Doch die Finanzkrise war und ist immer noch eine Vertrauenskrise. Die Privatanleger haben die Jahre 2008 und 2011 nicht vergessen. Klar es gilt: „Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten“. Doch mittlerweile weiß jedes Kind, dass man mit Aktien auch Geld verlieren kann.
2012 war das Jahr der Eurokrise. Und es war das Jahr der Notenbanken, die sich entschieden haben auf dem Pfad der expansiven Geldpolitik die Büchse der Pandora zu öffnen. Wirkliche Euphorie kommt aber trotz „Liquiditätsflut“ dennoch nicht auf, auch wenn der DAX kurz vor dem Jahresende ein Plus von 29 Prozent vorzuweisen hat. Die von Bloomberg und dpa-AFX befragten Experten der wichtigsten Finanzinstitute räumen den europäischen Aktien im kommenden Jahr im Mittel eine Performance von 6,45 Prozent ein - nicht einmal halb so viel, wie im Jahr 2012.
Starke Aufwärtsbewegungen bringen immer ein ganz besonderes Phänomen mit sich: Nämlich das Gefühl, man sei der einzige Depp, der ständig gegen den Trend wettet, während sich die „anderen“ spielend die Taschen vollmachen. Dem ist zum Glück aber nicht so, wie der Blick auf das Euwax-Sentiment verrät. Der Privatanlegerindex der Börse Stuttgart ist in den vergangenen Wochen deutlich in den Keller gerauscht. Heißt: Die Mehrheit der Anleger spekuliert ebenfalls gegen die Erholungsbewegung und scheint dem Ausbruch auf neue Jahreshochs nicht zu trauen - so viel zum Thema „Schwarmintelligenz“.
„Die Börse ist keine Einbahnstraße“ heißt es im Volksmund, doch Sie wissen „die Märkte können länger irrational bleiben, als Sie solvent“ - wobei der Begriff „irrational“ hier eher ein Synonym für „absurd“ ist. Gemeint ist die Tatsache, dass die Märkte stramm nach oben ziehen, obwohl dafür kein durchschlagendes Kaufargument ins Feld geführt werden kann. So betonte EZB-Chef Mario Draghi erst am Donnerstag, dass die Europäische Zentralbank an der Inflationsfront kaum Gefahren sieht. Die Begründung: Das Kreditwachstum ist weiter extrem schwach, weshalb die lockere Geldpolitik in Form der hohen Liquidität die Realwirtschaft schlichtweg nicht erreicht. Aber was treibt die Kurse dann?
Die Spekulation, dass die politischen Vertreter der USA den „Gordischen Knoten“ des Budgetstreits durchschlagen werden, hat den Aktienmärkten auch in dieser Woche Auftrieb verliehen. In der Spitze fehlten dem DAX heute sogar nur noch 36 Punkte bis zum Jahreshoch bei 7.478,53 Zählern. Mit einer Performance von 491,60 Punkten bzw. 7,07 Prozent ist die jüngste Erholung in ihrer Tragweite schon sehr bemerkenswert. Alleine sieben der letzten acht Sitzungen wurden im Gewinn beendet - und auch heute sieht es danach aus, dass der DAX ein Plus über die Ziellinie retten kann. Das würde bedeuten, dass der Index per Monatsschlusskurs über die Marke von 7.400 Punkten ausbricht. Nicht nur auf Tagesbasis, sondern eben auch auf Monatssicht, würden dann neue charttechnische Kaufsignale vorliegen, die den Anstieg weiter befeuern könnten. Das Wort „Jahresend-Rallye“ ist längst in aller Munde (sogar beim ZDF-Frühstücksfernsehen wurde davon gesprochen).
Der deutsche Aktienmarkt kannte in dieser Woche nur eine Richtung: aufwärts. Unter dem Strich legte der DAX dabei bis Freitag in der Spitze 4,46 Prozent auf 7.260,60 Punkte zu. Doch trotz der festeren Tendenzen wird man das Gefühl nicht los, dass die Erholungsbewegung doch nur wieder auf Sand gebaut wurde. Wirkliche Market Mover gab es in dieser Woche nämlich nicht. Ok, in den USA haben sich Vertreter der Republikaner und Demokraten zu ersten Gesprächen getroffen, um die sogenannte „Fiskalklippe“ doch noch zu umschiffen. Für die Börse scheint es dabei schon ein Grund zum Feiern zu sein, wenn sich beide Parteien dabei nicht gleich an den Hals springen. Wirkliche handfeste Ergebnisse gab es dabei aber jedenfalls noch nicht.
Der berühmte Fondsmanager Peter Lynch brachte es einst auf den Punkt: Die Liste der Eigenschaften, die man als Anleger haben sollte, umfasst Geduld, Selbstvertrauen, gesunden Menschenverstand, Leidensfähigkeit, Offenheit, Hartnäckigkeit, Bescheidenheit, Flexibilität, die Bereitschaft Fehler einzugestehen und die Fähigkeit, allgemeine Panik zu ignorieren“.
„Das Leben besteht zu 95 Prozent aus Gewohnheit und zu 5 Prozent aus Überraschungen“ heißt es im Volksmund. An der Börse lief es in dieser Woche ähnlich, schließlich war die altbekannte Jahresendrallye wieder in aller Munde. Kein Wunder, denn der DAX stand ja auch kurz davor die hartnäckige 7400er-Barriere aus dem Weg zu räumen. Kurz sah es sogar danach aus, als könnte die Obama-Power den DAX auf neue Höhen katapultieren. Doch: Pustekuchen. Die Euphorie verpuffte in Windeseile und der DAX liquidierte binnen weniger Handelsstunden die kompletten Gewinne der vergangenen Tage. Doch kam diese Abwärtsbewegung wirklich aus dem Nichts?